📺 Exterritorial
Film, auf netflix gesehen. Eine ehemalige Soldatin kommt ins US-Konsulat in Frankfurt, um dort ein Visum abzuholen. Kurz lässt sie ihren Sohn in einem Spielzimmer alleine und prompt verschwindet der – also beginnt sie ihn zu suchen. Sie gerät in diverse seltsame Situationen, in der von ihrer PTBS Wahnvorstellungen ungterstellt werden, sie auf eine Gefangene stößt, sie in diverse Kämpfe und am Ende in eine große Verschwörung gerät. Überall prügelt sie sich ganz hervorragend durch.
Der Film war eigentlich bestimmt keine so schlechte Idee, aber krankt immer wieder an harten AbzĂĽgen in der B-Note und ein paar LogikbrĂĽchen.
📺 Stammheim – Zeit des Terrors
Film, bzw: „Dokudrama“, in der ARD-Mediathek gesehen. Ein „ungewöhnlicher Einblick in die Lebenswelt der ersten Generation der RAF, als sie in Stuttgart vor Gericht stand“ wurde mir versprochen, ein „Kammerspiel“ aus den Zellen im Stuttgarter Gefängnis, verwoben mit Rückblicken und Zeugenausagen zB eines der Justizvollzugsbeamten im Zeugenstand. Das war bestimmt als Format mutig gedacht, aber ich sag’s mal so: Wenn Sie die Geschichte der RAF interessiert, dann ist das kein guter Einstieg. Wenn Sie eine Geschichte erzählt bekommen möchten um Ihr Weltbild hübsch eindeutig halten, eine Geschichte in denen die Linken damals sowohl grundböse als auch durch und durch albern waren, in denen die gesamte BRD sich durchgängig korrekt verhalten hat – dann geht der Film wohl.
📺 Der Vierer
Film, auf prime geguckt. Ein deutscher Regisseur macht einen Film darüber, wie es sich Deutsche vorstellen, wie wohl der Abend verläuft, wenn ein deutsches Paar sich Freunde für einen deutschen Vierer eingeladen haben. Sprich: Man merkt, dass ja (der notwenige deepe Problemstrang!) hauptsächlich die Ehe ziemlich am Ende ist, dass der eine schon mal hier, der andere schon mal da fremd-gehöppelt hat und die Nebengeschichte sorgt für den in deutschen Filmen nötigen Klamauk weil da ein paar Sachen beim Sex umfallen. Ach ach, hätte den Film doch jemand aus Frankreich gedreht.
📺 Mission: Impossible Dead Reckoning I & II
Teil eins auf prime, Teil zwei zum Bundestart im Kino gesehen. Wie frĂĽher.
Puh. 1996 angefangen, 2025 endlich zu einem Ende gekommen – das ist ganz schön lange für eine Kino-Reihe.
Mich ließ das Gefühl nicht los, dass die Macher mit diesen Filmen versucht haben, nachträglich eine Rahmengeschichte um all diese Jahre herum zu bauen – so wie die 007-Macher es mit den Craig-Filmen geschafft haben. Denen ist das aber besser gelungen. Aber nu’ isses ja gut, jetzt sind wir ja am Ende.
📺 Das Reservat
Mini-Serie, auf netflix geguckt. Irgendwo in einem sehr schicken dänischen Viertel leben in zwei krassen Villen zwei Familien, eine ok nett, die andere exakt so neureich-fies, wie man sich das in so einer Villa vorstellt. Dann verschwindet das philipinische AuPair-Mädchen der fiesen Famile und die nette Mutter macht sich auf die Suche. Statt des Mädchens entdeckt sie hauptsächlich, dass sie in einer bigotten, durch und durch verdorbenen Welt lebt und ist baff erstaunt darüber. Leider sieht sie so exakt aus, wie eine glatt-gebotoxte Bergisch-Gladbacher Yoga-Schantze ohne Mimik und irgendwie ist alles schon ganz gut, aber ich nahm der Mutter ihre Rolle nicht ab. Probieren Sie’s halt selbst aus.
📺 Verwirrte Kugel 3
Film, auf netflix geguckt. Ich habe keine Ahnung mehr, aber ich lese in der netflix-Beschreibung, dass ich einen Ballerfilm geguckt habe. Und da ich ihn bis zum Schluss geguckt habe, war er wohl für seinen Zweck – also vermutlich: Spätabends noch einen Ballerfilm gucken – ok gut geeignet.
📺 Bring On The Night
Dokufilm über die Monate, in denen Sting nach dem Ende von The Police seine Band aus hochkarätigen Jazz-Musikern zusammen stellte, irgendwo in einem französischen Schlösschen probte und dann auf die Bühne brachte. Mittendrin bringt live von der Kamera begleitet Trudie Styler ein Kind zur Welt und Mr Sting verdrückt ein Tränchen.
Ich habe den Film vor vielen Jahren schon mal gesehen und hatte sehr gute Erinnerungen; diesmal fiel mir der riesige Unterschied zwischen dem sehr britischen Sting und den sehr coolen amerikanischen Jazzern sehr auf und obwohl das Album meiner meinung nach nach wie vor das beste ist, was der Mann veröffentlicht hat, wirkte die ganze Idee diesmal sehr wie eine sehr verkopfte Idee. Naja, andere kaufen sich ’ne Harley, warum soll man sich dann nicht coole Jazzer besorgen?
📺 The Police – Everyone Stares
Film, auf prime geguckt. Doku des Schlagzeugers von The Police, Stewart Copeland, der sich fast genau zu Beginn der Karriere eine Videokamera gekauft hat und die gesamte Bandgeschichte aufgenommen hat. Wer den Drummer schon mal auf der Bühne beobachtet hat oder seinen YouTube-Channel kennt, der ist sich vermutlich ebenso sicher wie ich, dass da jemand seine ADHS vollkommen voller Freude auslebt – und so sieht der Film auch aus. Phantastisch, ganz davon abgesehen, dass ich trotz eines gewissen Fan-Status noch nie so nah ander Gerschichte der band dran war.
Vor allem im Kontrast zu Bring On The Night auĂźerdem natĂĽrlich ein groĂźer SpaĂź zuzusehen, wie Mr Sting so langsam der Stock in den Allerwertesten wuchs.

🎧 Außerdem hört die Liebste aktuell den Podcast Alben die Geschichte machten und wir unterhalten uns dauernd über Musik. Einen Abend landeten wir bei der Kunst der Improvisation und hörten zuerst aus den Cellar Door Sessions den Titel „What I Say“ in allen drei Versionen und schauten danach noch diverse Konzerte von Miles auf YouTube um zu sehen, wie Jazzer auf der Bühne in ihrer Musik kommunizieren. Ich kann das nur empfehlen – also mal so intensiv Musik hören. Die Episoden des Podcasts, die ich hörte schwankten zwischen Respekt vor so dichtem Fachwissen und leichten Mach-das-weg-Empfindungen weil es eben klugscheißernde Menschen sind, die versuchen, sich mit ihrem Wissen gegenseitig zu übertrupfen. Aber wenn Sie das und auch hin und wieder mal eine kleine Ungenauigkeit nicht stören, dann: Auf auf!
Sie suchen noch mehr kurzweilige Unterhaltung? Hier finden Sie alle Film-und Serienbesprechungen.
Danke für den Podcast Tipp im letzten Absatz, also der vom SWR. Nur gibt es davon schon über 70 Folgen, wann soll ich die hören :-) ?
Kennst Du eigentlich „Die RĂĽckspultaste“? Noch ein Retropodcast, die Folgen allerdings auch oft zwischen drei und fĂĽnf Stunden lang. Aber hörenswert.