4.1.2021 – on the first day of office

Nachtrag zum zwoten: Siedler kann man ebenfalls sehr sehr gut per App online (mit Zoom-Begleitung zwecks Stärkung des Sozialgefüges) spielen. Die Registrierung ist etwas hakelig, aber das Spiel läuft super und macht Spaß. Bei Interesse gern melden …!

Jetzt also auch hier das weiße Zeug auf den Bäumen. Nun denn. (Nee, ich steh nicht so auf Schnee)

Pünktlich um halb neun klingelten die beiden, die die drei Kallaxe haben wollten. Schön, endlich ist der Flur wieder frei.
Wie mir ein Anruf einer gelangweilten Hotline-Dame kurz darauf mitteilte, klingelten angeblich zum gleichen Zeitpunkt zwei TNT-Männchen, die uns ein nicht-schwedisches Regal liefern sollten. Wir stellten dann fest, dass sie eine falsche Adresse hatten – „Henninghauser“ statt „Henninghaus“ – und obwohl ich nicht wirklich glaube, dass es daran liegt, einigten wir uns auf diese Fehlerquelle und sie versuchen es morgen nochmal. Stayen Sie tuned.

Nachdem mein Instagram in der letzten Woche von Spotify-Statistiken geflutet war, hat last.fm dann jetzt auch meine Statistiken. Die sind natürlich vor allem für Sie vollkommen uninteressant, aber drei Dinge fand ich schön:

  1. Tina ist auch offiziell immer noch meine Nummer eins
  2. Mein Musikgeschmack lässt sich nicht von Genre-Grenzen einengen
  3. Ich starte offensichtlich den Tag immer mit viel Musik und dann … tja. Rufen mich dann Menschen an und wagen es, zu stören? Vermutlich.

Falls Sie übrigens wirklich den Link klicken, dann lassen Sie sich nicht von der irrsinnigen Spüngen im Vergleich zum letzten Jahr täuschen – da hatte ich einfach die Verbindung zu last.fm gekappt.

Im Büro erst mal das getan, was man am ersten Tag so tut: Inbox sichten. Dringendes beantworten. Viel löschen. Viel einfach nur wegsortieren. Und auch vieles ausdrucken. Das Ausgedruckte dann wegheften (nein, ich arbeite aus Gründen nicht papierlos). Einen geplanten Präsenztermin zur allgemeinen Verwunderung (lesen die keine Nachrichten?) in Teams verlegt.

Mittags Seelenmassage – und die war auch dringend nötig nach diesen Tagen.
Offensichtlich aber nicht nur bei mir, denn auch auf anderen Kanälen von anderen lieben Menschen sammeln sich die Lagerkoller-Meldungen und der Teil der Medien die ich so lese, sagen nicht, dass irgendetwas besser wird – eher im Gegenteil. Auch wenn wir uns das in der Nacht von Donnerstag auf Freitag alle so gewünscht haben.

Nachmittags dann die Vorbereitung auf den Termin morgen, den dann plötzlich alle lieber per Videokonferenz haben wollten. Und da rein platzte dann die Nachricht, dass ein alter Freund gestorben ist. Einer von denen, die man zwar länger nicht gesehen hat, aber mit denen einen früher doch ein paar Dinge verbunden haben und mit denen man heute noch Instagram-Likes austauscht.
Uff.

Aber vorher hatte ich schon ein paar Dinge im Web gefunden:

Für mich wurde in den letzten Monaten deutlich, dass Prüfungskultur und Notengebung nicht ein notwendiges Übel oder eine Art Nebeneffekt der Schulorganisation darstellen, die durch eine Reflexion oder eine Evolution der Schulkultur verschwinden könnten. Prüfungen sind der Kern der Schule. Die Covid-Krise hat gezeigt, das Akteurinnen im Schulbereich bereit sind, auf alles zu verzichten – nur nicht auf Präsenz und Prüfungen. Anders formuliert: Lernen ist ein Nebeneffekt in dieser Prüfungskultur. Zuerst kommt die Bewertung, dann die Frage, was und ob Schülerinnen so gut lernen können.

Schule Social Media: Lernen ist ein Nebeneffekt von Noten & Prüfungen

Die neue Virus-Variante ist ansteckender – und damit auch gefährlicher. Die höhere Übertragbarkeit macht die neue Virus-Variante dabei gefährlicher, als wenn sie „nur“ schwerer krank machen würde. […] Angenommen, ein Virus hätte eine Reproduktionsrate von 1,1 (Ansteckungen pro Infiziertem) und tötete 0,8 Prozent der Infizierten, dann müsste man bei 10.000 aktiven Infizierten mit 129 Toten in einem Monat rechnen. Das ist die Ausgangslage. Wenn nun das Virus 50 Prozent tödlicher wäre, stiege die Zahl der Toten auf 193 in einem Monat. Das ist ein linearer Anstieg. Im Gegensatz dazu würde bei einer 50 Prozent ansteckenderen Variante die Zahl der Toten auf 978 steigen. Das ist ein exponentieller Anstieg.

Silke Jäger auf krautreporter.de: Was das mutierte Corona-Virus bedeuten kann
Als würde eine neue Pandemie starten

Sie ist die Lieblingsstudie der Digitalisierungs-Gegner – und wohl falsch. Wer in die Tastatur haut, lernt nicht weniger, als wer von Hand notiert. Das zeigt eine neue Untersuchung.

tagesanzeiger.de: Tippen ist doch nicht schlechter als von Hand schreiben

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

3.1.2021

Vorgesehen stellte ich fest, dass ich schon echt lange keine Migräne mehr gehabt hatte. Irgendein eher doofer Teil meines Körpers nahm das als Aufforderung und so lag ich den Großteil des Tages im abgedunkelten Zimmer.

Nuff said.

2.1.2021 – cleaning up our closet

Verwirrt aufgewacht. Ach, sind wir also wieder in der Phase „komische Träume“ angelangt. Sie kennen das vielleicht – Träume, die ihre Stimmung noch bis in den Tag hinein rüber retten, obwohl man sich an nichts konkret erinnert?

Am besten gleich mal was möglichst handfestes tun – das erdet den verwirrten Geist. Die Liebste guckte mir und meinem beginnenden Aufräum-Wahn kurz erstaunt zu, sah mich dann mit dem Staubsauger an ihr vorbeikommen und stieg ein. Und auf einmal wars Mittag und das Wohnzimmer aufgeräumt und weihnachtsfrei, das Haus gesaugt, das Altpapier und -glas weg, der Verpackungskram wieder verstaut, das Raclette wieder im Keller, die Waschbecken glänzten und alles, was uns sonst noch so vor die Finger gekommen war, war erledigt.
Selbst für die drei Kallax-Regale, die wir vor Weihnachten „dringend mal“ verschenken wollten hat sich jemand gefunden.
Spooky.

Ich setzte mich an den Rechner und schrieb eine Neujahresmail nach Island. Da ich selten Englisch schreibe und gerne meinen Humor in der Sprache beim Schreiben auch in der Fremdsprache behalten möchte, dauert das immer etwas länger – egal wie flüssig ich Englisch lese; oder je nach Gesprächspartner auch spreche. Vielleicht bin ich da auch etwas über-anspruchsvoll*, aber herrje. Dann bin ichs eben.

*) Vor ein paar Jahren als diese Mails begannen habe ich eins-zu-eins-Stunden genommen, um das Schulenglisch wieder zu entrosten. Obwohl die Lehrerin meinte, ich wäre eigentlich auf C1-Niveau. Aber man ist ja immer so alt fähig, wie man sich fühlt, nicht wahr?

Die Liebste fuhr die Freundin besuchen um mit ihr gemeinsam eine Runde durch den Wald im Nachbarstädtchen zu bewandern und ich setzte mich mit einer Schüssel Frühstück ins Stereodreieck. Genauer: ins laute Stereodreieck. Ich genieße das sehr, im Wohnzimmer jetzt wieder eine wirkliche listening situation zu haben. Vielleicht sogar das erste Mal in meinem Leben.

Dann:

  • Ich besuche telekom.de und suche mich zu dem Punkt durch, an dem ich meinen Handyvertrag kündigen kann. Vor ein paar Wochen hatten wir das für den Vertrag der Liebsten auch gemacht – und waren dann Dank eines guten Angebotes der Kundenrückgewinnung bei halben Kosten angekommen. Das wollte ich auch.
  • Vor der letzten Bestätigung dass ich wirklich gehen will, steht eine Telefonnummer – damit wir nochmal über alles reden können. Ich sehe mich am Ziel und hinterlasse eine Rückrufbitte.
  • Eine freundliche Frau ohne Callcenter-Gemurmel im Hintergrund ruft mich an. Fassen wirs zusammen: Ich kann keinen jetzt neuen, besseren Vertrag bekommen, weil das erst zum Vertragsende geht. Falls der mir dann nich zusagt, kann ich aber nicht mehr kündigen, denn die Frist dafür endet Montag.
    Ich muss also kündigen, damit mich die Kundenrückgewinnung dann anruft und mir ein gutes Angebot macht. Wir sind uns vollkommen einig, dass das vollkommen gaga ist.
  • Ich suche mich wieder durch zur Kündigung, denn im Laufe des Gesprächs hatte ich den Screen längst verlassen und kündige.
  • Es bimmelt, ich habe eine E-Mail: So schade, dass ich kündigen will. Ob wir nicht nochmal reden wollen? Ob ich vielleicht mal anrufen mag?
    Na sicher, ich bin da ja nicht so.
  • Ein freundlicher Mann mit Callcenter-Gemurmel im Hintergrund. Ich sage ihm recht deutlich was ich will (nämlich den Vertrag der Liebsten), er bedauert, dass er mir den nicht anbieten kann, denn das kann nur die Kundenrückgewinnung und der gehört er leider nicht an. Es tut ihm leid, falls die E-Mail diesen Eindruck gemacht haben sollte.

Fazit: Man muss wirklich erst kündigen und dann eine Reihe netter Kontaktaufnahmen ignorieren. Ich finde das ziemlich absurd.


Wie eine dünne Schicht liegt den ganzen Tag ein großer Unwille, am Montag wieder arbeiten zu müssen, aber nun denn. Gucke ich doch mal lieber nach gestern als auf Montag.

Blick auf die Ems-Mündung vor Emden. Vorne ein Holzpfahl, dahinter Nordsee, ganz hinten die hollädische Küste.

Gleich spielen wir mit ein paar alten Freunden Siedler per App und Jitsi. Ich gehe sehr von einem prima Abend aus.

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1.1.2021 – day off

Gestern Abend noch TENET geguckt. Jup, hat Spaß gemacht. Ich glaube, wir schauen ihn nochmal, um ihn zu verstehen …

Wir haben das ja aus Gründen, die vermutlich viel mit Lagerkoller zu tun hatten vor ein paar Jahren begonnen: Am ersten Tag des neuen Jahres ans Meer.
Auch wenn es zu Beginn auf der Autobahn noch etwas *hust* neblig war: das Wetter passte, der Lagerkoller auch. Und Wind und Möwen passen immer.
Keinen Menschen getroffen, passt auch.

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31.12.2020 – Jahresrückblick?

Vorsicht, das wird auch ohne Psychokram wieder mal kein Spaß.

Ja, dies ist ein Blog – sogar ein Tagebuchblog – und ich bin ein Blogger – sogar einer der dienstälteren – aber ich muss sie enttäuschen: Es wird jetzt hier keinen Jahresrückblick mit den üblichen Fragen nach Gewicht, dem besten Sex, Haarlänge oder dem Lieblingsalbum geben. Obwohl ich sogar im Februar noch auf einem Konzert war.

Ich habe da lange drüber nachgedacht und es wäre einfach, in den allgemeinen und sehr gerechtfertigten Frust über dieses Coronajahr einzustimmen.
Corona nimmt bei mir allerdings in der Top Ten der Widrigkeiten dieses Jahres nur Platz zwei ein und bei aller Offenheit, die ich hier immer wieder mit mehr oder minder großer Leichtigkeit auslebe, erzähle ich überraschenderweise nicht alles – und so wäre der geschriebene Jahresrückblick nur ein Herumlavieren oder aber schlicht gelogen. Und auf beides habe ich einfach keine Lust.

Was ich aus all dem etwas gelernt habe oder wie es mich sonstwie weiterbringt, das kann ich noch nicht sagen – also fällt auch der reflektierende Teil aus.

Um aber doch noch kurz über Platz zwei, die uns alle beschäftigende Pandemie zu sprechen – da weiß ich was ich gelernt habe: Ich habe endgültig begriffen, dass dieses Land und ich nicht zueinander passen. Die Art wie Deutschland – und dabei meine ich die Politiker, die Verwaltungsebenen, die Presse und auch den shoppenden Germanicus domesticus – damit umgegangen ist, hat es mir gezeigt.
Ich bin wirklich sehr, sehr froh über nahezu alle Menschen, die ich zu meinen Freunden oder auch „nur“ zu meinen Bekannten zähle – denn mit nahezu allen war es möglich, sich jederzeit ohne einleitende Standortbestimmung auf dem gleichen Level zu unterhalten und nahezu alle – Sie alle – benahmen sich vernünftig, glaubten der Wisenschaft und nicht der YouTube/Telegram-Uni und waren und sind bereit, ihr persönliches Verhalten anzupassen, auch wenn es uns alle furchtbar müde gemacht hat.

Erklärender Einwurf: Leider muss ich schreiben: „nahezu“, denn ich habe auch für Sie testen müssen, wie es ist, wenn jemand, den man zu den ältesten Freunden zählt, jemand, den man so lange kennt, dass man sagen könnte: Wir haben gemeinsam unser Wertegerüst aufgebaut und miteinander und aneinander entwickelt; haben zusammen den kategorischen Imperativ gelernt, begriffen und gefühlt und für unsere Werte sogar gemeinsam auf der Straße gestanden oder Repressionen erleben müssen … wenn also so jemand auf einmal das gesamte Programm an Bullshit in die Welt pustet – mit Gates und Clinton und Weltverschwörung und NWO und allem. Und jede Diskussion konsequent verweigert und sich reihenweise bewusst und mit deutlichen Worten von alten Freunden verabschiedet, weil die ja nur Schlafschafe sind.
Ich habe das also für Sie getestet und bei allem launigen Sarkasmus, den ich hier noch versuche in diese Zeilen zu gießen kann ich sagen: Sparkt überhaupt keinen joy.

Trotzdem: Es war die Ausnahme und das macht mich froh. Aber: Wir reichen nicht. Es reicht mir nicht mehr, wenn man eine kleine Gruppe von Kameraden im Geiste in einem großen Haufen Dreck ist. Mich erfreut es nicht, wenn die Lufthansa gepampert wird und die Menschen im Pflegedienst als Belohnung dafür, dass sie ja blöd genug waren nicht in die freie Wirtschaft zu gehen, mit Beifall und ein paar Keksen abgespeist werden. Das Wissen um den wahren Zustand unseres Gesundheitssystems, das ich von befreundete Ärzten und der großartigen Gruppe der Mediziner vs Covid immer wieder bekam, lässt mich nicht mehr gut schlafen. Dass die oberste Dienstherrin der Liebsten vorbei an allen Fakten und den Sorgen der ihr Anvertrauten vorbei darauf besteht, dass ich die Liebste jeden Morgen wieder ziehen lassen muss macht mich wahnsinnig. Und ich weiß, jede von uns kann diese Liste der Dinge die eine ratlos hinterlassen beliebig weiter führen.

Und alles zusammen ist mir zuviel. Ich habe dafür keine Kraft mehr und den Glauben verloren, dass ich und die paar vernünftigen, empathischen, andersdenkenden Freunde und Bekannten das ändern können.
Das war dann wohl meine Erkenntnis 2020.

Kennen Sie das Gefühl, wenn aus einer Reihe von irgendwie seltsamen, dann schlimmen, dann irgendwie nur noch mit Sarkasmus aushaltbaren Einzelfällen ein Muster wird? Wenn Sie merken: „Das Problem ist systemisch“? Wenn Sie nicht nur einzeln sehen, dass der Typ schlecht im Bett, dumm wie ein Toast, einfühlsam wie ein Stück Stacheldraht und außerdem auch noch Fan von Gladbach ist, sondern begreifen dass all diese Puzzlestücke ihn vielleicht insgesamt zur falschen Wahl macht?
Das war mein 2020.

Dann geh doch!“, höre ich die rufen, die dolz auf all das sind und ich sage: Ja, das werde ich tun. Das ist kein Plan für 2021 aber aus der Sehnsucht wurde dieses Jahr ein Muss.

Als ich gestern einen kleinen Internet-Test machte, spuckte der mir als Ergebnis auf die Frage der mir wichtigsten Werte dieses hübsche Sharepic aus:

… und ich kann mich da vollständig mit identifizieren. Ich fürchte nur inzwischen, in diesem Land ist man damit immer der gutmütige Idiot, der am Ende zwar Beifall für seine Werte und einen Keks aber sonst auch exakt nichts kriegt. Ich bin dessen sehr müde.

Ach guck, jetzt hab ich ja irgendwie doch einen Jahresrückblick geschrieben.

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