24.11.2023 – Typotunnel

Zwei weitere Tage im Flow mit Kleinigkeiten befasst, die zur Hälfte niemand sehen wird und zur anderen Hälfte kaum jemand als etwas besonderes wahrnehmen wird. Zum einen mit der Typographie – die sieht eh keine, das weiß ich.
Zum anderen habe ich eine Reihe Funktionen angelegt, die die Inhalte der Website schön miteinander verbinden wird – also Verschlagwortung, die Möglichkeit, News-Artikel den statischen Seiten zuzuordnen und so weiter. Da besteht zumindest die Chance, das hin und wieder jemand bemerkt, dass sie auf der Website viel liest und wenig sucht.
Bemerkenswert daher hauptsächlich, wie tief ich wieder in diesen Flow eintauchen kann – das sah Anfang des Jahres ja anders aus und trotz immer noch verrotzter Bronchien ist mein Kopf fit genug. I appreciate a lot.

Zwischendurch unterbrach ich für einen Besuch im Laden, auf dessen Parkplatz solch ein Freitagswahnsinn herrschte, dass ich gleich zweimal im Laden mithörte, wie eine gerade reingekommene Kollegin den anderen erzählte, dass sie gerade draußen fast überfahren worden wäre.
Als ich wieder draußen war konnte ich gleich eine eigene Geschichte anlegen, als sich zwei ältere Damen in zu großen Autos nicht-nachgeben-wollend beide gemeinsam in eine Parklücke quetschen wollten. Man hätte es filmen wollen – vor allem weil sie sich dadurch so gegenseitig behinderten, dass dann jemand drittes einparkte.

Lernerfolg für mich: Wenn Sie mit einem Einkaufswagen über den Parkplatz gehen, drehen Sie den immer in Richtung herankommender Autos. Die bremsen eher, wenn sie eine Macke am Wagen befürchten als wenn es nur um einen Menschen geht.
Ich möchte da nicht weiter drüber nachdenken.

Post im Briefkasten gefunden und sehr, sehr gefreut.

Was ein feines Essen an einem End-November-Tag, an dem es kaum hell wurde. Danke an Kiki!

Elizabeth hat sich die FooFighters angehört und es ist wieder mal eine Freude. Ich habe inzwischen auch noch eine ganze Reihe anderer Reaction-Video-Creator angesehen und Elizabeth ist deutlich die beste in ihrer Mischung aus wirklich hohem fachlichen Niveau und inzwschen einem tiefen Verständnis für Rockmusik.

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Black Friday-Shopping erfolgreich durchgeführt.

Und neben allem die ganze Zeit leise aber unüberhörbar: Sorge um Herzensmenschen und in Gedanken nah bei ihnen. Manchmal ist das Internet so nah und doch zu fern.

Dann die eine Telefonnummer und das eine Postfach auf dem Handy ausgemacht – das ist ein guter Freitagsnachmittags-Ritus. Jetzt Wochenende.
Vi sees!

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22.11.2023 – Details

Heute den Tag mit den Kleinigkeiten verbracht, die hinterher keiner sieht. Konkret: Den Kopfbereich einer Website so programmiert, dass er sich beim Scrollen hübsch verkleinert, aber alle Elemente – also die Navigation, das Logo, die Links oben in der Kopfzeile – noch gut und Corporate-Design-konform anzusehen sind und sich weiterhin gut bedienen lassen.
Nutzen Sie einfach ein Standard-Template und platzieren darin irgendwie Ihr Logo, dann wird das zwar später schon funktionieren, aber eben nicht ideal sein. Und manchmal möchte man es eben ideal haben und dann kniee ich mich da schon mal einen Tag rein.

Zwei Agenturen mitgeteilt, dass ich dieses Jahr nur noch begrenzt zur Verfügung stehe. Zwei sehr unterschiedliche Reaktionen bekommen – einmal „jo, weiß ich Bescheid. das Jahr ist ja auch rum“ und einmal „Aber das kann ich dem Kunden nicht so sagen, kannst Du mir das schriftlich geben, damit der sieht, dass das von Dir kommt? Nebenbei, Dings müssen wir dieses Jahr auch noch angehen.
Tja, alte Schule, neue Schule. Arbeiten auf Machtbasis oder auf Augenhöhe – es war so klischeehaft, dass ich lachen musste.

Großzügige Kaffeekassenfüllungen entdeckt und sehr gefreut.

Nebenbei Sprachnachrichten mit einer wunderbaren Künstlerin, die ich letztes Jahr kennen gelernt habe, hin- und hergeschickt uns uns lange darüber unterhalten, was „Erfolg“ bedeutet. Geld? Menschen glücklich machen? Selbst glücklich sein? Kann eine Kunst machen, ohne dabei Geld zu verdienen oder ist sie dann die klischeehafte ambitionierte aber hoffnungslose Künstlerin? Oder sogar eine Schnorrerin? Ist das eine mehr Wert als das andere?

Immer noch Husten. I mog nimmer husten.
Vi ses!

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21.11.2023 – in circles

Die Tage sind etwas eintönig: Ich stehe im Dunklen auf, setze mich an den Schreibtisch, arbeite dort die Dinge ab, die abzuarbeiten sind, gehe irgendwann einmal runter, um kurz zu frühstücken, gehe wieder hoch bis es irgendwann wieder dunkel wird. Das was ich da arbeite, tue ich, um die Raten zu zahlen für das Haus, was ich nicht sehe, weil es ja immer dunkel ist, wenn ich nicht arbeite. Dann gehe ich schlafen, um am nächsten Morgen wieder aufzustehen, hoch zu gehen und naja, vielleicht bin ich gerade etwas düster drauf. Das wird vorbei gehen.

Immerhin sitze ich gerade hauptsächlich an einem Projekt, das aus Gründen sehr lange in einer Warteschleife verbrachte und an dem ich sehr viel Spaß habe.
Außerdem habe ich heute die eine Kundin geknackt, Sie wissen schon, die die immer skeptisch und misstrauisch war – aber wie fast alle Menschen ließ auch sie sich durch stoisch unbeeindruckte Freundlichkeit irgendwann erreichen. Irgendwann in einem Telefonat heute merkte ich: Da sind gerade die Schilde gefallen.

Auf Instagram auf dieses einfache Regel-Set für bessere Selfies gestoßen und ganz zufrieden gewesen:

  • Setz Dich parallel zum Fenster, so dass die eine Gesichtshälfte Licht hat und die andere nicht.
  • Wähle den Portrait-Modus und tippe einmal rechts oben am iPhone das f an. Geh auf den niedrigsten Wert.
  • Tippe unten unterm Bild auf das andere f, dann auf das ± Zeichen. und stell damit die Belichtung noch ein bisschen runter.
  • Guck nicht in die Kamera, sondern aus dem Fenster und Go For It!
  • Mach das ganze nach Lust und Laune hinterher noch schwarz-weiß

Aber mal was anderes: Sie wissen vielleicht, dass ich prinzipiell der Meinung bin, dass wir alle schon ein bisschen Verantwortung für uns alle tragen und Teil dieser Verantwortung auch mal sein kann, sich ein wenig zurückzunehmen.
Nun stieß ich bei den Twitterperlen heute auf diesen ziemlich witzigen Tweet:

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… und musste wirklich sehr lachen. Das ist definitiv ein guter Tweet, er ist gut formuliert, er hat einen guten Twist, das ist alles prima.
Dann jedoch dachte ich an eine mir bekannte Lehrerin, die schon vor ein paar Jahren mal ein paar Wochen damit beschäftigt war, in einem unangenehmen Dreieck mit einem Kind und einem Elternpaar zu diskutieren, warum das Kind seine Mitschülerinnen schlug. Also nicht: Im Streit zuschlug, nicht boxte, nicht prügelte, sondern aus heiterem Himmel jemand sehr beiläufig einen Schlag in den Nacken gab. Es stellte sich schließlich heraus – Sie werden es schon ahnen – dass das Kind zu Hause gelernt hatte: „Wer nicht Schulz sagt, kriegt ’nen Schlag in den Nacken“.
Das war zu Hause bestimmt sehr lustig gewesen – und wer noch nie mit ein wenig Alkohol in einer Runde mit dieser Regel saß, die werfe den ersten Stein – und die Eltern standen auch zuerst sehr feste auf einem „Ey, man muss doch noch mal einen Witz machen dürfen“-Position.
Aber in der Schule gibt’s halt aus gutem Grund die feste Regel, dass Schlagen nicht erlaubt ist und das Kind steckte jetzt in einem handfesten Dilemma. Denn es tat ja nur, was es von den Eltern gelernt hatte. Leider ohne Kontext gelernt hatte und so war aus einem harmlosen, vielleicht etwas prolligen Spaß auf einmal ein echtes Problem geworden, denn bis das alles aufgedröselt war, hatte das Kind in der Klasse schon seinen Ruf weg. Und diverse Stunden Arbeit der beteiligten Pädagoginnen waren auch verbraucht.
Und jetzt fügen wir hier wieder das Ding mit der Verantwortung und dem sich-mal-zurücknehmen ein – Sie bekommen das selbst hin, denn ich höre jetzt auf, sonst klinge ich wie meine Eltern. Es ist kompliziert.

Sie mögen das, wenn ich auch mal aus dem täglichen Alltags-Einerlei ausbreche und über Gott und die Welt nachdenke? Hier steht eine virtuelle Kaffeekasse!
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18.11.2023 – irrer Zufall, der

Wissen Sie, das war so: Seit ein paar Wochen wollte die Liebste gerne in einen ganz bestimmten Laden. Der liegt nicht gerade um die Ecke und deswegen hatten wir das nicht einfach schon an einem ihrer vielen freien Nachmittage (haha, Sie wissen ja: Morgens Recht und nachmittags frei) gemacht, sondern fürs Wochenende aufgehoben und dann war immer was. Aber heute passte es.
Wie weit und wo der Laden weg war – darum ich mich exakt so wenig gekümmert, dass ich mich beim Verlassen der Hauseinfahrt erst einmal erkundigen musste, ob es nach Norden, Süden, Ostern oder Westen gehen wollte, um die passende Autobahn-Auffahrt zu wählen.

geile Ökoladen-Architektur

Wir fuhren also ein gutes Stück über ein paar Autobahnen und in den Laden, erwarben dort auch zur Freude aller Beteiligten ein paar der angebotenen Waren und als ich neben der Kasse wartete, schaute ich schon mal nach einer Ladestation, denn für den Rückweg sollte der Akku nicht ganz reichen.
Landete in meiner App also in einer Kartenansicht, fand auf den ersten Blick keine passende Ladesäule, zoomte etwas raus, fand wieder nix – aber sah dafür zufällig unter dem Daumen einen Ortsnamen, der im Hinterkopf irgendwas klingeln ließ.
Sehr zum Glück etwas klingeln ließ, denn sein wir mal ehrlich: Wissen Sie bei all ihren online-Freunden die passenden Ortsnamen – also wenn es jetzt nicht gerade Hamburg, Berlin oder München ist, sondern irgend so ein Speckgürtel-Örtchen?

Noch wartend

Aus irgendeinem Grunde wusste ich in diesem Falle richtig und es waren dann tatsächlich gerade mal zehn Kilometer bis zu unserem Parkplatz und was für irrer Zufall ist das denn bitte? Und da Frau Azurgrau offensichtlich ein spontaner Mensch ist, saßen wir alle eine Dreiviertel Stunde später in einem kleinen Café und echt nichts gegen die erworbenen Waren, aber: das hat den Tag zu einem richtig guten und mich für heute zu einem sehr glücklichen kleinen Scheißerchen gemacht.

Die Heimfahrt war – excuse my french – scheiße, es war so nebelig, dass die über dem Parkplatz beim Laden verschwommen. Aber who cares?

Vi ses!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

17.11.2023 – meist gen Süden

Gestern nachmittag dann doch mal bei Frau Doktor gewesen und ein Antibiotikum geholt – vor allem, nachdem sich der gestrige Tag gesundheitlich eher wieder wie ein Rückschritt angefühlt hatte, schien mir das ein logischer Schritt.
In der Apotheke dann dringend angeraten bekommen, dieses Wochenende Lotto zu spielen. Es war 17:44 Uhr und ich war der erste Kunde des gesamten Tages, der nicht mit halbleeren Händen oder Ersatzprodukten den Laden wieder verlassen musste. Ach: Hatten Sie eigentlich mitbekommen, dass die Apotheken gestreikt haben? Keine Sorge, sonst auch niemand.

Gestern schon und heute wieder: Mit einem glücklich lächelnden und einen feuchten Auge denen zugeguckt, denen es vergönnt ist, den Winter da zu verbringen, wo es wärmer ist.
Dank timehop weiß ich, dass sie wieder eine Woche später fliegen als letztes Jahr. Bestimmt Zufall. Oder auch von Bahnstreik betroffen gewesen bei der Anreise zu den Sammel- und Abflugplätzen.

Gestern zogen gleich fünf der großen Vs über den Himmel. Vier in Richtung Süden, nur ein kleinerer Trupp war auf dem Weg nach Westen. Genau über dem Haus trafen sie sich und ich hatte endlich mal eine plausible Idee, warum sie alle dauernd schreien: „Ihr verfliegt Euch!“ – „Nein, IHR verfliegt Euch!“ – „Querflieger“ – „Schlafenten!“ – „Du hast doch ein Gehirn wie ein Kranich!“ – „Selber!“ usw usw …

Aber apropos „Schlafschafe“: bei Frau Doktor gestern noch kurz mit den MTAs hinter der Info unterhalten und Ihnen wieder mal versichert, wie super Sie sind.
Dann kamen Sie kurz ins erzählen: „Du dämliche Hure der Regierung“ ist ihr bisheriges Highlight an Beschimpfung – weil der Herr Rentner seine Impfe nicht so schnell bekam, wie er es sich vorgestellt hatte. Was erstens schon mega unfreundlich, zweitens überraschend unerwartet in der Ausrichtung und vielleicht drittens einfach ein Indiz dafür ist, dass es nicht mal beim Pöbeln noch auf Inhalte ankommt.
Umpopuläre Meinung: Diese Menschen hinter der Theke haben auf jeden Fall verdient, dass man freundlich zu Ihnen ist. Ja, auch wenn man selbst müde und gestresst ist und findet, dass die erst einmal vorlegen müssten.

Ach, und wo wir bei unpopulärer Meinung sind: Letztens bekam ich wieder einmal eine durchaus viel gelikte Welle darüber mit, was für ein widerlicher Schmarotzer Frederik (die Maus, Sie wissen schon) eigentlich ist und dachte: „Vorschlag: Wenn Sie der Meinung sind, dass Frederik ein Schmarotzer ist, dann verbringen Sie doch bitte den nächsten Winter ohne jegliche Ablenkung von Menschen in künstlerischen Berufen. Hängen Sie Ihre Bilder ab, kündigen Sie Bärenabo, Netflix, GEZ und Spotify und kleiden sich in Sack und Asche. Und im nächsten Mai unterhalten wir uns darüber, wie der Winter so war.
Also: Das ist wörtlich, was ich dachte. Dass Sie, liebe Leserin hier nicht so kurzsichtig sind und ich Sie nicht so adressieren muss – dass weiß ich ja.

*) Wenn Sie jetzt trotzig „die Mäuse hätten vielleicht keinen Hunger gehabt, wenn er mit gesammelt hätte“ sagen möchten: Wir werfen hier in Deutschland jedes Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittel weg. Dieses Argument ist leider keins.

Eines der lustigsten, weil wohlgedachtesten und dann am meisten von der Wirklichkeit überholtesten Features meine E-Mail-Programms ist, sich mit Google zu verbinden und dort Hinweise über Phishing-Seiten und ähnliches abzufragen. Im Zweifelsfall wird statt der E-Mail eine fette rote Warnung angezeigt.
Naja, soweit die Theorie. In der Praxis bekomme ich die Warnung eigentlich hauptsächlich bei gewünschten Newslettern zu sehen, bei denen die URLs im Text so zugeballert sind mit Tracking-Parametern, dass die Warnung anschlägt. Echten Spam hingegen kann ich fast immer problemlos lesen.

Neues aus Absurdistan:

  • Herr Fischer, den Termin am letzten Montag hatten Sie ja nicht wahrgenommen aber auch nicht abgesagt. Den müssten wir Ihnen in Rechnung stellen.
  • Ich hatte den abgesagt. Telefonisch.
  • Nein.
  • Doch.
  • Bei wem?
  • Den Namen hab ich nicht verstanden, das war sehr laut da im Hintergrund.
  • Ach, dann sind Sie im Haupthaus gelandet?
  • Mag sein, das war in der Woche als hier die Info nicht besetzt war.
  • Ach ja, da sind alle Anrufe ins Haupthaus umgeleitet worden.
  • Sehen Sie? Und da hab ich abgesagt.
  • Das ist hier nicht angekommen.
  • Da kann ich ja nun nichts für.
  • Sie hätten halt bei uns absagen müssen.
  • Hab ich ja gewollt – dann bin ich ja ins Haupthaus umgeleitet worden.
  • Aber die sagen uns nie Bescheid. Sie hätten hier absagen müssen, wir müssen das in Rechnung stellen.
  • Nein.
  • Doch

Zeugs

Zeiten, in denen Empörungswellen hoch gehen sind immer gut für Extremisten und die wissen das natürlich und befeuern die Wellen mit emotions-pushenden Bildern in den Verteilungsmaschinen des ehemaligen Social Webs.
Aber wie kann ich kleiner random dude denn herausfinden, ob das bombardierte Krankenhaus wirklich eines war oder dann doch nur die Filmkulisse aus „Die bitte nochmal harder – jetzt wird zurückgeballert?“ Benjamin Hindrichs von den Krautreportern hat aufgeschrieben, wie eine Internet-Recherche mit einfachen, öffentlich zugänglichen Mitteln* gelingen kann:

2010 […] begann das, was Wissenschaftler:innen heute als (OSINT) Open-Source-Intelligence-Revolution bezeichnen. […] Damals begann eine weltweite Community, […] Daten zu sichten, zu organisieren und zu analysieren. […] Der Einfluss von OSINT-Recherchen ist so groß, dass sie inzwischen überall benutzt werden
[…]
Die Grundlagen: Google Operator, Reverse Image Search, Web Archive
Der Anfang jeder OSINT-Recherche ist eine einfache Frage: Woher kommt das Material, das mich interessiert? Aus welcher Quelle stammt es? Dann sind die sogenannten W-Fragen interessant: Wer oder was ist zu sehen? Von wo und wann stammt das Material? Um das herauszufinden, gibt es drei einfache, wesentliche Recherchewege, die jede:r kennen sollte.

Benjamin Hindrichs auf krautreporter.de:
So entlarvst du selbst Kriegspropaganda im Internet

*) Ja, natürlich ist mir klar, dass das größte Hindernis nicht die Technologie ist, sondern die fehlende Lust, sich mit etwas auseinander zu setzen, was im besten Fall noch die eigene Empörung gegen „die da“ anfeuert – vollkommen egal, wer „die da“ in diesem Fall gerade ist. Und das schließe natürlich auch Sie und mich ein – das ist vermutlich die wichtigste Erkenntnis: Wir sind bei diesem Thema ja auch nicht besser, sondern eben: Auch nur menschlich.


Eine ganz andere Methode etwas zu beurteilen – nämlich in diesem Fall die Friedlich- oder Gefährlichkeit einer Demonstrationfür Palästinenser“* – hat Lila in klaren Worten aufgeschrieben:

Wer beurteilen möchte, wie friedlich oder bedrohlich eine Demo ist, der braucht sich nur zu fragen: würde ich da mit Kippa, Israelflagge oder Davidstern hingehen? Wenn nicht, dann ist das keine friedliche Demo. Dann ist das kein friedlicher Ort

Letters from Rungholt:
Weitgehend friedlich

Überhaupt ist Lilas Blog im Moment einer der Orte in diesem Web, an denen ich am meisten lerne; nicht immer Schönes, jedoch am meisten – und ich bin ihr unendlich dankbar für ihre klare, kluge Stimme in diesem ganzen Lärm. Aber das wissen Sie bestimmt alle schon viel länger als ich.
*) Ebenso überhaupt verstehe ich übrigens den Sinn einer solchen Demo nicht. Eine Mahnwache „für den Frieden“ verstehe ich. Eine Demo „an die Weltgemeinschaft, nicht wegzusehen“ verstehe ich. Aber was weiß ich schon?


Große Worte zum Schluss. Naja, so ist das wohl im Moment.
Vi ses!

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