28.7.2021 – back to life, back to reality

Der Tag fing voll doof an. Die Liebste fuhr ab, denn sie wird die nächsten Tage bei ihrer Tante verbringen. Bei der gabs nämlich in den letzten Tagen einiges an Veränderung zu durchleben und sowas tut man besser nicht alleine und deswegen machte sich die Liebste auf den Weg.
Weil ich sowieso mit Veränderungen total gut kann und außerdem seit März 2020 nur die wenigen Tage mit Präsenzunterricht hier mal auch nur für ein paar Stunden alleine war, finde ich das nur so mitteltöfte.

Der Tag fing voll gut an. Ein bisschen vor meinem Urlaub hatte ich wem eine DM geschickt. Bei Licht betrachtet lautete der Sinn: „Hey, ich habe da gerade was auf Deinem Profil gesehen, was spannend aussah und ich glaube wir sollten mal sprechen, denn da könnten sich einige Synergie-Effekte ergeben“. Schlimmstes Xing-Kontaktsammler-Sprech also und als ich das merkte, musste ich sehr lachen. Denn ich hatte das sehr anders formuliert, denn wir kannten uns online schon vorher und waren uns einig, dass das schon einiges aumacht.
Heute morgen haben wir also telefoniert und das war ein sehr angenehmer Tageseinstieg – wenn man merkt, dass jemand so ist, wie man ihn sich vorgestellt hat. Und wenn man dann in Zukunft wieder ein bisschen mehr kompetente Leistungen rund um das eigene Geschäft anbieten kann.

Der Tag war echt ok. Ich hatte gestern schon die Inbox gesichtet und vom Dreck befreit und konnte dann recht entspannt wieder in dieses Büro-Dings einsteigen. Nebenbei konnte ich mir endlich geräteübergreifend den Reeder einrichten – Sie wissen schon, diesen superguten, superschönen RSS-Reader. Denn der kann jetzt die iCloud nutzen um zu syncen und das ist grossartig.
Darüber hinaus lag in der Inbox ein bisschen was zum einfach Abarbeiten, ein bisschen was zum Denken und ein bisschen was zum Facepalmen. Sehr ok für einen ersten Tag.

Der Tag war etwas schade. Vollkommen überraschendereise habe ich nämlich nicht beim Minimalist Photography Award gewonnen. Aber viele andere – und wenn Sie schöne Fotos sehen wollen: Hier gibts davon eine Menge.

Der Tag war voll schön. Nachmittags pingte eine „Lust zu plauschen“-DM und die nächsten paar Stunden telefonierten die Sis und ich aufs feinste; das war sehr schön.

Der Tag ließ mich weiter resignieren. Wussten Sie, dass Sonntag in Südeuropa der Strom ausgefallen war? Wussten Sie, dass das hier für uns durchaus mehr Bedeutung haben könnte, als es sich zuerst anhört? Ich auch nicht.

[…] wie vor dem Hochwasser werden auch hier seit Jahren die Hinweise und Warnungen ignoriert. Während nach den schweren Extremwetterschäden eine Schadensbeseitigung mit sehr hohem Aufwand möglich ist, werden die Schäden nach einem Blackout kaum in absehbarer Zeit bewältigbar sein. Durch den zu erwartenden großflächigen und langwierigen Strom- und Telekommunikationsausfall ist mit massiven Produktions- und Versorgungsproblemen zu rechnen. Wie lange könnte es dauern, wenn die gesamte Logistik quer über Europa chaotisch ausfällt und dann resynchronisiert werden muss, wenn schon die Suez-Kanalblockade solche schwerwiegenden Folgewirkungen ausgelöst hat? Genau diese Effekte werden massiv unterschätzt.

Herbert Saurugg auf risknet.de:
Erneut Großstörung im europäischen Stromversorgungssystem – Ignorierte Warnhinweise

Der Abend gestern war intense. Wir guckten das Serien-Remake von „Wir Kindern vom Bahnhof Zoo“ und das war … intensiv. Nach zwei Folgen waren wir durchaus einigermassen schlcht drauf, so nah dran waren wir an den dargestellten dysfunktionalen Familien dort im Fernseher.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

27.7.2021 – (day 18)

Der Tag begann etwas unsanft, als mitten im letzten Morgentiefschlaf die Türklingel ging. Während mein Kopf noch sowas wie „Pech gehabt“ aus den noch schlafenden Synapsen klaubte, war die Liebste etwas heller im Kopf als ich und wusste: Wir hatten einen Handwerker vergessen, der die Heizung warten sollte.
Ich nehme auch das als gutes Zeichen dafür, dass sich irgendwie so etwas wie ein Urlaubsgefühl verankert hat. Was natürlich nichts daran änderte, dass das heute dann der letzte Urlaubstag war.

Vormittags verbrachten wir mit einer Freundin beim Frühstück. In einem Café, das war dann wieder ein kleiner Teil Gewöhnung. Vermutlich bin ich pünktlich zum nächsten Lockdown wieder einigermaßen auf dem Level meiner außerhäusigen sozialen Skills angekommen …

Vor der Haustür sind die ersten Brombeeren reif – das mögen die spazierengehenden Kleinstädter, da stehen sie gerne mal gegenüber unserer Haustür und pflücken und naschen. Heute die, die wollte dann allerdings nicht zur Seite gehen, als wir mit dem Wagen die Einfahrt runterkamen. Das war neu. Die guckte nur entrüstet zurück, als wir sie freundlich baten, kurz einen Schritt zur Seite zu machen und das war etwas seltsam.
Ist leider Futter für meine Beobachtung, dass immer mehr Menschen immer entrüsteter reagieren, wenn sie auch nur einen Millimeter Rücksicht auf andere nehmen sollen.

Wie gesagt: Morgen wieder ins Büro; ich bin so semi-begeistert. Immerhin beginnt der Tag direkt mit einem Telefonat mit jemandem aus meiner entfernteren Bubble und ich freue mich, sie kennen zu lernen.
Außerdem ist tatsächlich das Stück Ferienmusik heute in dem Status „könnte so wohl fertig sein“ angekommen.

Zeugs:

Sie kennen doch auch die Schoko-Bon-Werbung, in der das Kind warten soll und – wenn es wartet – einen zweiten Bon als Belohnung bekommt? Die Werbung ist inspiriert vom sog. Marshmallow-Test – einer Studie, die damals zu dem Ergebnis kam, dass Kinder, die warten können später im Leben auch erfolgreicher sind.
Das ist natürlich ein schönes Framing für alle „man kann alles schaffen wenn man nur will“-Rufer – ist aber wohl auch falsch. Wie so oft, war beim damaligen Test wohl die Gruppe der Testpersonen etwas einseitig ausgewählt und ein neuer Test mit mehr und unterschiedlicheren Kindern ergab: Blödsinn.

Die Neuauflage des Experiments zeigte: Kinder, deren Eltern einen Universitätsabschluss hatten, schnitten bei späteren Prüfungen ähnlich gut ab – egal, wie lange sie sich beim Marshmallow-Test zurückhalten konnte. Das Gleiche traf auch umgekehrt zu: Kinder von Nicht-Akademikern schnitten bei späteren Tests vergleichbar ab.
Eigentlich zeigt der Marshmallow-Test: Arme Kinder wollen schneller ihre Belohnung, weil sie sich nie sicher sind, eine zu bekommen“

Ich mag sehr, wenn solche ehernen Grundsätze der Leistungsgesellschaft fallen.

kontrast.at:
Marshmallow-Test widerlegt: Erfolg ist keine Frage der Willensstärke

Ach ja: Frau Brüllen und ich gucken gerade parallel Serien, so scheint es mir. Aber ich kann mich ihrem Tipp nur anschließen:

Tales from the Loop“ (das kann ich ihnen wirklich ans Herz legen, eine schöne, melancholische, traurige Sci-Fi-Serie, bisschen wie Black Mirror, nur in traurig und schön statt gruselig und beängstigend) [letzteres kann ich nicht beurteilen, weil ich Black Mirror nicht kenne]


Und zum Schluss noch ein ziemlich interessanter Artikel über etwas, was wir natürlich alle längst wussten, aber noch nie so an einem Stück gelesen haben – nämlich warum wir alle ständig am Handy hängen:

… in den letzten zehn Jahren haben die App-Entwickler ein Arsenal von psychologischen Tricks und perfiden Mechanismen entwickelt und immer weiter perfektioniert, mit dem wir bei der Stange gehalten werden.
[…]
Für die meisten Digitalfirmen ist es […] zentral, […] Zwischenstopps oder Endpunkte von Intervallen möglichst zu eliminieren.
[…]
Wozu das führen kann, wies der US-Ernährungsforscher Brian Wansink nach, als er 2005 Testpersonen Suppe löffeln ließ. Zwei Gruppen von Probanden sollten so lange essen, bis sie das Gefühl hatten, satt zu sein. Die eine Testgruppe bekam ihren Teller dabei von einem Kellner nachgefüllt. Bei der anderen Gruppe füllte sich der Teller durch eine Öffnung im Boden unmerklich von selbst nach. Das Ergebnis: Die Gruppe mit ewig selbst nachfüllenden Tellern aß 73 Prozent mehr

Christoph Koch auf krautreporter.de:
Leben mit dem Smartphone – Wer nicht scrollt, gewinnt

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

23.7.2021 – weiter Urlaub. Und Achtsamkeit. (day 14)

Nicht viel an Vorkommnissen zu berichten. Ausgeschlafen, die Alpträume verarbeitet, ein bisschen Internet gelesen, zu Frau Doktor gefahren, denn ich brauchte ein Rezept.
Wieder zu Hause ein bisschen gefrühstückt, zur weltbesten Physiofrau gefahren und mit ihr weiter – quasi Teil 3 – an den Blockaden im Halsbereich gearbeitet. Zum Glück ist das – nach all den Jahren in denen wir uns, sie meinen Nacken und ich durch sie meinen Nacken kennen immer sehr effektiv und effizient und darüber hinaus meist auch noch recht lustig. Vorteile der Kleinstadt, um auch das Positive an diesem Kaff hier mal in den Blick zu nehmen.
Auf dem Rückweg kurz in der Apotheke gestoppt, dann noch beim Bäcker angehalten und zusammen mit der Liebsten Kuchen gegessen.
Nickerchen; ich bin nach zwei Wochen Urlaub jetzt offensichtlich an dem Punkt, an dem der Körper sich traut, den Schlafmangel zuzugeben und ständig schlafen will.
Ebenso unfreiwillig wie unwillig wieder aufgewacht, weil nebenan wer Krach machte.

Mich langsam mit der Realität auseinander gesetzt, dass der Urlaub sich dem Ende zuneigt.

Ein neues PlugIn gekauft. Ich muss dann wohl alle Songs noch einmal in die Hand nehmen. *seufz*
Musikerinnen mit GAS dürfen jetzt lachen, jaja.

Einen Tweet gelesen, den ich so traurig wie verständlich fand:

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Wir stellten schnell fest, dass es vor allem um das geht, was heute in bestimmten Kreisen unter gewaltfreier Kommunikation verkauft und gefordert(!) wird – imaginieren Sie doch einfach eine Prenzelbergmami, die ihren Lebensabschnittsgefährten anfährt „Nicht so imperativ“, wenn er dem Kind „Geh in Dein Zimmer“ sagt, wenn die Gegensprechanlage drei maskierte, bedrohliche Menschen vor der Tür zeigt*.

*) Situation geklaut aus der wirklich sehr superen Serie Deadlines aus der ZDFneo-Mediathek.

Überhaupt nachgedacht über Begriffe, die von einer – ich nenne sie jetzt mal der Einfachheit halber: Egoistischen SelfCare-Bubble mit hohem Anspruch für (und nicht unbedingt an) sich selbst – eingenommen und durch inflationäre Verwendung in den Forderungen an andere vollkommen ihrer ursprünglichen Bedeutung beraubt wurden: Achtsamkeit. Gewaltfreie Kommunikation. Awareness. Woke.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich schätze alle die genannten Konzepte sehr. Ich bezweifle nur, dass man Dinge, die man teils über Jahre, teils in lebenslangem Lernen kennen lernen kann, in jedem zweiten Satz bei Twitter um sich werfen sollte – vor allem nicht als Forderung an andere, wenn einer jemand quer kommt.

Die meisten Menschen zum Beispiel, die ich kenne und die ständig Achtsamkeit predigen, die nutzen das Wort hauptsächlich so: Andere sollen gefälligst achtsam zu ihnen sein – und sie selbst können nebenher supergut grenzverletzend und gar nicht gewaltfrei ihre eigenen Interessen vornean stellen. Anekdotische Evidenz, schon klar; aber die Achtsamkeit, die mir meine kluge Frau montags bei der Seelenmassage versucht beizubringen, die funktioniert anders.

Na, schauen wir mal, wie unpopulär diese Meinung ist; morgen schreibe ich dann darüber, dass ich Triggerwarnungen nicht mag. Haha.

Der aufregendste Moment des Tages war dann, als die Brille der Liebsten eine Schraube von sich warf. Zwanzig Minuten später waren wir wieder zu Hause. Mit frischer Schraube; Vorteile der Kleinstadt, Teil II.
Aber damit ist eigentlich alles über den Tag gesagt – und für Urlaub ist das ja auch sehr ok.

Zeugs:

Sie haben es vielleicht mitbekommen, im Herbst wählen wir eine neue Regierung. Seit es Social Media gibt, ist das ja alles so launig unterhaltsam geworde… ok, ok, ich hör auf mit dem Zynismus.
Der Spiegel hat ausgewertet, wie sehr die einzelnen Kadidatinnen/Parteien Ziel von Hass-Posts und von versuchter Einflussnahmen aus dem Ausland waren. Das Ergebnis ist recht eindeutig.

Daraus seien etwa 50.000 Beiträge herausgefiltert worden, die potenziell strafbaren Hass beinhalten würden. Von ihnen richteten sich demnach: 174 gegen die SPD, 265 gegen die CDU und 1535 gegen die Grünen.

der tagesspiegel: Deutliche Unterschiede bei Online-Hetze – Baerbock drei Mal so oft wie Laschet von Hass überzogen

Aber apropos „Wahlen“: Susanne Mierau hat mal gesammelt, wie sich momentan Eltern so fühlen, wenn Sie an die Ferien und an die Zeit nach den Ferien denken – und an die vierte Welle, die wir alle schon sehen obwohl sie politisch beharrlich ignoriert wird. Es ist furchtbar, das so geballt zu lesen:

Thread mit Antworten von Eltern in Bezug darauf, was das bevorstehende Schuljahr für sie in Bezug auf ihre Erwerbstätigkeit, Vereinbarkeit, Fürsorgearbeit bedeutet.
Ergänzt gerne: Musstet ihr oder werdet ihr beruflich etwas ändern müssen wegen der erwarteten Lage?

Susanne Mierau auf Twitter

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22.7.2021 – (day 13)

Ich sags jetzt mal so wie es ist: ich schlafe gerade wieder echt bescheiden. Meist brauch ich nach dem Aufstehen fast eine Stunde, um die Träume abzuschütteln und stimmungsmäßig im Tag anzukommen.

Dann zum See und drumherum. Sechs Minuten weniger gebraucht als beim letzten Mal. Drüber geärgert, dass ich das gut fand. Scheiß Wettbewerbsdenken, scheiß Optimierungsdenken überall.

Zu Hause frühstücken und dann hatte ich die Liebste gebeten, ob sie mir dabei zur Hand gehen könne, wenn ich mein Büro mal einmal auf den Kopf stellen wolle. Sie konnte und so verbrachten wir zwei Stunden im warmen, schwülen Dachgeschoss. Das war überraschend anstrengend (und dabei hatten wir schon vermutet, dass es anstrengend werden würde), aber jetzt sind die neuen LAN-Kabel hübsch verlegt, die Kiste mit den alten Festplatten, für die ich keine Entsorgungslösung habe, steht nicht mehr doof in der Ecke, sondern im Keller, wo sie vermutlich eher hingehört. Die Buchhaltungsordner haben wieder ein System, die Laptoptaschen, die ich irgendwann mal kaufte, stehen statt in der Ecke auf EBay und … – naja, Sie sehen schon, wo das hingeführt hat.
Zwei Schrammel-Ecken sind weg und das ist super.

Viel über gestern nachgedacht. So sonderlich belastbar bin ich ja nun im Moment – sechs Minuten weniger hin oder her – eigentlich nicht und gestern saßen wir sechs Stunden im Auto, fuhren nach Cuxhaven, fuhren exakt mittenrein, drehten eine Runde über einen vollen Parkplatz und dann eine halbe über einen fast vollen, fanden uns zwischen gefühlt tausend Touris wieder, liefen zur Pier, guckten dort mit vielen anderen auf die Elbmündung, fanden den letzten Tisch in einem Eiscafé, drehten noch eine Runde durchs Städtchen, waren sogar noch in Läden, fuhren zurück, stoppten in Münster auf eine Pizza am alten Hafen – an dem auch wieder gefühlt tausende unterwegs waren …
… und das war alles total ok und nahezu unanstrengend. Mich überrascht das irgendwie genau so wie sie. Da waren eine Menge Situationen, die eigentlich jenseits der gewohnten Überforderungsgrenzen lagen.
Andererseits hatten wir letztens über ein Leben in einer anderen Stadt gesprochen und es kam die vollkommen berechtigte Frage auf, warum ich denn dort wohl in einer Stadt leben wolle, wenn mir hier schon immer zu viele Menschen unterwegs seien.
Meine These war, dass mich dieses Kaff hier in einer solchen Tiefe – pardon my french – ankotzt, dass ich schon immer auf 75% Belastung losziehe. Und so ein Tag wie gestern, der könnte diese These schon ganz gut bestätigen.
Oder ich hatte einfach nur Glück, wir werden das eruieren.

Auch Frau Brüllen hat „The Flight Attendent“ geguckt und da ich das ja kurz erwähnt hatte, mag ich das kurz noch ergänzen: Ich schließe mich Frau Brüllen an: Overacting bleibt Overacting, egal ob in deutscher oder englischer Sprache – aber ich schließe mich auch an: Es passt scho’. ich mochte es aber, bis auf einen Moment: Nämlich den allerletzten, wo klar wird: Natürlich gibt es eine zweite Staffel, wenn die erste läuft. Die erste ist gut gelaufen, es hagelte Nominierungen und meiner Ansicht nach ist die Idee der ersten Staffel fertig erzählt und es kann nur schlechter werden.

Zeugs:

Die Oecherin hat so ein paar Vermutungen über die Zeit „danach“. Ich teile nicht alle, mag aber die Perspektive sehr gern, schon weil meine pessimistischer ist.

Es wird wie mit anderen Erfahrungen sein, die wir nicht teilen können: Die Faszination für Skiurlaub oder das Briefmarkensammeln, die Überforderungen im Alltag mit Kindern, das Alleinesein, eine durchgemachte Angst oder Depression.

18 Worte: Nachtrag

Sie haben das vermutlich alle schon gelesen, aber ich finde es zu gut, um es unerwähnt zu lassen: Die Fragen eines E-Auto-Fahrers, die er beim Umstieg auf einen Verbrenner hat. Ich glaube, es hilft fast immer, eine Perspektive einmal um 180° zu drehen, um manche Dinge klarer zu sehen.

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… und alle weiteren Fragen hier.


Ich denke ja aus Gründen in letzter Zeit viel über die Menschen nach, die man so allgemein als konservativ bezeichnet und scheitere vor allem da dran, das grundsätzliche Denkmuster, das ich erlebte, anderen zu erklären. Kinderpsychiater Dierssen hat es auf Twitter geschafft:

Nachgeben und schweigen, sich fügen, Gehorsam und Demut zeigen: diese Verhaltensmuster wurden Kindern traditionell abverlangt und durch eine autoritäre Übermacht erzwungen. Im Zentrum des konservativen Autoritarismus stehen weder Argumente, sachliche Erwägungen, Interessenausgleiche oder Gleichwürdigkeit. Im Zentrum steht die Autorität an sich, in Gestalt von Familienvätern, Staatenlenkern, Religionsgründern, spirituellen Wesen. Sie entscheiden.

Kinderpsychiater Dierssen auf twitter: Es ist die Kunst der Konservativen, Dinge als ‚unveränderlich‘ darzustellen, um einen Wandel zu verhindern.

In den Replies taucht irgendwo der Vorwurf auf, dass Konservative doch schließlich auch Wandel gestalten – ja. Aber nur Wandel, den sie überschauen können und der ihre Position und ihre Weltordnung nicht gefährdet. Um das kurz zu ergänzen.


Charlotte hat für die Bundeszentrale für politische Bildung mit der Redaktionsleiterin des Projektes @ichbinsophiescholl gesprochen:

Für viele in der Community wird Sophie dadurch zu wirklich so einer Art Freundin. Da kann man sich fragen: Wäre das denn 1942 wirklich so gewesen? Für die meisten der deutschen Bevölkerung wäre Sophie doch eher eine Außenseiterin gewesen und nicht das, was man heute in ihr sieht.

Suli Kurban und Historikerin Charlotte Jahnz im Interview mit Leonie Meyer auf bpb.de: Widerstandsgeschichte auf Instagram: Was leistet das Projekt @ichbinsophiescholl?

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