Blogparade Berufswünsche

Bei Alphatiel diese Blogparade gefunden und dank gedanklicher Verwirrung als angemessen für den heutigen Tag erachtet.

Welche Berufe fandet ihr als Kind oder Teenager interessant? Warum?
Zuerst Tierarzt, vermutlich weil meine Eltern mir das so sagten.
Als das mit den Berufen ernsthaft interessant wurde, da wollte ich in die Werbeagentur, „in die Grafik“ um genau zu sein. Zeichnen konnte ich, die technische Seite fand ich spannend, ich hab auch mal ein Sommerferienpraktikum in der Agentur der Nachbarn gemacht und fand das richtig gut. Ich hab sogar noch richtig mit der Reprokamera gelernt!

Welchen Beruf habt ihr dann erlernt? Was war die Motivation für gerade diese Ausbildung oder gerade dieses Studium?
Die Zulassung für eine Schule für Grafikdesign hatte ich zwar gehabt, aber das abenteuerliche Finanzierungskonzept meiner Eltern hatte sich bereits nach zwei Wochen in Wohlgefallen aufgelöst, so dass ich das abbrechen musste, noch bevor ich es angefangen hatte.
Dann lernte ich eine Lehrerfamilie kennen und in der gab es auch eine Sonderpädagogin, die hat mich beeindruckt. Während meines Zivildienstes hatte ich schon bemerkt, dass ich ganz gut mit Kindern und Jugendlichen klarkam und so studierte ich zuerst einmal Lehramt für Sonderpädagogik.
Dummerweise bemerkte ich irgendwann im Hauptstudium, dass ich a) nicht gut mit dem Schulsystem und b) auch nicht besonders mit „typischen“ Lehrern klar kam. Also: Mit beiden gar nicht.
Und brach das ab.
Da ich aber ebenfalls festgestellt hatte, dass ich mit dem System „Uni“ überhaupt nicht klar kam war ich recht ratlos.

Manchmal stimmt der ausgeübte Beruf nicht mit dem erlernten überein. Welche Gründe gibt es (bei euch) dafür?
Nach dem Abbruch des Studiums hing ich – wie gesagt – erstmal ziemlich in der Luft.
Da ich einen Großteil meines Lebens selbst finanzieren musste, hatte ich zwar diverse Jobs beim örtlichen Jugendamt und bekam dort auch allerbeste Rückmeldungen über meine Arbeit – aber diese Nebenjobs waren ja nun nichts für die Ewigkeit.
Dann kam das Internet in Deutschland an, ich mochte es sofort sehr und hatte eine klare Idee, dass es nie wieder gehen würde. Und dann brauchte irgendwer in meinem Bekanntenkreis eine Website und fragte mich. Grafiker wollte ich ja eh vorher schon mal sein, mit dem Rechner umgehen und ein bisschen coden konnte ich auch schon ganz gut – und auf einmal hatte ich einen Gewerbeschein.

Seid ihr mit eurer Berufswahl zufrieden? Oder würdet ihr (mit all dem inzwischen erworbenen Wissen und einiger Erfahrung) alles anders machen, hättet ihr noch einmal die Chance dafür?
Erstmal: Ja, ich bin zufrieden. Ich mache das wirklich,wirklich gerne und ja nun auch schon seit über 20 Jahren.
Da ich aber zum einen inzwischen weiß – Therapiesitzungen, Baby, Therapiesitzungen! – warum ich damals an der Uni so vollkommen gescheitert bin und zum anderen inzwischen glaube, dass das Hauptinteresse in meinem Leben das Beobachten und Verstehenwollen von Menschen ist, würde ich mit dem Wissen von heute vielleicht schon etwas anders machen. Wird man dann Soziologe?

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