Medienkonsum VII ’23

Heute ist nix passiert, außer dass ich viel und gut gearbeitet habe – und naja, das ist halt irgendwie schon erzählenswert aber irgendwie ja auch nicht. Aber es hatten sich eine Menge Filme und Serien angesammelt.

The mother
Auf Netflix geguckt. „Eine namenlose Mutter wird vom FBI genötigt ihr Kind in ein Zeugenschutzprogramm und damit zu Pflegeeltern zu geben. Als sie eines Tages selbst von Profikillern verfolgt wird, muss sie erkennen, dass auch ihre Tochter im Visier der Killer ist. Dies raubt ihr den Atem und weckt Muttergefühle in ihr. Sie begibt sich auf einen Rachefeldzug um das Leben ihrer Tochter zu beschützen.“ (wikipedia)
Tja. Das Thema ist nicht neu aber der Trailer schien viel verspechend für einen Abend, an dem ich einen Ballerfilm suchte. Dummerweise ist er irgendwie zwei Filme und in der Mitte ist ein seltsamer Bruch und ich weiß nicht so.
★★☆☆☆

Expandables 3
Auf prime geguckt. Ein sogenannter Ensemble-Action-Film bei dem alle mitmachen, die sich seit meiner Jugend irgendwann vor einer Filmkamera geprügelt oder beschossen haben. Mit dem gleichen Humor, dem gleichen Sinn für die Action-Szenen und das ist alles vollkommen aus der Zeit, aber je nach Alter des Rezipienten und Laune ganz ok unterhaltsam.
★★★☆☆

Mutter
Anke Engelke läuft, sitzt, steht, werkelt sich fast vollkommen alleine durch diesen Film und spricht dabei die Texte von acht verschiedene Frauen zwischen 30 und 75. Die spechen dabei hauptsächlich über ihre Leben und ihr Muttersein und das ist eine sehr eigene, vielleicht auch etwas experimentelle Form und vor allem aber auf eine mir bis dahin unbekannte Art und Weise intense und forkin beindruckend.
Kann man Frau Engelke nicht lieben?
★★★★★

Tyler Rake: Extraction & Tyler Rake: Extraction 2
Beide auf netflix geguckt. Ja, ich hatte nachts wieder Bedarf nach Ballerfilmen und die waren schon beide ganz unterhaltsam. Handlung unwichtig; irgendjemand hatte einen Auftrag, unter Zeitdruck gegen eigentlich übermächtige Gegner irgendwas zu erledigen und hat das unter Einsatz von Gewalt und Waffen geschafft.
★★★★☆

Star Trek Next Generation
Ich binge TNG auf netflix und bin aktuell irgendwo in Staffel 7 von 7. Vermutlich ist über TNG schon alles gesagt worden und wenn das Star Trek-Universum Sie interessiert, dann wissen Sie selbst am besten, wie Sie’s finden. Die Staffeln werden nach und nach besser, das wissen wir auch alle – was ich bei diesem Durchgang beobachtete: Ich fand das alles gar nicht mehr so friedlich und philosophisch und gesellschaftlich weit entwickelt wie früher mal, sondern sah schon auch einigermaßen starke Autoritäts-Strukturen. Prinzipiell halte ich TNG aber immer noch für die beste Serie innerhalb von Star Trek, eine Bewertung wäre blöd, weil es so unfassbar schlechte und so unfassbar gute Folgen gibt.

Wir sind dann wohl die Angehörigen
Auf prime geguckt. Der Film erzählt die Entführung von Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 aus der Sicht der Familie, die erlebt, wie die Polizei ihr Schicksal zu einem Fall macht und den dann nach Schema abarbeitet. Und ziemlich versagt. Das war intense und spannend und erzeugte nebenbei einen hohem Fremdscham-Faktor – vielleicht vor allem, weil ich zu kurz vorher zu viel über den terroristischen Angriff während der Olympischen Spiele 1972 gehört hatte.
★★★★★

Paradise
Auf netflix geguckt. Iris Berben spielt die Chefin eines Unternehmens, bei dem man gegen Geld Lebenszeit abgeben, bzw. sich für teures Geld diese Lebenszeit anderer dann kaufen kann. Arme Menschen kommen so an Geld und stören halt die Reichen nicht mehr so lange, alles bestens, Neoliberalismus my ass. Ihr bester Akquisiteur stürzt plötzlich aus der privilegierten Situation als Superchecker raus und beginnt das System zu hinterfragen, es gibt auch noch eine Guerilla-Truppe, die die Firma bekämpft und das ist alles nicht doof, aber wenn’s gesellschaftskritisch sein soll, ist’s irgendwie flach, wenn’s ballern soll ist es langweilig, wenn’s spannend sein soll ist’s zu vorhersehbar und dummerweise bin so alt, dass ich Iris Berben schon im Fernsehen gesehen habe, als sie noch so jung war, wie sie im Film sein sollte und das hat mich nachhaltig irritiert. Trotzdem für einen deutschen Film nicht so doof.
★★★★☆

Die Känguru-Chroniken
Auf prime geguckt. Bei Marc klingelt ein kommunistisches Känguru und mogelt sich in sein Leben und dann kommen kapitalistische Nazis und die müssen bekämpft werden (was natürlich vollkommen richtig ist). Und die hübsche Hackerin in der Stammkneipe will schließlich auch von der Sinnhaftigkeit eines Dates überzeugt werden.
Der Name Marc Uwe Kling tauchte irgendwann so massiv in meinen Timelines auf, dass bei mir der Hype-Alarm ansprang und ich innerlich blockte. Und normalerweise mag ich deutsche Filme ja nicht. #notallmovies.
Ausgehend von diesen wirklich schlechten Voraussetzungen hat mich der Film durchweg positiv überrascht. Die Mischung aus Komik, überdrehter Story und den vielen, vielen Filmzitaten hat mir deutlich mehr Spaß gemacht als ich gedacht hätte.
★★★★☆

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4 Kommentare

  1. Von Jan Philipp Reemtsma habe ich damals das von ihm selbst verfasste Buch über die Entführung gelesen und fand das äußerst lesenswert.

    1. Dann lies das Buch von seinem Sohn gerne auch noch, das fand ich ebenfalls toll und fast noch intensiver.

    2. Ja, das kenne ich auch. Deswegen war der Perspektivwechsel so spannend, weil der Film halt die ganze Zeit bei der Familie bleibt. Naja und beiden Polizisten, die sich da sehr selbstverständlich einquartieren.

Kommentare sind geschlossen.

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