Medienkonsum V ’23

LOL, 4. Staffel
Auf Prime geguckt. Das war jetzt die vierte Staffel und die Grundidee, Comedians zusammen einzusperren und ihnen das Lachen zu verbieten ist und bleibt irgendwie gut – und führt nach wie vor zu irgendwie seltsamen Situationen: da mühen sich Menschen ab, etwas lustiges zu machen und es fehlt jegliches Feedback weil ja nun einmal alle nicht lachen dürfen. Teilweise macht das Platz dafür zu zeigen, wie großartig die Anwesenden sind, teilweise macht es aber auch gnadenlos deutlich, wie unlustig einzelne Nummern sind. In dieser Staffel fragten wir uns bei einigen Teilnehmerinnen, warum sie dabei waren – im Gegenzug schenkte sie uns Anke und Bastian und Shooshooshoo.
Alles in allem hatten wir Spaß.
★★★★☆

Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones
Auf Netflix geguckt. Liam Neson, 2014. Liam ist Ex-Cop und wird von einem Drogendealer beauftragt, einen Mord zu klären. Das ist natürlich düster und böse aber nicht in der Art wie man es erwartet – an vielen Stellen bricht der Film aus seinem Genre aus und das fand ich ganz gut. Wenn Sie Probleme haben, sadistische Gewalt erzählt zu bekommen, lassen Sie’s sein.
Durchaus packend und spannend und dicht.
★★★★☆

She said
Auf Prime geguckt. Die Geschichte der beiden Journalistinnen Megan Twohey und Jodi Kantor, die bei der New York Times versuchen, den von Harvey Weinstein missbrauchten Frauen die Angst zu nehmen, um die Geschichte in die Öffentlichkeit bringen zu können. Der Film endet mit der Veröffentlichung des Artikels, denn den Rest kennen wir alle. Hier geht es um die Arbeit der Journalistinnen und darum, wie viel Macht der Produzent Jahrzehnte-lang über das Leben von Menschen hatte.
Sehr dicht, sehr gut erzählt; am Ende sehr frustrierend, denn: Boys gonna play their games und wir werden in unserem Leben nicht mehr mitbekommen, dass sich diese Strukturen auflösen. Wackeln ja, aber nicht auflösen, fürchte ich.

The Postcard Killings
Auf Prime geguckt. »Der Mord an seiner Tochter und seinem Schwiegersohn bringt NYPD-Polizisten Jacob Kanon nach London, wo die beiden Flitterwochen machten. Es zeigt sich, dass der Doppelmord Teil einer Serie ist, […] Jacob versucht, auf eigene Faust zu ermitteln, um den Mörder seiner Tochter zu finden.«
Das Lexikon des internationalen Films resümiert laut Wikiedia: „Ein unerquicklicher, dramaturgisch nachlässig inszenierter Thriller“ und ich würde gerne widersprechen, bin aber eingeschlafen.
Wenn Sie Probleme haben, sadistische Gewalterzählt zu bekommen, lassen Sie’s sein.
★☆☆☆☆

Irgendwas mit Medien
In der ARD-Mediathek geguckt. Lennart ist in seinem Kaff und vor allem in seiner kleinen Familie der König: Schon ein bisschen kreativ, ein bisschen Kleinstadt-crazy und damit bis dato durchaus erfolgreich. Jetzt studiert er was mit Medien und erstens ist er dort auf einmal nur noch einer unter vielen und zweitens … naja. Läuft nicht so – und ihm dabei zuzugucken ist ein großes Vergnügen voller Fremdscham (sagt man noch „cringe“? Nein, oder?) Mindestens, wenn man im Kaff lebt und solche Typen einfach zu Dutzenden kennt.
★★★★☆

The perfect mother
In der ZDF-Mediathek geguckt. Hélène, normale upper-middle-class-mom in Berlin bekommt einen Anruf von ihrer Tochter Anya, die in Paris studiert und gerade als Verdächtige in einem Mordfall verhaftet worden ist. Sie reist sofort los, um sie zu unterstützen und stellt dann in Paris fest, dass kaum etwas so ist, wie sie dachte. Das ist alles ziemlich spannend, ein paar Mal, wenn man denkt, man hat’s begriffen, dreht sich die Geschichte elegant in einen neuen Twist und obwohl uns noch eine Folge fehlt, wage ich die Bewertung.
Abgesehen von wenigen etwas artifiziell überzeichneten Momenten richtig gut.
★★★★☆

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