4.2.2022

Kennen Sie das? Ich strecke im Moment die paar Dinge, die mich aus dem Haus führen, so, dass ich jeden Tag wenigstens einmal raus kann. Eventuell fahre ich sogar manchmal einen kleinen Umweg. Heute morgen also in die Apotheke, die gestern geholten Rezepte einlösen.
Was ich dort erlebte, können Sie an anderer Stelle lesen.

Danach ein Angebot geschrieben und – also nicht, dass ich mir sonst keine Mühe gebe aber – mir besonders viel Mühe gegeben, denn ich bin mir relativ sicher, dass jeder Satz den ich geschrieben habe, penibelst auf Lücken geprüft wird.

Mittags kam die Liebste früh nach Hause, wir frühstückten gemeinsam und sie las das alles einmal gegen. Und ich korrigierte, las nochmal, korrigierte nochmal und dann konnte ichs endlich abschicken. Sie dürfen Daumen drücken, wenn Sie mögen.

Zum Ausklang der Woche noch das Projektmanagement-Tool aufgeräumt, da hatte ich ein paar Wochen geschludert – damit ich dann mit dem richtig guten Gefühl von „fertig“ ins Wochenende gefallen.

Und mehr ist irgendwie nicht; mein Hirn ist in einem seltsam, leeren Autopilot-Modus. Nichts zu lesen, nichts zu gucken, nichts zu denken. Ach doch: Wenn Sie eine spannende, gut erzählte Serie mit ein paar überraschenden Wendungen und ein paar Impulsen, mal über unsere Medienwelt nachzudenken suchen, dann schauen Sie sich ruhig Clickbait mal an. (Netflix, acht Folgen á ca 45 Minuten)

Der umsorgende und beliebte Familienvater Nick Brewer (Adrian Grenier) verschwindet eines Tages spurlos. Kurze Zeit später erscheint ein Video im Internet, auf dem der augenscheinlich verletzte ein Schild hochhält, auf dem „Ich misshandle Frauen – Bei 5 Millionen Klicks sterbe ich“ steht.

(fernsehserien.de)

3.2.2022 – was für die Kinder.

Ganz interessant geträumt – ich konnte quasi zusehen, wie mein Hirn nacheinander Erinnerungen und dann eingetretene Veränderungen raus kramte und hintereinander in einen aktuellen Kontext setzte:
Auslöser war wohl, dass ich für Mai zugesagt habe, eine Veranstaltung im Theater (fka „unser Theater“) zu begleiten.
Also war ich bei einer Inszenierung dabei. Dort bemerkte ich, dass ich statt in der Garderobe an der Technik sein sollte und das Stück schon lief und alle auf mich warteten. Auch normal.
Typischer „Abiprüfung und nicht gelernt“-Traum halt.

Als ich mich dann zur Technik geschlichen hatte, saß dort ein örtlicher Wikipedianer, mit dem ich im echten Leben irgendwann mal in eine unerfreuliche Diskussion* gekommen war.
Eine Personifizierung der Coronas-Regeln durch die Politik vielleicht?

Außerdem merkte ich, dass niemand im Raum eine Maske trug und ich suchte die angeblich neu installierte Lüftungsanlage. Gabs entgegen der Versprechen nicht.
Auch total logisch ins Leben übertragbar.
Abgleich und Situationsbewältingung im Tiefschlaf quasi. Sehr amüsant.

*) Eine Diskussion in der er damals in diesem Zirkelschluss argumentierte: Etwas sei nun mal die Wikipedia-Regel, da sei egal, dass sie unlogisch und rechtlich nicht ganz sauber sei. Auf meinen Einwand, die Wikipedia habe die Wikipedia-Regel ja selbst gemacht und sei also selbst in der Lage sie wegen der Unlogik anzupassen antwortete er, das ginge nicht. Denn die Regel stände ja da geschrieben und weil sie geschrieben sei, sei sie die Regel und man könne sie nicht ändern

Aber apropos Situationsverarbeitung: In meinem Fan-Internet erlebe ich gerade, wie diverse Sängerinnen und Sänger über ihre Infektion berichten. „Och schade, aber das ist es wohl, wenn man beim Konzert in der Menge badet und tanzt“, sagt wer, „nö, mir gehts wieder gut, nur die Stimme ist noch weg“, jemand anders. Sehr entspannt alle.
Und ich versuche gerade, dass in meinem Kopf einzusortieren; gleichzeitig einzusortieren z.B. mit der Info, dass Covid eben nicht so unkompliziert endemisch werden wird, wie Schnüpfchen – eine, die ich dummerweise nicht wiederfinde. Es ist eine anstrengende Zeit für unser Gehirn, das doch nur so wenig wie möglich arbeiten möchte.

Morgens zu Frau Doktor gefahren, eigentlich nur für ein Rezept. Als ich da war fiel mir ein, dass ich vielleicht doch einmal kurz mit ihr sprechen sollte und dann bot sie mir gleich noch einen Test an und den nehm ich ja auch gern mit nach all den Selbsttests. Und seien wir ehrlich: Frau Doktor war diverse Zentimeter tiefer in meiner Nase als ich selbst, sogar wenn ich alle mein eigenen Grenzen überschreite. Jedenfalls weiter negativ; und ein bisschen Austausch mit einem Fachmenschen ist ja auch immer gut.

Am Schreibtisch erstmal die Probleme gelöst, wenn ein Hoster alte Angebote streicht und Server austauscht. Bzw vor allem die, die entstehen, wenn man Mails vom Hoster über vier Monate ignoriert und erst in dem Moment reagiert, wo alle Fristen zu Ende sind und der alte Server abgeschaltet wird.

Und weiter Dinge auf den Weg gebracht.
Und ein Angebot geschrieben.
Und Kleinkram geregelt.
Es fühlt sich etwas an, wie das Aufräumen vor dem Sturm.

Telefon:
Christian Fischer?
# Ja guten Tag, nuschel von nuschel.
Ja bitte?
# Ja, wir machen Nachhilfe und wir wollten Sie fragen, ob Sie ein Plakat für uns aufhängen würden?
Ich soll für Sie ein Plakat aufhängen??
# Ja, das wäre nett. Für unsere Schüler, wir machen ja Nachhilfe.
Und wo soll ich bitte ein Plakat aufhängen und warum und wo?
# Im Laden?
Was für ein Laden?
# Ja Ihrer, weil, wir machen ja was für Schüler.
Entschuldigung, wo meinen Sie eigentlich, dass Sie angerufen haben?
# Ja bei … (Pause, Blättergeräusch) bei Schmoltaun Schnapchots?
Hahahaha.
# Ja, können Sie jetzt in Ihrem Laden was aufhängen?
Nee, hier gibts keinen Laden für Smalltown Snapshots und soviel ich weiß, dürfen Sie eh keine Privatpersonen anrufen.
# Naja, hätte ja sein können, dass Sie einen Laden haben.
Naja, hätte ja sein können, dass Sie erst recherchieren.
# Was?
Was?
(Klick)

Erinnern Sie sich an das lustige Hin und Her mit den gekauften, zurück gegebenen und gespendeten Tickets und dem Kommunikations-Chaos drumherum Anfang des Jahres? Es gibt ein neues Kapitel:
Die zuständige Geldbuchungs-Frau hat uns jetzt aus Versehen alles Geld zurück überweisen aber gleichzeitig die Spendenquittung losgeschickt. In ihrer Bitte, jetzt die Spende zu spenden entdeckte ich einen Zahlendreher in der IBAN und als ich sicherheitshalber nachfragte, bekam ich eine OOO-Reply und meine kleine Spende ist inzwischen mindestens dreifach in Arbeitszeit auf beiden Seiten verbraten.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

2.2.2022 – Smells like cheesecake

Gestern den Luxus eines Termins bei der Seelenmassage genommen – an sich bin ich quasi durch – und mir dabei über ein paar Dinge klar geworden. Zum Beispiel darüber, dass Freundschaften enden können und wie viel Energie es kostet, so einen toten Esel dann noch weiter zu reiten.
Gut war das.

Darüber hinaus bringe ich gerade nach dem plötzlichen Wechsel von Null auf Hundert in meiner Inbox Dinge auf den Weg. Das ist ebenfalls ziemlich gut, auch wenn es darüber noch exakt überhaupt nichts zu erzählen oder gar zeigen gibt – Sie müssen mir das einfach glauben.
Das allerbeste an den offenen Fragen, die da liegen ist aber, dass sie alle von Menschen kommen, die mich teilweise seit vielen Jahren kennen und/oder schon in der ein oder anderen Art mit mir gearbeitet haben – und das ist eine Form der Anerkennung, die mich sehr, sehr freut.

Mittags – es ist ja DateNight-Tag – saßen die Liebste und ich im leeren Café und unterhielten uns über Nirvana. Also nicht das buddhistische Konzept, sondern die drei Jungs, die so ungeheuer viel Krach gemacht haben (Zitat Dave Grohl).
Ich beginne übrigens, darüber nachzudenken, ob die uns da jedes mal so persönlich und freudig begrüßen, weil das Café nicht zufällig für uns sondern einfach immer leer ist und wir die einzigen sind, die kommen …? Hmmm.

Neulich hatte ich noch bei facebook in einem spöttischen Kommentar angemerkt wie alt wir eigentlich sind und nun denn: „Nevermind“ ist jetzt über 30 Jahre alt. Und auch wenn ich mich noch erinnere, als wärs vorgestern gewesen, so muss ich doch wissen:
Spiele ich heute einer sechzehnjährigen „Smells Like Teen Spirit“ vor, ist das das gleiche, als wenn mir sechzehnjährigen jemand Baiao-Bongo“ von Catarina Valente vorgespielt hätte. Also – das war vor den Beatles! Wir sollten das nicht vergessen …
Trotzdem geriet ich kurz ins YouTube-Kaninchenloch und landete bei Rick Beatos Analyse des Songs und danach natürlich bei Tori Amos, die den Song seit Ewigkeiten live spielt. Falls Sie übrigens Rick Beatos Einordnung der Gesangsmelodie als „great, sophisticated melody writing“ nicht folgen mögen, weil die drei – ja: nunmal so fürchterlichen Krach machen, dann gehen Sie ruhig mal zu Frau Amos. Da hört man die Melodie.

Nachmittags wieder hauptsächlich eine lange, lange Mail, die sehr wohlformuliert sein wollte. Und dann abgeschickt; wenn Sie mögen, drücken Sie gern die Daumen.
Danach fuhren wir an den kleinen See, Sie wissen schon, da wo sie in den Sechzigern die Autobahn rein gebaut haben as if they didn’t care. Nee, haben sie wahrscheinlich wirklich nicht.

Eigentlich habe ich noch einen Auftrag zu verbloggen und mit ein bisschen Mut zu halbschrägen Überleitungen könnte ich jetzt, aber – nee, nee. Freuen Sie sich lieber auf morgen und ein paar liebevolle Worte zu einem weiteren Bassisten.

Zeugs

Der Tweet des Tages (weil leider zu wahr):

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Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

31.1.2022 – why don’t u come back, please hurry why don’t you come back, please hurry

Heute morgen wollte mich jemand gerne kennen lernen. Nicht per Telefon, nicht per Zoom, sondern gerne persönlich. Also fuhr ich auf die Autobahn und folgerichtig begann es zu regnen. Kennen Sie diesen Regen, bei dem die Scheibenwischen auf Stufe zwei fast überfordert sind?
Genau der.
Im Bergischen Land wurde der Regen etwas weniger, die fehlende Flüssigkeitsmenge wurde von oben durch Schneematsch ersetzt.
Exakt am Rhein hörte das alles auf, ich fuhr nach Köln rein, hatte einen Termin, der mich mit sehr vielen verschiedenen Stimmungen gleichzeitig hinterließ. Aber unter anderem auch tiefer Zufriedenheit und sogar etwas wie Genugtuung und da will ich nicht klagen.
Das Wetter auf dem Weg hatte sich nicht im geringsten geändert und als ich zu Hause war, war ich wirklich, wirklich platt. Schlief ein und danach kam der Kreislauf nicht wieder hoch.
Hmpf.

Wenn Sie von der Überschrift jetzt einen Ohrwurm haben, sind Sie alt. Aber Sie kennen dann einen der beeindruckensten Bassisten da draußen.

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30.1.2022 – ’cause that’s our funday

Um acht aufgewacht, noch eineinhalb Stunden gemütlich liegen geblieben und Musik gehört. Dann runter und zusammen einen Ausflugs-Beschluss gefasst. Nachdem das letzte Woche mit dem Zoo so gut geklappt hatte, wollte wir’s gleich nochmal probieren – diesmal in der Zoom Erlebniswelt.
Also Website angeguckt, Hygieneregeln gesucht, Tickets gekauft, aufgebrochen.

Auf dem Weg zum Auto ich so: „Wir könnten natürlich auch ans Meer fahren?“ Eine vollkommen logische Frage, denn seit Jahren begrüßen wir im Januar einmal das Meer und erneuern für das kommende Jahr unseren Bund der ewigen gegenseitigen Liebe – und der Januar ist quasi rum und wir waren noch nicht da.
Also losgefahren, dabei Tidekalender gecheckt, Wetter gecheckt, uns gefreut.

Aber erst noch Tanken. Normalerweise hängt im Auto mein Handy am Radio und macht Musik, aber zum Tanken nahm ich’s ab, weil ich per App zahle und deswegen lief das Radio und das Radio berichtete just in dem Moment, dass die gesamte Nordseeküste immer noch Sturmflutwarnung hatte und wir beide schauten uns an und sagten synchron „Oder doch Zoo“.

Am Zoo sahen wir exakt in dem Moment als wir nicht mehr aus der Parkplatz-Zufahrt raus kamen, dass vor dem Zoo geschätzte 300 Menschen auf geschätzt 10m gedrubelt Schlange standen. Und Sie kennen das: Man zahlt im Zoo an der Kasse oder am Ausgang das Parkticket. „Oh fork“, dachten wir noch und dann waren wir hinter der Schranke.
Aber irgendwie habe ichs geschafft, ohne Ticket zumindest bis zum Parkautomaten reinzukommen und zu bezahlen. An allen 300 vorbei, jaha. Fragen Sie mich nicht, wie, ich kann das garantiert nicht wiederholen.

Aber was nun?

Ach ja: Ruhrgebiet. Halden. Landmarken. Kunst. Das Observatorium war recht nah und das hatten wir irgendwann schon einmal versucht und abgebrochen und – hey: Wann, wenn nicht jetzt?
Es war leer, es war forking kalt und windig, aber es war wunderschön. Wir waren angestrengt, wir waren richtig gut durchgepustet, wir hatten Blick über den halben Ruhrpott und wir hatten es wunderschön.

Und ich hatte heute wohl Lust auf richtig harte schwarz-weiß-Bilder.

Später am Nachmittag noch ein Stündchen mit einem Freund telefoniert und dann Richtung Sofa abgebogen. Morgen muss ich auf die Autobahn und ganz oldschool eine Kundin besuchen. Was zieht man da nochmal an? Feste Schuhe zu Jogginghose und Hoodie, richtig?

Der Moment da am Zoo, der hat, wie mir später klar wurde, etwas mit mir gemacht: Seit zwei Jahren verstecke ich mich fast durchgehend hier in diesem Haus und vor Menschen und höre mir an, was ich meiden muss und was nicht und bin etwas vorsichtiger als gesagt. Aber weil ich mein Leben schon vorher so organisiert hatte, dass ich höchstens auf zehn Menschen gleichzeitig traf, hab ich mich von denen eben distanziert.
Wenn diese Regeln aber für diese Menschen da gemacht sind, dann kann ich vielleicht auch mal wieder ohne schlechtes Gewissen im Café sitzen; auch wenn in der gegenüber liegenden Ecke des Raumes noch ein Pärchen sitzt.

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