Medienkonsum III 2025

📺 Bastion 36.
Film, auf netflix geguckt. Französischer Actionfilm im Polizeimilieu. Ein Ex-Sonderermittler erfährt, dass der Reihe nach seine ehemaligen Kollegen getötet werden und beschließt, auf eigene Faust bei den Ermittlungen zu „helfen“. Darüber ist nicht jeder froh, außerdem gibts noch eine größere Verschwörung im Hintergrund und ich vermute, dass ich zwischendurch eingeschlafen bin, denn die Kritik behauptet, der Film sei zwei Stunden lang und langweilig und ich fand ihn gar nicht lang. Nur langweilig; und ein bisschen generisch.

📺 Der Gegenangriff
Film, auf netflix geguckt. Wieder ein Actionfilm, diesmal in der südamerikanischen Drogenwelt. Eine Elitetruppe legt sich mit einem Kartell an und das Kartell will sich rächen. Das Kartell jagt die Soldaten durch einen Wald, gelegentlich schießt man aufeinander. Das Kartell wirft immer neuen Killer in die Schlacht, die Soldaten – eindeutig in der Unterzahl – reagiert mit tapferer Elitesoldaten-Kameradschaft.
Das ist in etwa genauso wenig neu wie der Polizeifilm, aber es ist spannend gemacht, man bekommt ein durchgängiges Gefühl der Bedrohung und das soll so ja auch sein.

🎧 Moses Pelham: letzte Worte
Wissen Sie, es ist ja so: ich komme ja aus der Generation, in der man sich zwischen Stuttgart und Frankfurt, zwischen Fanta 4 und Rödelheim entscheiden musste. Kann ich nicht für, war so.
Ich hatte mich damals für die Fantas entschieden (little did I know) und deswegen hatte ich Moses lange, lange Jahre nicht auf dem Schirm. Erst seine Teilnahme bei Sing meinen Song aber auch die Überzeugungsarbeit eines (sehr) alten Blog-Kameraden (Shoutout!) brachten mich ein bisschen auf die Spur. Spät, aber immerhin noch so, dass ich dieses Abschiedsalbum so richtig wertschätzen kann. Daür habe ich also den Subwoofer gekauft.
Was fĂĽr ein Abgang.

📺 Zero day
Miniserie, auf Netflix geguckt. In Amerika bleibt plötzlich alles, was irgendwie einen Chip drin hat, stehen und es wird dunkel, ein paar Züge entgleisen, ein paar Menschen sterben und als es wieder hell ist, wird ein ehemaliger Präsident auserkoren, Vorsitzender der Sonderkomission zu sein, die diesen Angriff auf das Land aufklären soll. Es geht schnell um die Spaltung des Landes, um YouTube-Querdenker, zu liberale oder zu hardlinerige Einstellungen und auch um Tec-Milliardäre und das könnte alles recht ok sein, aber irgendwann mittendrin ging mir dieser wortkarge alte Mann, der das im festen Glauben an Glaube, Sitte, Heimat quasi im Alleingang alles richtig durchschaut und sortiert, bewertet und richtet einfach ganz gehörig auf den Keks. Ein Schelm wer als Message mitnimmt, dass diese ganzen hippen Bedrohungen unserer Zeit nur von einem alten weißen Mann gelöst werden können.

📺 Barbie
Film, auf prime gesehen. Die Geschichte muss ich nicht erzählen, oder? Ich weiß, Sie haben den alle gesehen, ich hab das damals mitbekommen, dem Hype war ja kaum zu entgehen. Ich vermeide Hypes aber meist recht gern, um mir ein unbelastetes Urteil zu einem Zeitpunkt meiner eigenen Wahl zu erlauben. Diesen Monat schien ein guter Zeitpunkt, obwohl ich immer noch nicht ganz unbelastet an den Filmgenuss gehen konnte – zu stark war die ganze Zeit die Sorge gewesen, dass ein solcher Blockbuster kein femistischer Film sein kann, sondern nur ein exakt so feministischer Film, wie ihn der maskulinistische Kapitalismus erlaubt, damit hinterher alle zufrieden sind: Frauen, weil der Film ja irgendwie schon feministisch ist, Männer, weil irgendwie schon irgendwie alles so bleiben kann wie es ist, denn wir sind ja die netten. Eine wirkliche Gefahr ging von dem Film also nicht aus und so konnte er gedreht werden. „Und – hoho – wer würde etwas gegen Margot Robbie in HotPants sagen?“
Der Filmabend hat diese Sorge nicht im geringsten geändert.

🎧 Eberhard Weber: Chorus
Wieder entdeckt. Ein Jazzalbum, wie es auch nur Ende der siebziger/Anfang der achtziger Jahr entstehen konnte: Sechs/sieben StĂĽcke, die Part IPart VII heiĂźen und im Wesentlichen aus Herrn Webers Kontrabass und Jan Garbarek am Saxophon bestehen. Eigentlich ein Konzeptalbum mit einem durchgehendem Thema, alles getragen von diesem unfassbaren Basston, den ich auf einem meiner allerersten Konzerte live erleben durfte und der mich als Ideal eines singenden Bass-Sounds nie mehr losgelassen hat. DarĂĽber singt, fleht, quietscht, schwebt, beglĂĽckt das Saxophon und Herrn Garbarek (Punkt 6 hier) liebe ich ja auch sehr, sehr sehr.

🎧 Mike Oldfield, Alan Parsons Project
Quasi außer Konkurrenz möchte ich kurz feiern, was ich letztens aus dem Plattenladen geholt habe – im Einzelnen waren das Hergest Ridge, Ommadawn und QE2 von Mike Oldfield und Eve und I Robot vom Alan Parsons Project und da ist sicher nicht alles Gold – aber schon sehr viel; jedenfalls für meine Ohren gerade. (Ich weiß, selbst unter ProgRock-Menschen sind die beiden eher nicht gut gelitten) Vor allem als ich nach geschätzten 20 Jahren mal wieder Mike Oldfield – den Sie vermutlich nur mit dem leicht ausgelutschten Moonlight Shadow assoziieren? – gehört habe, habe ich gemerkt, wie sehr mich seine Herangehensweise an seine Musik auf den Konzeptalben geprägt hat.

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3 Kommentare

  1. Wie ulkig: Ich habe letztens Mike Oldfield fĂĽr ich wieder entdeckt. Bin mit ,,The Lake“ musikalisch sozialisiert worden. ,,Tubular Bells“ war fĂĽr mich der Soundtrack beim ersten Lesen des Herrn der Ringe und später lief dann bei mir ,,Amarok“ in Dauerschleife.

    Alan Parsons Project könnte ich mir auch mal wieder vornehmen …

    1. Es war ja auch nicht alles schlecht bevor er begann, Tubular Bells-Editionen als Gelddruckmaschine zu benutzen …

    2. Ooooh, ja!
      Ich musste lange suchen, bis ich ,,meine“ Version habe finden können. Es sollte ein ,,Original-Version!“-tag an den Liedern geben, die nicht mit irgendwelchem Chi-chi verunstaltet worden sind.

      _geht grummelnd auf sein Sofa_

Kommentare sind geschlossen.

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