4.9.2021 – die ersten Absätze werden Sie langweilen, aber dann passiert doch noch was und der letzte Absatz …

Der Vorteil dieser vielen freien Zeit, die ich die letzten Wochen hatte: Das Haus ist hübsch, der Kühlschrank voll – wir stehen vor einem vollkommen freien Wochenende ohne all diese Dinge, die man dann aber endlich mal tun könnte. Es macht etwas Angst.
Aber Montag ist das ja vorbei.

Ich habe mich mal an die erste Lektion des Zen-Foto-Buchs begeben und bin erstmal ein Stündchen durch die Stadt gelaufen. Die Hosentaschenknipse im Automatik-Modus in der Hand und aus der Hüfte auf alles abgedrückt, was einen „vielleicht das?“-Reflex auslöste.
Das wird jetzt alles über Tage gesammelt und irgendwann gesichtet. Mal sehen, ob ich Tendenzen darüber heraus finde, was ich eigentlich fotografieren will.

Auf dem Rückweg Brötchen mitgebracht und zu zweit gefrühstückt.

Dann wieder an den Endgegner, mein aktuelles Stück Musik gesetzt. Es wird.
Als die Ohren zu waren daran erfreut, dass jemand kluges heute morgen vom Bäcker auch gleich zwei Stücke Kuchen mitgebracht hatte. Dann in einen dunklen ruhigen Raum gesetzt und darauf gewartet, dass der Druck auf den Ohren nachließ. Hatte ichs wohl etwas übertrieben.
Früher, im Studio hier im Kaff kamen wir meist erst Sonntags nachmittags, nach circa achtzehn Stunden intensiver Arbeit am Pult an den Punkt, dass wir an der Aussteuerungsanzeige für die HiHats noch sahen, aber keine mehr hörten. Das geht heute schneller.

Eventuell bin ich indem ruhigen Raum dann kurz eingeschlafen.
Abends Tofu-Gemüse-Dings leicht scharf (die 75).

Meanwhile woanders: Dänemark hat inzwischen beschlossen, dass Corona keine „Krankheit von nationaler Gefährdung“ mehr ist und alle Maßnahmen ausgesetzt.
Und ich bin sehr gespannt, welche der beiden Ängst wohl größer sein wird: Die Angst mich anzustecken oder die soziale Angst der einzige zu sein, der eine Maske trägt und angestarrt wird.

Stellen Sie sich bitte vor, wie ich an dieser Stelle das Schreiben unterbreche und kurz in die Stadt fahre, das Tofu-Gemüse-Dings leicht scharf abzuholen.

Vollkommen ohne daran zu denken, dass unsere kleine Stadt heute die Pfingstkirmes nachholt. Jetzt geht das ja endlich. Man muss auch mal wieder leben.

Als ich dran vorbei kam, stand die Schlange einmal um den kompletten Platz und dahinter den Berg hoch. Das sind ca 350m, die Menschen standen so dicht, wie früher nebeneinander. Also knapp über 1000 Menschen; zu dem Zeitpunkt lief die Veranstaltung schon und aus allen Richtungen strömten immer noch Menschen.

Aber es gibt ja ein Sicherheitskonzept:

Naja, und vielleicht erzähle ich das nur so ausführlich, weil es mich so fassungslos macht und weil ich nach Wochen und Monaten die erste so richtig, richtige Panikattacke hatte als ich das sah.

Und das lässt die Frage nach Dänemark doch gleich in einem neuen Licht erscheinen. Keinem so ganz guten – ich muss nachdenken.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

2.&3.9.2021

Da ich (Überraschung!) eine sehr solide Zahnarztpanik beherberge, erinnere ich mich nur daran, dass ich gestern Mittag beim Zahnarzt war. Aber: Ohne Panikattacke. Ohne, dass man mich fahren musste.
Dafür mit einem Ergebnis, über das ich jetzt ein bisschen nachdenken muss – es könnte sein, dass der viele Trouble, den ich mit meinen Zähnen so hatte gar nicht an meinen Zähnen liegt.
Montag HNO.

Heute einkaufen, das wirklich widerborstige Lied ein bisschen gezähmt. Wie immer half, die Hälfte der Instrumente rauszuschmeißen – natürlich als erstes die darlings – und beim Rest die Hälfte der Frequenzen löschen. Ich sollte mich an meine eigenen guten Ratschläge erinnern.

Ein ZoomCall, der in ein liegendes Projekt wieder Schwung brachte. Und das war gut.

Das Zen-Foto-Buch ist so super. Es ist in Lektionen aufgeteilt und ich fang gerade mal an. Obwohl es mich erst ein klein wenig überfordert hat, dass ich mindestens 300 Bilder in der Woche machen soll. Aber man wächst ja mit den Aufgaben, nicht wahr?

Am See stand eine echt hübsche Karre.

Falls Sie denken, dass das alles etwas uninspiriert klingt – ja, so fühlt es sich auch an. Ich glaube, ich komm im Endeffekt nur so mittelgut mit dem Leerlauf klar und bin froh, dass nächste Woche dann wieder etwas zu tun auf dem Schreibtisch liegt. War ja klar, dass es kommt, aber der Zeitpunkt war nicht klar.

Jetzt aber: Das Büro-Handy aus, das Büro-Postfach abgestellt und: Hände hoch, Wochenende!

1.9.2021 – if u c my ID, ID, ID – More than a passport, I’m unique

Gegen halb sechs aus einem Matthias Schweighöfer-Traum aufgewacht. Also nicht nur einem Alptraum, mit einem Matthias Schweighöfer-Film-ähnlichen Setting (das auch, schlimm genug), sondern die Hauptrolle spielte auch tatsächlich Matthias Schweighöfer. Ich konnte nicht mehr schlafen.
Im Fernsehen lief eine Doku über die Forschung über irgendwelche Reliquien. Forscher suchen in alten Büchern und holten „ähnlich klingende Wörter oder Schreibfehler“ als Beweis, dass irgendein Holzsplitter vom Kreuz Christi stammen. Weil „ein Fälscher sich ja nicht die Mühe machen würde, etwas anders zu schreiben“ – logisch, nicht? Das Ergebnis einer Radiokohlenstoffdatierung wird angezweifelt, weil „die ja oft nicht so genau ist“ und insgesamt war es einfach süß, wie sie sich die Welt zurecht biegen müssen, damit sie nicht all die Jahre einen falschen Holzsplitter angebetet haben. Oder gar ein falsches Tuch.

Die Sendung danach begann dann mit den Worten „Wyatt Richard Dingsbums, aufgewachsen in Bumsdings, einem gottesfürchtigen kleinen Ort in Louisiana, las schon immer begeistert die Bibel und er hat sein gesamtes Wissen über den nahen Osten aus dem alten Testament. Er reiste also los und suchte die heiligen Stätten.“ Er hat dann dort einen Stein gefunden der wie ein Schiff aussah („Hurra, die Arche“) und ist nach dem Streitwagen des Pharaos getaucht, der bei der Teilung des roten Meeres ertrunken ist. Leider ist die Kamera verschwunden, nachdem er Fotos gemacht hat. (Na sowas)
Dann hat er noch die Bundeslade gefunden (die Behörden haben den Tunnel mit Beton zugeschüttet, nachdem er sie gesehen hat, so ein blöder Zufall) und ich frage mich, warum so ein Scheiß überhaupt eine „Doku“ wert ist?

Vormittags waren wir „auf dem Amt“, wie es hier im Sauerland so schön heißt. Ich geh echt gern ins Rathaus – ich lauf da durch und fühle: Das ist hier Demokratie, hier sind die Menschen, die für unsere Steuern daran arbeiten, dass die Stadt läuft. Ja echt, sogar bei allem Gemaule gegen mein Kaff hier.
Während des letzten Jahres war unser Einwohnermeldeamt viele Wochen lang komplett einfach nicht erreichbar, danach waren wir beide hier eventuell etwas unaufmerksam und nun ja, auf jeden Fall waren wir vielleicht kurz noch mit einem abgelaufenen Personalausweis unterwegs und haben endlich einen neuen beantragt.
Vielleicht nicht so doof, wenn man mal ins Land im Norden fahren möchte; niemand muss zweimal im Leben an der Grenze abgewiesen werden, weil der Ausweis abgelaufen ist.

Danach im Briefwahllokal gewählt – wer weiß schon was am Wahltag gerade für Ausgangsbestimmungen gelten. Außerdem gibts das gute Gefühl, dass es an mir nicht gelegen hat. Ich wähle ja eh so richtig, richtig gerne – bei allem Rumgenöcker bin ich ja ein riesen Fan dieses System „Demokratie“ und mir meiner Privilegien schon sehr bewusst.
Ich fand die Wahl übrigens einfach: Die Klima-Wissenschaft sagt: Noch drei Jahre bis zum Kipp-Punkt und dann habe ich geschaut, wer am überzeugendsten behauptet, das im Blick zu haben.

Falls Sie das anders angehen wollen als ich: Die Krautreporter haben die verschiedenen möglichen Taktiken zur Wahl gesammelt.

Jemandem absagen müssen. Nicht gern, aber Anfrage und Angebot passten nicht.

Mittags war – es ist ja Mittwoch – Datenight. Der gewählte „vegetarische Fladen“ war eindeutig dreimal besser als sein Name es vermuten ließ. Vergessen zu gucken, ob das Brot mit Fleisch dann „Kuhfladen“ heißt.

Freitag nachmittag wollten wir eigentlich unser treues Ross den Audi packen und uns auf den Weg Richtung Aachen machen, genauer nach Würselen. Treue Leserinnen wissen, dass dort eine unserer liebsten Konzert-Venues ist – die Burg Wilhelmstein. Schon letztes Jahr hätte dort ein Konzert von Rymden – einem durchaus legitimen Nachfolger des Esbjörn Svensson Trios – sein sollen; das wurde auf diesen Freitag verlegt und wir hatten uns sehr vorgefreut.
Ein überzeugendes Hygienekonzept (Motto: „Unsichere Zeiten erfordern sichere Maßnahmen“), klare 3G-Kontrollen, Open Air mit begrenzten Sitzplätzen – das alles klang nach einem guten und verantwortungsvollen Wiedereinstieg ins Konzert-Business.
Heute kam die E-Mail: Abgesagt. Grund: Ausnahmsweise mal nicht das böse C., die Anreise ist am Freitag per Bahn nicht möglich. Wir sind schon etwas traurig.

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Nachmittags ein Telefondate mit einem Beratungskunden. War mir erst nicht sicher, ob er beraten werden möchte oder seine Annahmen bestätigt bekommen möchte – denn zweiteres kann ich nicht, sorry. Jetzt weiß ich Bescheid. Da ist telefonieren manchmal einfacher.
Manchmal aber auch seltsam überflüssig. Ich hatte, als die Absage des Konzerts kam, die Venue auf IG angeschrieben, ob das stimme – denn auf deren Website stand da noch nichts. Und bekam eine DM zurück, ich möchte bitte anrufen. Ich rief an und man sagte mir: „Ja, das stimmt“. Warum das wohl nicht in eine DM gepasst hat …? Naja, viele seltsame Policies haben eine Geschichte dahinter.

Nochmal raus ins Feld gefahren.

Zeugs

Apropos Bahnstreik – sind Sie auch genervt? Quasi alle, oder? Gerade hörte ich noch im Moma, dass die Bahn der Gewerkschaft ja doch ein Angebot gemacht habe und es nur noch um ein paar Monate in der zeitlichen Abfolge ginge (und man hörte einen unausgesprochenen Satz, der mit „nicht so anstellen“ endete).
Hier steht, worum es in dem Streik so alles geht. Spoiler: mehr als ein paar Monate.

Die abhängige Staatsgewerkschaft EVG hatte somit der Erpressung des Bahnvorstands sofort und konfliktscheu zugestimmt, hatte dazu die Mitglieder nicht befragt. Dagegen verweigerte die kleinere Gewerkschaft GDL die Zustimmung, führte eine Urabstimmung durch. Ergebnis: Ablehnung der Minusrunde und Streik.
Die GDL fordert, sehr gemäßigt, was die DGB-Dienstleistungsgewerkschaft ver.di schon im öffentlichen Dienst durchgesetzt hatte

Werner Rügemer auf telepolis:
Der Kern des Bahn-Streits, via Markus

Interessant, wie sich das vom Framing in anderen Medien unterscheidet, hm?


Um nochmal kurz aufs Klima, die endgültigen Kipp-Punkte und die drei Jahre zurück zu kommen: Ich bin ja nun ein alter weißer Mann und irgendwie werde ich schon noch durchkommen (ja, ich weiß, das ist die Einstellung, die uns die Scheiße eingebrockt hat) aber was ich mich wirklich frage: Wie kann man mit diesem Wissen durch den Tag kommen, wenn man Kinder hat?

Der am Montag veröffentlichte Bericht des Weltklimarates ist ein Alarmruf, der kaum lauter hätte ausfallen können. Die Reaktionen aber sind seltsam verhalten. Viele Eltern scheinen zu verdrängen, was der Bericht für ihre Kinder bedeutet.

Christian Stöcker auf spiegel.de:
Die Eltern sind noch längst nicht wütend genug

Und um nochmal auf die Wahlen zurück zu kommen: Sie erinnern sich vielleicht, dass Herr Laschet versprochen hat, er wolle Deutschland wie NRW regieren. Ein guter Zeitpunkt also, um mal kurz eine (alte, aber afaik immer noch gültige) Sonderregelung für sog. Bekenntnisschulen in NRW zu erwähnen:

Nordrhein-Westfalen bezahlt immer noch Hunderte Millionen Euro jährlich für staatliche Grundschulen, die Kinder wegen ihrer Konfession ablehnen können. Es geht dabei nicht um Schulen in kirchlicher Trägerschaft, sondern die „öffentlichen Bekenntnisschulen“ – die es nur noch in diesem Bundesland und in Teilen Niedersachsens gibt. Fast jede dritte nordrhein-westfälische Grundschule ist eine solche staatliche konfessionelle Einrichtung. Der Staat finanziert sie zu 100 Prozent.

Michael Ashelm und Klaus Max Smolka auf faz.net:
Hunderte Millionen Steuergeld für ein Unikum im Westen

Auch unter dem Aspekt, dass ja so viele Menschen die Kirchen noch akzeptabel finden, weil „die ja doch so viel für die Gesellschaft tun“, ist das ja nun interessant …

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31.8.2021 – nicht weit von uns im Norden

… da gibts ein kleines Land, das ich immer wenn ich da war ziemlich überzeugend fand.
Grüße an Frau Herzbruch, die weiß, wen ich hier leicht abgewandelt zitiere.

Wenn Sie nicht allzu selten hier sind, dann wissen Sie um meine tiefe Liebe zu unserem Nachbarland im Norden – und vielleicht sogar auch um meinen tiefen Wunsch, da dereinst zu leben. Nun ist es öfter so, dass ich in die Verlegenheit komme, beschreiben zu sollen, was mich denn an diesem Land so anzieht und dann stammele ich so etwas wie „die sind da einfach so freundlich [Pause] es ist irgendwie eine grundsätzliche Haltung, die man da so merkt [debiles Grinsen, leerer Blick]“ und das ist natürlich vollkommen unzureichend.
Diesen Sommer sind/waren zwei Freunde da oben und ich freue mich so sehr, wenn sie etwas erzählen, was diese gestammelten Puzzlesteinchen mit mehr Inhalt füllen ergänzen. Ob es etwas ist wie „ich verstehe jetzt, was Du mit freundlich meinst. Und die denken ja Kinder immer in einer Art mit, da geht mein Mutterherz schon etwas über“ oder aber die Bemerknisse, die Frau Nessy gerade auf ihrer Radreise durch Dänemark macht:

Es ist alles sehr hübsch hier. Die Städte, die Bauernhöfe, das ganze Land. Ich habe den Eindruck, dass sich alle Mühe geben, es sich schön zu machen.

Ich könnte es nicht schöner sagen: Alle geben sich Mühe. Und was kann daran schlecht sein? Wäre ich zynisch, würde ich noch hinzufügen, dass sie nicht die Elite ihrer Künstlerinnen und Architektinnen aus dem Land gejagt haben und deswegen insgesamt einen „leichten“ Vorsprung in Sachen Stil und Geschmack habe… aber ich wollte ja nicht.

Mich beschleicht das Gefühl, dass Kinder hier einen sehr hohen Stellenwert haben. Die Schulen und Schulhöfe, die Spielplätze und Freizeitstätten, an denen wir vorbeiradeln, sind toll ausgestattet, fantasievoll und mit Hingabe. Ich habe noch kein einziges heruntergekommenes Klettergerüst, keine Schule mit bröckelnder Fassade und keinen Sportplatz mit einem Acker von Rasen gesehen.

… und dann noch ein paar Sätze über das Radfahren dort oben, die vermutlich deutsch-sozialisierten Radfahrerinnen auch die Tränen ins Gesicht treiben …
Lesen Sie doch selbst:
Frau Nessy: Dänemark, Teil II: Picknick am Hald Sø, Minigolf in Viborg und ein Haus am See

Something completely different: Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen auf der Website eines nachhaltigen Yoga-Wear Labels gelandet. Den Menupunkt „Werte“ gefunden. Auf mehr Erklärung des Wortes Nachhaltigkeit gehofft. Dies gelesen:

Unsere Grundintention ist es, Frauen zu stärken. AchievePrime wurde als Antwort auf diesen Wunsch im Sinne einer starken und liebevollen Unterstützung für all diejenigen wunderbaren Frauen gegründet, die Tag für Tag auf allen Ebenen herausgefordert werden und sich am Ende doch nur eines wünschen: für sich genauso da zu sein wie für andere, immer öfter den persönlichen „Peak State“ zu erreichen und sich dabei immer weiterzuentwickeln, auf sich zu achten und Gutes für die Welt zu tun.

www.achieveprime.com/pages/values-new

Alle Buzzwords „Frauen stärken“, „liebevolle Unterstützung“, „Tag für Tag herausgefordert“, „weiterentwickeln“ drin – perfekt. Aber am Ende steht da doch nur: Frauen, die überlastet sind, sollen auch beim Entspannen noch das Beste geben können, sich selbst dabei noch weiter entwickeln und der Welt noch mehr Gutes tun.
Wenn ich etwas gelernt habe in meinen montäglichen Seelenmassage-Sitzungen, dann, dass mein Fehler war: Mein Anspruch an die perfekte Entspannung, mein Wille, mich doch bitte in Stress-Situationen wieder 100% peaceful entspannen zu können.
Aber die Idee, dass man Buddha-lächelnd, weich in der Seele und straff im Körper nach 10 Stunden Alltags-Dauerfeuer aus der Halbstunden-Meditation kommen könnte, ist einfach Blödsinn.
Aber da sie unerreichbar ist, lässt sich damit natürlich weiter viel Tee und Yoga-Wear verkaufen. Denn natürlich scheitern wir da alle dran; im Gegenteil: Wir machen uns auch noch Entspannungsstress. Wie praktisch, da lässt sich ja noch mehr Self-Care-Kram verkaufen.
Interesting funfact: Seit ich die perfekte Entspannung nicht mehr jage, bin ich deutlich öfter entspannt.

(Sorry, liebes Yoga-Label, Ihr seid da bestimmt nicht die einzigen und böse Absicht unterstelle ich Euch auch nicht. Euer Text brachte es einfach nur so arg konzentriert auf den Punkt)

Tagebuchbloggen: Viel Musik gemacht. Wirklich viel Musik gemacht. Viel im Zen-Foto-Buch gelesen und sehe, sehr begeistert gewesen. Könnte, so wie es im Moment scheint, das zweite Augenöffner-Buch werden. Lange mit einer Freundin telefoniert und von der Aufarbeitung des Triells über das grundsätzliche Problem der Grünen zur aktuellen Kita-Politik alles durch bekommen.

Vollkommen überraschenderweise mit der Liebsten einmal um den See gelaufen und danach noch Pizzabrot & Tzatziki auf die Hand geholt und dem letzten Segelboot zugeguckt, wie es knapp vor der abendlichen Windstille zurück an den Steg kam (Mit Motor, so ein Cheater).

Zeugs

Sven beantwortet eine wichtige Frage: Wie hieß eigentlich früher YouPorn?
Genau, nur deswegen guckten wir Tatort.


Quarks hat sich mal mit dem Thema SUV befasst. Ich mag sehr das Experiment am Anfang des Films, als Parkgebühren nach Größe und Auslastung des Autos erhoben werden.
(via Toms Twitter)

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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30.8.2021 – let it flow?

Nichts zu tun; das ist seltsam. Am Schreibtisch ist gerade nix los – was mir geschäftlich wenig Sorgen macht, da ich weiß, dass da noch genug kommt dieses Jahr. Eigentlich not too bad.
Aber im Zusammenhang damit, dass die Liebste wieder in der Schule ist und es draußen meist regnet und weiterhin im Zusammenhang damit, dass der Wetterumschwung ebenso plötzlich kam wie der Schulbeginn, ist das aktuell etwas nervig und ich dümple rum.
Mein sehr antriebs… ähm … antriebsvoll… äh … – wie heißt das Gegenteil von antriebslos? Mein sehr angetriebenes ich aus den letzten Ferienwochen, das hier das halbe Haus auf den Kopf gestellt hat – das gefiel mir ausnehmend gut. Aber jetzt steht das Haus ja schon auf dem Kopf und jetzt hänge ich halt etwas in der Luft und befürchte, mich schnell wieder in eine negativ-Spirale zu bewegen.
Und die Sorge vor einem langen grauen Herbst und Winter, die macht das alles nicht besser.

Naja, dafür viel Zeit für viel dies und das: Eine halbe Stunde auf der Bank bei der besten Physio-Frau gelegen und mir den Kopf geraderücken lassen. Im Baumarkt schon mal die Schalter besorgt, die an die Stelle der vom Vorbesitzer abgesägten treten sollen – jetzt muss sich nur noch der Elektriker zurückmelden … Für die Liebste ein Rezept abgeholt – das kann auf dem Land auch mal anderthalb Stunden dauern, wenn man dafür in die nächste Stadt muss.
Gründlich eingekauft. Versucht selbst einen Arzt-Termin zu bekommen; nicht so einfach, wenn die Terminvergabe nur von halb zehn bis elf besetzt ist. Einem Menschen ders brauchen konnte einen guten Start in die Woche gemacht.

Mich über diesen wirklich solide gebauten und endlich mal eindeutig beschrifteten Riegel gefreut.

Nachmittags mit der Liebsten an den See gefahren, ein Drittel rum gegangen und dann auf der Bank auf dem Hügel gesessen und den Frieden dort inhaliert. Der Campingplatz ist leer, die Touristen sind weg, der See gehört endlich wieder uns.
Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue, wenn wir eines Tages am Meer wohnen und ich Ende August in dieses Blog schreiben kann, dass die Touristen weg sind und dass der Steg wieder uns gehört.

Abends diese Doku über Afghanistan zu Ende geguckt (uneingeschränkte Empfehlung) – wir hangeln uns da seit Ende letzter Woche durch in dem verzweifelten Versuch, ein bisschen dieses Land zu verstehen. Parallel absurde Nachrichten über die aktuelle Situation dort auf gleich drei Kanälen abseits der offiziellen Nachrichten.

Nein, ich sage nichts zum Triell gestern Abend.

Zeugs

Ist das Hoffnung für LongCovid-Patientinnen?

Erlangen – Es ist ein Durchbruch in der Corona*-Forschung: Ein Long-Covid-Patient und eine -Patientin befinden sich auf den Weg der Besserung. Sie verdanken ihre Genesungsfortschritte der Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Hessische Niedersächsische Allgemeine:
Durchbruch bei Corona-Medikament: Forscher heilen erste Long-Covid-Patienten
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