14.2.2021 – Hoch die Hände?

Im Zuge eines heranschleichenden Lagerkollers – es mag auch ein allgemeingültiges „es langt“ gewesen sein – beschlossen wir, die irgendwann abgebrochene Renovierung des Nähzimmers wieder aufzunehmen. Das war auch an sich gar nicht doof, wir sind gut weiter gekommen bei der Einbaubank-Truhe, die wir da an die eine Wand stellen wollen. Beziehungsweise genauer: bei der Truhe, die sich daraus ergab, dass wir das blöde Podest abgerissen haben und auf einmal etwas noch sinnvoll nutzbares im Raum stehen blieb. Aber erstens erzählte ich das bestimmt schon irgendwann mal und zweites ist das ja auch von nur geringem allgemeinen Interesse. Polkadot soll das Innenfutter sein, haben wir übrigens beschlossen.

Trotzdem überholte mich dann irgendwann spätnachmittags meine eigene Laune und es war dann wohl doch ein „es langt“ gewesen. Vermutlich ist es normal in #deraktuellensitauation, dass irgendwann zwischendurch mal die Kräfte am Ende sind.

Abends schauten wir dann ein Wohnzimmerkonzet von Synje und Julie, von dem ich schon erzählt hatte – das war wirklich schön. Wenn Sie’s nach-schauen wollen: Hier entlang.

Meine Nächte sind im Moment geprägt von den wüstesten Träumen und ich vermute, da verarbeite ich eine Menge der Tages-Gedanken und -sorgen – aber auch das ist, wenn ich mich umsehe und -höre wohl normal. Also Schwamm drüber.

Vielleicht von größerem Interesse:
Möchte jemand von Ihnen einen Silver Crest Monsieur Cuisine Connect kaufen?

Treue Leserinnen erinnern sich vielleicht an den Kauf und inzwischen wissen wir, dass wir ihn definitiv zu wenig nutzen – vor allem, wenn man das mal in Relation zum verbrauchten Stellplatz setzt.

Er ist also wenig genutzt und ernsthafte Anfragen gerne per E-Mail.

Am Sonntag nachmittags mal rausgeschaut und beschlossen: Es ist mal wieder Zeit für Café Audi. Nun hat ein gewisser jemand seit zwei Jahren großspurig beschlossen, dass er für den halben Tag Schnee ja wohl keine Winterreifen braucht. Vor allem, weil die ja nicht auf schicken 19″- sondern nur auf 17″-Felgen daher kommen und so möchte doch nun wirklich niemand gesehen werden und ja, mir ist das auch etwas peinlich und auf jeden Fall steht mein Auto jetzt schon ein paar Tage in der Einfahrt. Ich nehme jedenfalls an, dass es sich noch in diesem Schneehaufen befindet, denn wenn ich den Schlüssel drücke, dann blinkt der Schneehaufen orange.
Also Café Fiat. Im Café Fiat wacht ein Droide darüber, dass alles sicher und in Funktion bleibt, mit dem kann man auch bei dem Wetter gut raus.

Wir fuhren wieder kurz hinter dem Nachbarörtchen ins Feld, denn da ist die Aussicht – und ein bisschen Weitblick mit Himmel und Wetter tat schon gut.

Spontaner Gedanke des Tages: Menschen, die an ihren Privilegien festhalten und die nicht verstehen, das ihnen nichts weggenommen, sondern anderen etwas dazugegeben werden soll: Können die vielleicht nur merken, dass es ihnen gut geht, wenn sie den Vergleich haben, dass es anderen schlechter geht? Brauchen die vielleicht wirklich, dass sie „höher stehen“ als andere, weil sie keine anderen Defintion von „gut gehen“ haben?

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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

12.2.2021 – Haste mal Feuer?

So mit sechzehn war ich ja ein tapferer Metalhead. Über seltsame Logikumwege beschloss ich, dass Bryan Adams ja auch Gitarre spielte, dass ich ja Gitarrrenmusik gut fand und ich deswegen auch Bryan Adams gut fände – und bat einen damaligen Freund, mir eine Cassette aufzunehmen.

Wenn Sie alt genug sind, kennen Sie das vielleicht noch: Ans Ende einer Cassettenseite nahm man dann in leicht missionarischer Hybris immer noch ein Stück von jemand anderem auf, um den Empfänger der Cassette anzufixen – und so ertönte nach der rockigen Uptempo-Nummer „Ain’t gonna cry“ auf einmal ein ziemliches Synthesizergedudel.

Jo, das ist Corea. Sollteste kennen“, grinste mein Freund. Da wir einen unausgesprochenen Wettbewerb darüber hatten, wer die abgefahrenere Musik kannte und aushielt, fand ich echt arg wiggelige „Got a match?“ also natürlich sofort total geil.
Ganz eventuell musste ich mich heimlich erst mühsam reinhören, aber das sagte ich natürlich nicht.

Unser nächster Coup war es, dieses Stück im Musikunterricht vorzuschlagen, als die arme Lehrerin ihre gelangweilt pubertierende Zehn fragte, ob sie nicht vielleicht mal selbst Wünsche hätte. Ich erinnere mich an exakt zwei Dinge: Wie alle anderen – meist gerade im Modern Talking- und Bros-Fieber – uns dafür hassten und zum anderen wie sie selbst sich die Noten besorgt hatte und versuchte, das Ding am Schulflügel nachzuspielen. Und unfassbar famos scheiterte. „Der spielt ja gar nicht nach Fingersätzen, der hat das ja nur nach der Melodieführung komponiert“ Ach was.

Als ich dann die begonnene Kutte schnell wieder an den Nagel gehängt und wirklich für mich selbst Jazz entdeckt hatte, da war Chick Corea also eine der ersten Anlaufstellen für mich. Und ich hatte Glück:
Während der Studienfahrt in London hatten wir von unserer – ziemlich coolen – Lehrerin den Auftrag bekommen hatten, wir sollten in der Woche doch bitte selbstständig organisiert ein kulturelles Event mitnehmen; sie wolle uns da nichts vorschreiben, aber einen Abend nicht nur im Pub abzuhängen ginge doch bitte.
Geschätzt neunzig Prozent der anderen konnten sich darunter nichts anderes vorstellen, als sich wie alle London-Touristen die Mausefalle anzusehen, aber wir durchsuchten Plakate und Stadtmagazine und entdeckten: Chick Corea in der Royal Albert Hall. Falls Sie jetzt nicht so musikaffin sind, lassen Sie sich gesagt sein: Doppel-wow mit Sahnehäubchen. Royal Albert Hall! Mann oh Mann. Ich zitiere aus dem ersten Absatz der englichen Wikipedia: „One of the United Kingdom’s most treasured and distinctive buildings, it is held in trust for the nation

Die Mausefalle war übrigens relativ langweilig, für Sauerländer Zwölftklässler nahezu unverständlich und die Architekten des Theaters hatten nicht an die Kniefreiheits-Bedürfnisse achtzehnjähriger Bauern gedacht. Mein Gott, hatten die alle schlechte Laune, als wir uns nachher trafen. Mein Gott, haben wir – frisch ausgestattet mit Tickets für den Freitagabend – gelacht. Mein Gott, was hat das die Stimmung nicht verbessert.

Wir fünf hingegen hatten Plätze direkt hinter der Bühne (die Band entdeckte uns da und spielte schnell im Kreis) und hatten zwei Stunden lang eine Gruppe fantastischer Musiker auf dem Zenit ihrer Band-Geschichte erlebt.

Obwohl ich nie der Nummer-eins-Fan war, hab ich Chick Corea immer sehr gemocht. Die Liebste und ich haben ihn dann nochmal im Duett mit Bobby McFerrin erlebt – womit sich der Gute dann gleich ein zweites Mal in der Top Ten der besten Konzerte meines Lebens platzierte.

Letzten Dienstag ist er gestorben, ich habs gerade erfahren und als ich gerade Spain anmachte, da hatte ich ein paar Tränen in den Augen darüber, dass das nun nie wieder jemand so spielen wird.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

10.2.2021 – ach, ich weiß doch auch nicht

Sie nehmen eine gruselige Gleichförmigkeit an, diese Tage. Immerhin am Schreibtisch geschieht erfreuliches – ich habe die Kleinigkeiten fast fertig und kann mich dann in den nächsten Wochen den größeren Jobs widmen, die da sind, da sein werden und da kommen werden. Das klingt nach einem belastbaren Konzept, dafür dann den Kopf freizuhaben.

Gestern bekam ich eine Anfrage, eine Wix-Website zu pflegen. Natürlich war ich zuerst ehrlich empört, suchte mir dann aber meinen alten Account doch noch einmal wieder raus – die Fragende verdiente eine fundierte Antwort. Nun, Wix hat sich nach meinem ersten Blick vor Dekaden zu einem veritablen Klickibunti-(das ist ein Fachbegriff) Werkzeug mit wirklich vielen Optionen entwickelt – was dazu führt, dass ich es keinem Anfänger mehr an die Hand geben würde.
Natürlich kann man als Anfänger mit etwas Sinn für Gestaltung da eine hübsch anzusehende Website zusammenklicken. Ich glaube aber nicht, dass der Aufwand deutlich geringer ist, als wenn ich das mache. Der Nutzen allerdings, der ist vermutlich geringer.
Oder, um es mit den Worten einer Anruferin zu sagen, die letztens Rat wollte, nachdem sie sich in den letzten drei Monaten ihrer Selbstständigkeit mit wenig anderem als ihrer Website befasst hatte: „Wie, so günstig? Ich hatte mir das fünfstellig vorgestellt! Wo waren Sie denn vor drei Monaten – Sie hätten das von Anfang an machen sollen, dann wäre ich jetzt nicht so genervt.

Naja, ich weiß ja seit 1998, dass ich einen sog. erklärungsschwierigen Beruf habe. Btw: ich beantworte natürlich auch Fragen zum Job, wenn Sie mich drüben fragen.

Die späte Mittagspause verbrachten wir am Flüsschen, stellten aber fest, dass die gefühlte Temperatur dort deutlich unter der von gestern lag und drehten schnell ab.

Derweil fängt Tina drüben auf ihren facebook– und IG-Accounts an, mit ihren Fans zusammen ein Lied zu schreiben. Es gab da vor knapp zehn Jahren schon mal eins das wirklich schön geworden ist, das aber damals irgendwie noch an mir vorbei gegangen ist. Leider wirds wohl diesmal dänisch und ich fühle mich trotz ganzer fünf Vokabeln, die ich schon kann, nicht in der Lage mitzumachen.
Aber ich bin hochgradig neugierig, wie man überhaupt mit einer Horde Menschen auf social media wohl ein Lied schreiben kann.

Apropos „Social Media“: gehen Sie nie in einen Clubhouse-Talk über SEO und Vermarktung von Blogs. Jedenfalls nicht, wenn Sie nur so für sich selbst tagebuchbloggen. Glauben Sie mir.

Apropos „Musik“: Wenn Sie mal wieder auf Livemusik Lust haben: Synje Norland spielt am Samstag Abend zusammen mit Julie Weißbach ein Konzert auf YouTube. Das letzte Mal war auch schon sehr schön.
Synje, wer war denn nochmal Synje?“, höre ich da jemanden fragen. Es muss eine sehr treue Leserin des alten Blogs sein, denn es ist tatsächlich schon wieder fünf Jahre her, dass sie das letzte Mal ein bisschen auf Tour war – ich hab damals auch Fotos gemacht – und ich darüber schrieb. Jedenfalls ist sie ist eine ganz wunderbare, vollkommen zu Unrecht zu unbekannte Sängerin aus dem Norden Deutschlands.

Die Bilder heute sind schwarz-weiß, weil da eh nicht mehr Farben drauf waren. Und die Langzeitbelichtung hat das iPhone für mich gemacht, das macht das gar nicht so übel und ganz furchtbar unkompliziert.

Hier, das klingt gut, finde ich:

In der ostwestfälischen Provinz führen ein Apotheker und ein Bürgermeister die Gemeinwohlökonomie ein. Nicht mehr der Profit soll das Wichtigste sein, sondern ein besseres Leben für alle. Kann das klappen? Eine ethische Marktwirtschaft, Kooperation statt Wettbewerb, Nachhaltigkeit statt Ausbeutung. Ein Modell, das weder Kapitalismus noch Sozialismus sein will – und eine bessere Welt verspricht. Die Idee klingt gut, doch ist die Welt, ist Ostwestfalen dafür bereit?

Janina Martens auf krautreporter.de: Auf dieser Baustelle könnte die Wirtschaft der Zukunft entstehen

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9.2.2021 – Links, links, links zwo drei vier

Während ich morgens im gewohnten Ablauf am Schreibtisch saß, blinkte neben mir eine Benachrichtigung von Clubhouse auf und ich dachte „ach hör ich doch mal rein“ und schwupps lud mich Johannes auf die Bühne ein und weil Johannes einer derjenigen da draußen ist, denen ich in solchen Zusammenhängen vollkommen vertraue, unterhielt ich mich auf einmal mit ein paar anderen Menschen über allerlei rund um Digitalisierung, digitale Events und Datenschutz und so.

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Sonst? Ich habe gearbeitet und bekam Kopfschmerzen und draußen liegt Schnee. Wie immer also. Ach ja, meine Profilseite habe ich mal aktualisiert.
Und weil ich gerade nicht weiß, was für Musik ich mag, habe ich mir die automatische Playlist erstellt mit allen Titeln, die ich zwar besitze, aber seit Anfang letzten Jahres noch nicht gehört habe. Das ist lustig. Voll des festen Willens, diese 4900 Titel umfasssende Liste zu leeren, mache ich damit erstmal weiter.

Nachmittags waren wir dann auch mal im Schnee und nach den Bildern gehts noch weiter.

Aber guck, da haben sich ja über die Gleichförmigkeit der Tage doch ein paar Leseempfehlungen angesammelt.

Diesen Text finde ich aus zwei Gründen bemerkenswert: Einmal versucht Marina Weisband dort pragmatische Lösungen für das Schul-Dilemma zu finden und zum anderen sind die Kommentare (zumindest die ersten, ich hab dann aufgehört) geradezu ein Musterbeispiel für online-Diskussionen und man kann sie mit großem Spaß lesen.

„Die Situation wurde gefährlich und fahrlässig verschlafen. Aber sie ist nicht ausweglos“ – meint Marina Weisband, ehemalige politische Geschäftsführerin der Piraten-Partei, mit Blick auf den Schulbetrieb nach dem 10. Januar. Die Diplom-Psychologin weiß durchaus, wovon sie redet: Weisband leitet seit 2014 das Projekt „aula“ für digitale Partizipation in der Schule und engagiert sich bei den Grünen für Themen der Digitalen Bildung. In ihrem Gastbeitrag auf News4teachers legt sie dar, worauf die Situation hinausläuft – und was geschehen müsste, um die Bildung in der Pandemie zu retten.

Marina weisband auf news4teachers.de: Homeschooling oder Präsenzpflicht? Pragmatische Gegenvorschläge

Hurra, es gibt Menschen, die sich fragen, was man dagegen tun kann, dass ein Klimakrisenleugner und eine Klimawissenschaftler am Ende der Talkshow die gleiche Redezeit hatten und man denken könnte, es ginge um zwei vergleichbare Meinungen.

Das mediale Problem, das dem Ungleichgewicht der öffentlichen und wissenschaftlichen Meinung zugrunde liegt, heißt in der Fachsprache False Balancing. Dieses Phänomen beschreibt den Vorgang, dass unter Berufung auf die journalistische Objektivität der Für- und Gegenseite zu einem Thema dieselben medialen Möglichkeiten eingeräumt werden, selbst wenn eine Seite deutlich mehr belastbare Belege für ihren Standpunkt vorweisen kann.
[…]
Die Ironie beim False Balancing liegt darin, dass das Problem entsteht, weil man versucht, es zu vermeiden. Im Journalismus ist man dazu angehalten, zu jedem Thema auch die Gegenseite zu hören – was ein wichtiges und richtiges Prinzip objektiver Berichterstattung ist. Das Problem liegt darin, dass unter dem Vorwand der Objektivität Meinungen, die zum Teil wissenschaftlichen Grundaussagen widersprechen, wissenschaftlichen Fakten gegenübergestellt und auf diese Weise eine Gleichwertigkeit von Meinungen und Fakten suggeriert wird.

Sebastian Schmitt auf quotenmeter.de: False Balancing: die Gewichtung von Fakten und Meinungen in den Medien

Eine der Folgen sehen wir in der Corona-Bekämpfungsstrategie und vor allem in den öffentlichen Diskussionen im Moment deutlich:

Eine Sache an dieser #Pandemie verstehe ich ganz und gar nicht. So Menschen wie #Streeck haben seit Beginn der Pandemie nicht eine einzige richtige Prognose abgegeben. Sie haben konsequent immer daneben gelegen. Warum wird denen weiterhin permanent so eine öffentliche Bühne geboten? Warum werden die immer und immer wieder in Talkshows eingeladen und interviewt?

@Doktor_FreakOut auf Twitter: geboten? Eine Sache an dieser #Pandemie verstehe ich ganz und gar nicht (ein Thread)

Ich spreche hier gerne über Minderheiten und ihre Diskriminierung: Menschen, die als ausländisch gelesen werden, BIPOC, LGTBQ, … – liegt daran, dass ich halt ein alter weißer Mann bin und nur über sie nachdenken und sprechen kann. Aber deswegen finde ich es zum einen immer sehr interessant, von Menschen selbst zu lesen/hören, die zu irgendeiner der marginalisierten Gruppen gehören und von ihnen zu lernen (und ihnen vielleicht meinen bescheidenen Teil Reichweite mehr zu verschaffen) und zum anderen festzustellen, wie erschreckend gut man hier ohne solche unangenehm das weiße Weltbild störenden Faktoren durch die deutsche Medienlandschaft kommen kann, wenn man möchte.

In unserer Serie „Mein Blick auf den Journalismus“ erzählt der Journalist Stephan Anpalagan von seiner Enttäuschung, wenn es um das Bild von Muslimen oder Zuwanderern in vielen Medien geht. Er sagt: „Man könnte meinen, ‚Islam‘ sei einfach nur ein anderes Wort für ‚Terrorismus‘ und ‚Ausländer‘ ein anderes Wort für ‚kriminell‘. Das irritiert mich sehr.“
[…]
Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle erzählen, dass heute alles ganz anders sei. Dass so etwas heute nicht mehr möglich wäre. Dass wir heute allesamt aufgeklärter seien, liberaler, weltoffener und achtsamer. Nun ja.

Stephan Anpalagan auf journalist.de: Wie fühlt es sich an, wenn man Sayed, Alaa oder Ahmad heißt?

Passend dazu ein Satz, den Marina Weisband anlässlich des Holocaust-Gedenktages im Bundestag sagte.


Deutschland, Land der Dichter und Denker. Ich stimme dem auch im Jahr 2021 uneingeschränkt zu: Man denkt am liebsten darüber nach, wie man die Firmenkasse bestmöglich abdichtet, um bloß nicht am Sozialsystem teilzunehmen. (Ok, mittelschlechter Kalauer). Die echten Dichter und Denker geben gerade auf, weil sie unsichtbar sind, ironischerweise obwohl sie beruflich auf Bühnen stehen. Ihr Lebensstil passt leider weder ins Sozialgesetzbuch noch ins nine-to-five-Denken des deutschen Gesetzemachers.

[… dass] knapp ein Drittel der teilnehmenden Musiker:innen aus Berlin bereits ihren Beruf aufgegeben haben oder gerade dabei sind, sich neu zu orientieren, da sie keine berufliche Perspektive mehr sehen.
[…]
Prekarität in den Künsten gibt es aber nicht erst seit Corona grassiert und der Kultursektor heruntergefahren ist. Vielmehr macht die Krise deutlich, wie zerbrechlich die Lebensentwürfe von Künstler:innen an sich schon immer waren
[…]
Viele Künstler:innen arbeiten in ständig wechselnden Mischformen zwischen mehreren gering vergüteten Festeinkünften, vorübergehenden Nebenjobs, Honoraren und Stipendien. So bewerben sich Kulturschaffende, an die sich Förderungen richten, häufig gar nicht erst, wenn schon die Antragsverfahren andere Lebensentwürfe nahelegen.

Thomas Wochnik auf tagesspiegel.de: Fragile Lebensentwürfe nicht nur in Coronazeiten Ein Drittel der freien Musiker Berlins gibt den Beruf auf

So viel Elend. Wenn Sie jetzt das verständliche Bedürfnis zu haben, das mit ein, zwei Weinchen wegzuspülen, dann habe ich alter Spielverderber noch einen für Sie: Der Narkosearzt spricht aus Arztsicht über Alkohol. Prost!

Ich bin unfassbar intolerant geworden was den absurden Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft angeht. […] Alkohol zerstört auch in geringen Maßen bereits Leberzellen, stört die Kommunikation zwischen Gehrinzellen, sorgt langfristig für Vitaminmangel und schwerste Hirnschäden ähnlich einer Demenz.
Jaja, aber in Maßen genossen ja nicht heißt es dann. Was nicht stimmt und auch mehrfach belegt wurde
[…]
Wenn ich auf einer Feier bin dauert es im Schnitt nur zwei Stunden bis mich keiner mehr fragt ob ich nicht doch einen, komm, hab Dich nicht so, einer ist keiner, für Dich nichts? Krank? Fieber?
Ach Du musst fahren… nicht? Ach so, einfach so nicht?
Find ich gut. Klasse, ich müsste auch mal weniger, aber blaaaaa.
Ein einfaches nein reicht nicht, es muss schon ein „Nein, weil…“ sein.
Es ist normal Alkohol zu trinken, es ist nicht normal keinen Alkohol zu trinken wenn alle Alkohol trinken.

Der Narkosearzt: Ohne Tonic ist alles ginlos

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8.2.2021 – oh, schon wieder Montag

Aufgestanden, aus dem Fenster geguckt, geseufzt. Ein Foto gemacht.

Zum Schreibtisch hoch gegangen, in einer Schneepause die Pfade in der Einfahrt wieder frei gelegt.

Am Schreibtisch – unterbrochen von einer Stunde Frühstückspause – die nächsten neuneinhalb Stunden verbracht. Einen Auftrag quasi fertig gestellt, zwei unterschrieben zurückbekommen – which is very very fine.

Kopfschmerzen bekommen, umgefallen, auf dem Sofa dahin vegetiert.

Nun denn.

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