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Am 27.7.2018 sah man über Deutschland eine totale Mondfinsternis. Wir standen lange auf einem Berg und schauten auf einen blassen roten Fleck am Himmel.

Dann schob sich der Schatten langsam vom Mond weg und ich begriff: Das war unsere Erde. Unser Planet, der da gerade einen Schatten auf den Mond geworfen hat.
Also: „Begriffen“, im kognitiven Sinne das hatte ich das alles schon vorher; ich habe in Physik aufgepasst.
Aber als ich es sah, bekam es eine Bedeutung, da konnte ich es fühlen.

Von Astronauten wird ähnliches – vermutlich mehrfach potenziert  – berichtet, wenn sie unseren Planeten das erste Mal von außen sehen.

Mich hat das sehr demütig gemacht.

In den Tagen danach habe ich dann viel über Demut nachgedacht und befunden: das ist eine vollkommen unterschätzte und zu Unrecht in Vergessenheit geratene Haltung.

2 Kommentare

  1. Demut ist ein sehr schönes Gefühl, wie ich finde. Es macht etwas mit mir, das Selbst wird realer, wenn ich es in Beziehung zu anderen Dingen setze und meine Rolle als die definiere, die ich habe: Als Zahnrad in einem sehr großen Getriebe. Mir ging es zur Mondfinsternis ähnlich.

  2. : Als Zahnrad in einem sehr großen Getriebe

    … das könnte ja auch sehr negativ klingen, ich empfinde das aber a) ebenso und b) als sehr schön, mal die Dinge und mich selbst ins Verhältnis gerück zu bekommen. Ein sehr befreiendes Gefühl: ist alles nicht so wichtig.

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