13.1.2024 – behind the noise

Ein Teil des aktuellen Zustandes liegt mit großer Sicherheit daran, dass ich seit Monaten etwas getrieben bin – von Arbeit, von dem Frust, ein halbes Jahr aufholen zu müssen und der daraus resultierenden Bereitschaft, zu allem „ja aber sicher, jaja, auch gern gestern“ zu sagen. Zufriedenheit bleibt da auf der Strecke.
So war ich dann heute Morgen etwas unentschlossen, ob ich arbeiten gehen sollte, um einen Teil des Hügels loszuwerden oder mich dem Wochenend-Faulenzen hinzugeben.
Es endete für zwei Stunden am Schreibtisch und die Freude, dort mit etwas rauszukommen, was ich am Montag der Kundin schicken kann, schien die Entscheidung zu bestätigen.

Da das Budget eingeschränkt war, habe ich diesmal mit WordPress, einem Theme-Builder und einem Template gearbeitet – und immer wenn ich das tue, verstehe ich, warum es heute so viele „Webdesigner“ da draußen gibt, die nichts anderes mehr können. Zugegeben: Es ist halbwegs beeindruckend, was man da so zusammen klicken kann. Aber alles immer auf Kosten von Struktur, Semantik und Ladezeiten mal eh.

Außerdem gab’s einen kurzen netten Mailwechsel in einem Projektteam – nicht ohne dass wir alle jeweils darauf hinwiesen, dass die anderen aber am Wochenende bitte nicht so viel am Schreibtisch sitzen sollten. Auch ein Hinweis auf ein gutes Team.
Das Baby dieses Teams wird das Licht der Welt dann so ganz übrigens am 22.1. erblicken. Falls Sie gerne zeichnen, aber bisher noch nicht so richtig damit hinterm Ofen hervorgekommen sind, stay-en Sie tuned.

Danach dann im Wohnzimmer hinter die Stereomöbel – wie man früher sagte – abgetaucht. Seit ich die aufgebaut hatte, lag dort der gordische Knoten herum – also der aus Netz, LAN-, Signal und Boxenkabeln und ich hatte mir damals versprochen, dass ich das bald mal hübsch mache.
Schon zweieinhalb Jahre später hat sich ja der gute Mann angekündigt, der unser LAN schneller machen soll und der will in die Ecke gucken und manchmal braucht man ja nur einen kleinen Impuls von außen, nicht wahr?
Ich empfehle die im Bild erkennbaren großen Klemmen und Kabelbinder mit Klettverschluss.

Dann noch fix das alte iPad der Liebsten zu einer Fernbedienung für das ganzen Musik- und Film-Geraffel gemacht, so das man jetzt mit einer Fernbedienung Zugriff auf alle Musik hier im Haus hat – das macht mich sehr zufrieden.

Und dann war’s auch schon dunkel, die Liebste kam vom Verwandten-Besuch zurück und jetzt wird aber mal feste ge-wochenende-t. Unsere Merklisten quellen über.

Vi ses!

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Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

12.1.2024 – hängt sie höher

Prolog, Gespräch des Tages: Wie lange sind Sie denn heute zu erreichen? — Bis zwei. Oder, falls das bei Ihnen nicht passt, können wir auch für später noch einen Telefontermin verabreden. — Nee nee, das weiß ich noch nicht. Ich melde mich um zwei und wir verabreden dann etwas. — Äh … — Bis später! (Klick)


Ich sing nie mehr die alten Lieder und ich brenne den Tanzsaal nieder.

Vorgestern Abend begriff ich, dass der kaputte Schlafrhythmus, die dauerhaft nicht-so-dolle-Stimmung, mein krampfhaftes Festhalten am Normalzustand und meine *hüstel* leicht erhöhte Posting-Frequenz auf allerlei SocialMedia-Kanälen überraschenderweise exakt das bedeuten, was kaputter Schlafrhythmus, nicht-so-dolle-Stimmung, krampfhaftes Festhalten am Normalzustand und wildes Posten auf allen verfügbaren SocialMedia-Kanälen sonst auch bedeutet: Ich rutsche gerade in eine depressive Episode. Wichtiger, sehr wichtiger Unterschied zu sonst: Ich bin mit der Erkenntnis weit, vermutlich sogar – das lässt sich ja schwer messen – Wochen bevor ich’s sonst bemerkt hätte und habe sofort Maßnahmen* eingeleitet.

Darf ich präsentieren? Hier das Leben als offenes Buch

Jaja, ich weiß, Achtsamkeit ist nicht gerade unser Lieblingsbegriff, nachdem die Insta-SelfCare-Bubble ihn auf beige-farbene Wolldecken, Duftkerzen, Lavendeltee und Egozentrik gelabelt hat, aber echte Achtsamkeit rockt. Ebenso wie echte Selbstwirksamkeit, denn ich habe keinerlei Angst, da nicht problemlos wieder raus zu kommen; ich denke in solchen Momenten dann voller Liebe an die gute Frau, die ich jahrelang montags besuchte und an all das, was sie mir beigebracht hat.
Keine Sorge also, alles wird gut. Nur in den sog. sozialen Netzwerken werden Sie mich im Moment nicht finden. Ich hab sogar die Apps von den HomeScreens verbannt.

Hier kommt die Revolte, hängt sie höher, die Königin!

*) Bevor Sie fragen, was für Maßnahmen ich eingeleitet habe – ich werde das nicht erzählen. Nicht, weil da auf einmal Privatsphäre anfinge, nicht, weil es so abgefahren ist, sondern weil es mein persönliches Set ist, was ich mir entwickelt habe und was deswegen in der Kombi auch nur für mich funktioniert. Und ich möchte vermeiden, dass es jemand als „ach, DAS hilft also gegen Depressionen“ versteht.
Anders: Ich hasse es, wenn Coaches auf IG oder seit neustem auf Threads mit Hausmittelchen wie Sport, frischer Luft und einem Kerzchen kommen. Nicht, weil eines von den drei Dingen falsch sein muss, aber eben, weil alle drei nur gut tun können, wenn man sie aus sich selbst tut. Ich muss begriffen, gefühlt und vollkommen internalisiert haben, warum mir ein Kerzchen gut tut; die Hilfe kommt nicht vom Kerzchen, sondern vom Kopf, dem ich mit dem Kerzchen einen Impuls gebe. Oder anderes: sitze ich vor der Kerze und denke zehn Minuten lang „wie lange denn noch??“ – Überraschung, dann wird mir die schönste Kerze nicht gut tun. In meinem Verständnis und meiner Erfahrung ist DAS der eigentliche Gewinn einer Therapie: Internalisiert haben, was mir gut tut – und es nicht nur mal gehört und auch verstanden haben.
Ich erwähne das nur, falls Sie sich jemals über meinen ausgesprochenen Unmut gegenüber Insta-SelfCare-Coach-Scharlatanen gewundert haben. Also die, die Depressionen anekennen – so langsam wird es ja Mode, sie zu leugnen und einfach als Charakterschwäche zu framen. Was meinen Unmut nicht kleiner werden lä… aber ich schweife ab.

Ich nehm‘ die Beine in die Hand, ich sing‘ nie mehr die alten Lieder

Meine letzte Tat auf Threads war übrigens ein kleines Spielchen mit einem solchen HappyCoach. Während wir mit erhobenem Degen wachem Blik umeinander herum schritten und den Gegner auf offene Flanken hin abcheckten, versuchte er parallel, seine Gefolgschaft mit einem Experiment auf Linie zu bringen.
Zu Beginn hatte ich nämlich meine Zweifel daran geäußert, ob der Erfolg, etwas – wie Weltfrieden oder so – zu „manifestieren“ sich messen lässt (außer in ist-gleich-Null) – er hingegen hatte angeblich sogar eigene Messprotokolle, wollte sie aber nicht zeigen, weil „ich ja eh nicht daran glauben“ würde.
Als der dann seine Gefolgschaft sammelte, um mit ihnen ein weiteres Experiment zu starten, bot ich mich als Versuchsperson an. Leider, leider hatte ich aber nicht das nötige Gerät, um die Qualität meiner Schwingungen zu messen und an dem Punkt verlor ich das Interesse. Ich vermute zwar, er hätte mir ein solches Gerät sicher kostengünstig, vielleicht für nur mittlere dreistellige Beträge, angeboten, aber da ich schon einmal derart vermessen wurde und leider dabei nicht so laut und lange lachen konnte wie ich gewollt hätte (damals hatte mir eine damals-noch-Kundin den Mess-Stab in die Hand gedrückt), war ich schon bedient.


Epilog: Es wird niemanden überraschen, aber sie hat sich natürlich nicht bis zwei gemeldet.


Alles wird gut. Vi ses!

Die eingestreuten Lied-Zeilen – denn um solche handelt es sich – stammen übrigens aus dem Lied Lady Angst von Nicholas Müller, dem Sänger von Jupiter Jones, der zwischendurch die Band wegen einer Angststörung verlassen musste und der daraus einen der kraftvollsten Songs gegen die Dämonen gemacht hat, den ich kenne. Jedem halt sein eigenes Kerzchen.

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Medienkonsum Weihnachten ’23

LOL Weihnachtsspecial
3 Teile auf prime. Ein special mit den besten Teilnehmerinnen der vergangenen Folgen (und Frau Hunziker) und das war schon großes Kino. Das Prinzip ist bekannt, größere Neuerungen gab es auch nicht. Nur: Da die Teilnehmerinnen jeweils paarweise antraten, durften Anke Engelke und Bastian Pastewka gemeinsam statt gegeneinander kämpfen und die beiden zusammen sind einfach eine eigene Liga; ich hatte arg das Gefühl, dass sie sich in der Vorbereitung wirklich vorgenommen hatten, alle anderen vollkommen fertig zu machen.
Daher ★★★★☆ für die Staffel und ★★★★★ für die beiden.

Zwei himmlische Töchter
6 Folgen auf prime. Am 22.12. begannen Menschen in meinem Social Web, Nachrufe auf Ingrid Steeger zu verlinken und ich erinnerte mich an frühe Kindheits-Erlebnisse, als ich über Klimbim und die himmlischen Töchter lachte. Vollkommen überraschenderweise sind auch die himmlischen Töchter heute gar nicht mehr so lustig wie Ende der Siebziger – auch wenn ich gutem Klamauk durchaus etwas abgewinnen kann. Vielleicht lacht man mit zehn über alles, wo andere auch lachen?
Andererseits fanden auch Erwachsene das ja damals lustig. Oder warteten die nur auf die Momente, wo Frau Steeger die Bluse öffnete?
Am spannendsten fand ich aber die Diskrepanz zwischen dem, worüber ich dann doch noch lachen musste und den eingespielten Lachern.
★★☆☆☆

Die Hard
Aus dem Fernsehen aufgenommen, jaha! Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke gehört aus irgendwelchen unbekannten Gründen zur deutschen Weihnacht und wenn wir schon sonst nicht mitmachen, dann konnten wir wenigstens da mal (wieder) reinschauen. Nein, auch Die Hard altert nicht gut, man merkt inzwischen die 35 Jahre. Mit Zigaretten überall, Frauen, die hautsächlich die Helden rehäugig angucken. So war das damals und es ist schon sehr ok, dass das hinter uns liegt.
★★☆☆☆

Traumberuf Influencerin
Twist-Doku, auf arte.tv geguckt. Wie traumhaft ist der Traumberuf? Arte hat vier Influencerinnen getroffen und mit ihnen über ihren Job, die Schattenseiten und ihr Frauenbild gesprochen. So der Anspruch. Ja, da kommen verschiedene Karrieren und auch Schicksale vor, aber im Laufe der Sendung habe ich gemerkt, dass alle Frauen die zu Wort kommen, ihre Probleme mit dem Social Web nur innerhalb des Systems lösen und leben können. Das Stay-at-home-Girlfriend – die sich unkommentiert als „Befürworterin des Feminismus“ bezeichnen darf, während sie hübsch gemacht für ihn kocht löst ihr Dilemma, weil sie ja schließlich auch eine Firma ist – eine Influencerinnen-Firma für Stay-at-home-Girlfriends.
Die berühmte Fitness-Influencerin, die zwei Jahre offline war und dann zurück kam, berichtet von ihrem Erfolg, sich jetzt anders als vorher zu präsentieren. Die erfolgreiche Galeristin hat ihren Weg im harten Männer-Business gemacht und erzählt trotzdem enttäuscht, dass der Algorithmus ihre Bikini-Fotos mehr honoriert.
Die Möglichkeit, außerhalb eines solchen getriebenen Geld-Erfolg-Modells zu leben kommt nicht einmal im Ansatz vor und die Rebellinnen sind schon die, die online auch mal zeigen, wenn es ihnen nicht supigut geht.
Nichts wird bewertet, nichts eingeordnet – Chance verpasst.
★☆☆☆☆

No hard feelings
Film, auf netflix geguckt. Ich muss vorweg schicken, dass ich bisher alles, was Jennifer Lawrence gemacht hat, geliebt habe. Hier spielt sie Maddie, eine Uber-Fahrerin, deren Auto abgeschleppt wird. Um wieder an Geld zu kommen, dated sie im Auftrag Percy, einen schüchternen Jungen, dessen Eltern für ihn jemandem suchen, der ihren Sohn gegen Geld endlich entjungfert. Das könnte eine 2000er-Teenie-Komödie geworden sein und beginnt auch kurz wie eine, wird aber zu einem durchaus berührenden Coming of age-Film, in dem beide voneinander über sich selbst lernen und wachsen.
Es bleibt dabei: Ich liebe alles, was Jennifer Lawrence macht.
★★★★★

Leave the world behind
Film, auf netflix geguckt. Eine Familie macht Urlaub in einem Haus vor der Stadt, als die gesamte Technik zur Außenwelt abbricht. Gleichzeitig steht ein anderes Paar vor der Tür das angibt, die Besitzer des Hauses zu sein. Man beäugt sich misstrauisch. Tanker stranden, Flugzeuge stürzen ab, sehr viele Teslas fahren mit Schwung ineinander. Hin und wieder stehen Hirsche vor der Tür, aber die sind vermutlich ähnlich wichtig wie der Eisbär bei Lost. Dann regnet es Flugblätter mit arabischer Schrift.
Außerdem: Viele wirklich seltsame Kamerafahrten, viel atonale Musik, alles sehr spooky; Julia Roberts und Ethan Hawke sehen so aus, als wollte jemand, dass sie seltsam aussehen. Zuerst ging ich davon aus, dass die Message in etwa lautete „wir sind alle zu sehr von Technik abhängig“, aber je weiter der Film lief begriff ich, dass ich da gerade den Menschen in der ersten Stunde eines Weltuntergangs zusah. Also bevor die großen Helden mit den großen Knarren durch die brennenden Straßen ziehen – eher in den Momenten, wenn das gegenseitige Misstrauen wächst, das in den nächsten Tagen die Straßen zum Brennen bringen wird.
★★★★★

(Außer Konkurrenz:)
Traumschiff: Utah
Live im Fernsehen geguckt, denn die beiden jeweils neuen Folgen am zweiten Weihnachtstag und Neujahr gehören für uns in die Ferien. Aus bad-taste-Gründen und dazu gibt es Ragout-fin als wäre es 1985 und wenn ich auch nur einen ehrlichen Blick darauf werfe, geht es auch nur so, denn wir stellen seit Jahren bei jeder neue Folge fest, dass das jetzt mal echt die schlechtesten Drehbücher ever waren.
So auch diesmal.
Ich habe etwas Angst vor Neujahr.

The Out-Laws
Film, auf netflix geguckt. Komödie um einen harmlosen Vorstadt-Bank-Direktor, der kurz vor seiner Hochzeit erfährt, dass seine zukünftigen Schwiegereltern Bankräuber sind und als Überraschung zur Hochzeit auch noch eine Situation mitbringen, die ihn dazu zwingen könnte, die Seiten ebenfalls zu wechseln. Mostly harmless, nicht wirklich spannendes, nicht wirklich lustiges Herumgealbere mit Pierce Brosnan, Elen Barkin, Nina Dobrev und Adam Devine – und der ist zusätzlich mein Problem: ich ertrage den Mann und seine Rollen nicht gut. Legen Sie also ein halbes Pünktchen drauf, wenn Sie eine harmlose Komödie beim Bügeln wollen.
★★☆☆☆

Jason Bourne
Die ersten drei Filme, auf DVD geguckt. Bezieht man mit ein, dass die Bourne-Filme entstanden, als sich Pierce Brosnan als aktueller Darsteller durch die James-Bond-Filme gentleman-te, dann eröffneten sie wirklich ein neues Genre. Leicht nostalgisch hatten wir Lust auf Genre und Story und guckten mal wieder die drei Filme, die uns mal wichtig genug gewesen waren, sie auf DVD zu kaufen.
Ja, auch gealtert, aber das ist halt etwas, was wir gern mögen.
★★★★★

9.1.2024 – loose ends, goose ends

Die Inbox nähert sich zero, ich habe heute unendlich viele loose ends beseitigt; und Sie glauben nicht, wie gut das tut. Das Grundgefühl ist allerdings jetzt schon: „What a year!“ — „Captain, ist the ninth of January“.

Auch ein kluger Mensch, für den ich im September mal ein Angebot über Dienstleistung A geschrieben hatte, dessen Kundin dann nochmal darüber nachdenken musste und am 20.12. fragte, obs denn dieses Jahr noch klappen würde, B umzusetzen – worin A immerhin noch enthalten war – auch der kluge Mensch, fand, dass alle immer komplizierter werden, als wir über A und B telefonierten. Wir fanden als Lösung immerhin das ständig sinkende Gefühl, Verantwortung zu übernehmen und auch übernehmen zu dürfen, das zu so vielen Hin-und-her, vor-und-zurück-Runden führt.
Dann formulierten wir fix Rückfragen und Vorschläge, die die Beantwortung der Rückfragen hoffentlich erleichtert. Da wir beide zum einen jeweils in einer Person Creative-Team, Legal, CEO, IT und GTA sind und zum anderen Verantwortung auch nicht so sehr scheuen, ging das schnell.

Irgendwann mittendrin – ich glaube, ich sah gerade ein Sharepic bei einem Lehrer in dem er Overheadprojektoren auf Trecker montiert hatte – dachte ich:

Was mich an den „Bauernprotesten“ am tiefsten entsetzt: Dass wir als Gesellschaft so gespalten sind, dass wir ständig diskutieren, ob dieser oder jener Teilgruppe jetzt zusteht, sich benachteiligt zu fühlen und welcher Protest denn jeweils genehm ist.
Statt zusammen zu stehen und zu fordern: Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, echte Strafen für Steuerhinterziehung und -tricksereien
Divide et impera in Reinform, aber wer diese Fragen stellt ist ein linker Utopist.

… und dazu gibts sonst gar nicht viel zu sagen, ich wollte es nur auch hier festhalten.


Nachmittags auf einmal draußen eines meiner Lieblingsgeräusche: Ein Vogelschwarm über dem Haus. Aber sofort die bange Frage: Wieso jetzt? Zu spät los geflogen? Viel zu früh zurück gekehrt? Aber nein nein, ich bin mir sicher, mit der Natur ist alles bestens in Ordnung.

Seit Jahren empfehle ich jeder, die mich nach einem IT-Dienstleister fragt – denn ich kenne mich ja zur Überraschung vieler Menschen gar nicht automatisch mit allem aus, was einen Akku und einen Screen hat – den gleichen Menschen; Frau Nessy hat sogar vor vielen Monden über ihn gebloggt (etwa ab Beginn des dritten Drittels) und die frisch hierhin gezogene Schwiegertante war auch sehr angetan.

Ebenso seit vielen Monden beschäftigt mich, wie ich die vollkommen prima-e Datenrate meines Internet-via-TV-Kabelanschlusses aus meinem Büro unterm Dach, wo „die Dose aus der Wand kommt“ ins Wohnzimmer, wo wir gerne HD-TV gucken möchten, bekomme. Aktuell läuft das über zu viele lustig blinkende und Steckdosen verstopfende Repeater, die die Leistung auf dem Weg nach unten auf 10% des Verfügbaren drosseln. Sehe ich an einem Video 4K stehen, lache ich nur.

Heute war ich mal kluk und rief Herrn Rendenbach mal im eigenen Interesse an. Schon der Tonfall, in dem er „Klar, das kriegen wir hin“ sprach, machte mich tief entspannt. Er besorgt dann mal was und kommt dann vorbei.
Ich mag wirklich, wenn loose ends verschwinden.

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7.1.2024 – it’s Beifang-time!

Ein sehr chilliger Sonntag – mehr gibts nicht zu sagen. Aber ich habe in letzter Zeit fleißig im Internetz gelesen, also kommen wir direkt zum …

Zeugs

… ohne jeden roten Faden übrigens:

Sehr zufällig auf einen alten Eintrag bei Aurelia gestoßen, die sich Alufolie vor die Kamera gespannt hat und damit erstaunliche Ergebnisse erzeugt. Gefällt mir sehr gut, wird sofort ausprobiert.

Die Bilder haben den Charme vergangener Fotografiezeiten. Nichts ist wirklich scharf abgebildet, Staub und Fussel sind eingeschlossen, extreme Körnung durch die hohe Iso. Kurz gesagt, Bilder die man heute eigentlich nicht mehr sieht, weil alles immer Glattgebügelt und Knackscharf aus der modernen Camera kommt. Solch „unperfekte“ Bilder tummeln sich sonst nur noch in Uropas alten Fotoalben.

Aurelia:
Digitales Analog

Frau Nessy war in Aarhus. Eventuell hatte ich ihr vorher irgendetwas zwischen sieben und fünfzehn Seiten mit Tipps geschickt, aber der stärkste Schneesturm in Jütland seit fast 30 Jahren hatte andere Pläne mit den beiden. Ich freue mich, dass die beiden heile zurück sind, ebenso, das alles zu lesen und gaanz eventuell bin ich auch ein bisschen froh, dass wir nicht wie irgendwann mal geplant in unserem Haus – übrigens sehr niedlich klein zu sehen auf dem zweiten Bild im Abschnitt „Eisbaden“ – saßen; wir wären da weniger drauf klar gekommen, fürchte ich. In „unserer“ Wohnung liegt nämlich kein Siedler-Spiel.

Die Summe der kleinen Dinge | In der Street-Food-Halle gibt es eine Kinderecke. Im Bahnhof von Fredericia gibt es einen Wartesaal mit Sofas und Pflanzen – und mit einer Kinderecke. Die Bibliothek von Aarhus, Dokk1, hat Parkplätze für Kinderwagen; die ganze erste Etage ist Kindern gewidmet. Sie können Lego bauen, haben einen Toberaum, einen Kinderspielplatz, Rampen zum Rennen, Eisenbahnen zum Spielen, ihre Steckenpferde haben Ställe, es gibt Konsolen zum Zocken und einen Maker Space für Jugendliche.

Frau Nessy:
Eine Reise in den Schneesturm von Aarhus

In Frau Nessys Artikel fand ich dann den Verweis auf die Doku zur Recherche zu Jule Stinkesockes Blog bzw Person und ich arbeite mich da gerade durch. Uff.

Wir suchten Jule Stinkesocke und fanden sie, diese Ärztin im Rollstuhl, die für jedes Problem eine Lösung hat und ihr Leben trotz Behinderung bewundernswert meistert, wenn sie auch ganz anders war als alle dachten. dafür gingen wir zurück bis ins Jahr 2005.

Imperial Crimes:
Causa Jule Stinkesocke

Antisemitischen Mist möchten wir alle nicht von uns geben und nicht um uns haben – soviel ist klar. (Falls nicht, gehen Sie bitte) Aber worin äußert sich Antisemitimus heute eigentlich? Kann man zum Beispiel die Politik der israelischen Regierung doof finden oder nicht? Campact hat zehn gängige Mythen aufgeführt und besprochen:

Judenhass ist immer noch tief verwurzelt in unserer Gesellschaft – und oft verbunden mit uralten antisemitischen Mythen und Vorurteilen. Zehn dieser Mythen decken wir hier für Dich auf.

Campact:
Aufgedeckt: 10 antisemitische Mythen

Neben vielem anderen, was mir in den letzten Tagen an Sorgen um die gesellschaftliche Lage in Deutschland im Kopf herum irrte, war auch der Satz: „Das war dann also der Tag, an dem Nazis einen amtierenden Vizekanzler angegriffen haben. Das war dann also auch der Tag, als davon erstaunlich wenig die Rede war.“ Der Haltungsturner hat das mal ausformuliert:

Das, was gestern Nacht hier bei uns in Schleswig-Holstein, in Schlüttsiel an der Nordsee, passiert ist, kann zu einem Wendepunkt werden und zu einen defining moment für Teile unserer Generation, zumindest für die linksliberalen Teile, denke ich. Denn am Umgang des Staates mit dem Anschlag radikalisierter Landwirt*innen auf einen Bundesminister kann sich entscheiden, ob nach den Autoritären auch viele Linksliberale für den demokratischen Meinungsstreit verloren werden.

Haltungsturnen:
Schlüttsiel

Während ich Reality-TV und Social Web mit immer Abstand wie -scheu betrachte, guckt Thomas Knüwer sachlicher drauf und beobachtet, was an Bord eine riesigen Kreuzfahrtschiffes los ist, wenn die TikTok-Bubble mit fährt. Und überlegt, was die Reederei damit hätte tun können:

Instant Reality Social Media ist eine logische Weiterentwicklung des Wunsches sehr, sehr vieler Menschen nach Echtheit […] Dieser manifestierte sich zuerst im Reality-TV. Inzwischen aber wissen wir so viel über die Medienwelt, dass Reality-TV-Kandidaten Shows mit strategischen Absichten beginnen, […] Es folgten Influencerinnen und Influencer, die zunächst unverstellt wirkten, inzwischen aber immer künstlicher daherkommen. […] Und nun also echte Menschen in echten Situationen mit ihrem persönlichen Point of View: das ist nur einfach logisch. […] Nun reden wir aber über neun Monate, in denen ein paar hundert Menschen auf vergleichsweise engem Raum zusammenleben und das in einer Kultur, in der Alkohol ein beständiges Thema ist (das scheint bei Kreuzfahrten oft ein großes Thema zu sein). Und natürlich werden die Emotionen irgendwann höher kochen als derzeit.

Indiskretion Ehrensache:
Eine Kreuzfahrt als Vorbote von Instant Realty Social Media

*) Das Artikelbild bei Mastodon und ähnlichen ist übrigens ein Zufallsprodukt, als ich eigentlich gerade meinen Bildschirm fotografieren wollte.

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