1.12.2024 – nun.

Gestern waren wir aus Gründen in Stadt eins, ca eine halbe Stunde aus dem Ruhrgebiet raus, als sich bei jemandem die Notwendigkeit eines Zahnarzt-Notdienst-Besuchs ergab. Ausnahmmsweise nicht ich.
Aber da „meine“ Klinik ja super ist und wir beide in der festen Überzeugung lebten, ab elf wäre dort der Notdienst am Wochenende anwesend, fuhren wir ca eine halbe Stunde ins Ruhrgebiet rein und von da an gings dann endgültig bergab. Die Notdienstzeiten hatten sich nämlich geändert und wir standen vor der Wahl, irgendwo zweieinhalb Stunden zu warten oder nach Hause zu fahren, uns dort weniger als eine Stunde hinzusetzen und dann wieder loszufahren – abzüglich der Zeit, die das Batmobil noch an einen Schnell-Lader musste. Ergo: Egal wie wir uns entschieden hätten – es wäre doof gewesen.
Wir haben dann Zeit in Baumärkten, Edekas und auf Parkplätzen verbracht, der Zahn wurde dann versorgt, alle heile, niemand ward wirklich verletzt, aber es war wie erwartet sehr doof.

Tageshighlight: Die Waffel am Waffelstand der Kita im Baumarkt, die war echt gut; eine gute neuneinhalb auf der Nessy-Skala, würde ich sogar sagen. Und den halben Punkt Abzug gibts auch nur, weil ich nach dem Bestellen feststellte, dass es keine Kasse, sondern nur ein Spendenschwein gab und ich nur noch einen 10-Euro-Schein bei mir hatte. „Nee, echt gar keine Wechselgeldkasse, tut mir leid. Aber es ist ja für einen guten Zweck …“ Naja und weil ich dann begriff, dass ich gerade ausgerechnet der Kita einen Zehner für zwei Puderzucker-Waffeln ins Schwein geworfen hatte, in der in einem anderen Leben meine damalige Freundin gejobbt hatte. Und die ich immer etwas doof gefunden hatte.
Aber sie waren wirklich sehr lecker.
Und bestimmt arbeiten da 30 Jahre später auch ganz andere Menschen.

Die Ansprüche an heute waren also hoch, aber wir haben auch das irgendwie gerissen – bei der Anzahl der anstrengenden Themen, die wir gerade mit uns rumschleppen ja auch nicht überraschend. Immerhin – auf der positiv-Liste – steht jetzt der neue Couchtisch da, wo der alte stand, der den wir vom Moment des Hinstellens an doof fanden. Und morgen kommt jemand, der ein geschenkter Couchtisch Freude macht und so mag ich das.
Auf der negativ-Liste kickte heute der erste Weihnachtstrigger und ich werde mich jetzt für ziemlich exakt 26 Tage von Fernsehwerbung und Bild-lastigen sozialen Medien fernhalten.

Aber wir waren immerhin noch am Teich. Da wars schön. Und mein Haus auf KikiIsland – meiner AnimalCrossing-Insel – hat jetzt ein Musikzimmer. Und wir waren kurz in der Schule und hey, wir können doch alle ein paar bunte Farben gebrauchen, oder?

Vi ses!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

29.12.2024 – Helga Freund

Gestern lag den ganzen Tag ein Nachmittagstermin drohend über uns. Die unblogbaren Ereignisse wurden angegangen und ich sehe ein wenig Licht am Horizont. Daneben noch ein Zoom mit einer Herzenskundin, die sich aus Gründen lang nicht mehr gemeldet hatte und ich bin sehr froh, dass es weiter geht.

Außerdem einen Text geschrieben, lang, gut, im Vergleich zu meinem sonstigen Hang zum Abgleiten, zu Nebenschauplätzen und Schachtelsätzen mit zu viel Details – gern mit Einwurf – sehr auf den Punkt und leider im Endeffekt vollkommen und gar nicht dazu geeignet, hier veröffentlicht zu werden. Ich werde dann nach langen Jahren mal wieder versuchen, meine Worte an anderer Stelle unter zu bekommen.

Am Ende des Tages dann noch lang über eine Geschichte ausgetauscht, eine von denen, wo eine sich erst wundert, warum diejenige ausgerechnet mich? anruft, dann beginnt sich zu fragen, wie tief der Satz „ich weiß nicht weiter“ wohl geht und man am Ende nur noch hoffen kann, das richtige getan zu haben.
Ich sag Ihnen: Die Arbeit von Menschen in sozialen Berufen ist eh unterschätzt – aber wie sehr er unterschätzt ist, das kann eine gar nicht ermessen. Wir sollten alle mal wieder kurz klatschen für diese Menschen.
Entschuldigung, ich wurde kurz zynisch.

Tief und offensichtlich erleichtert geschlafen; heute damit begonnen, das Haus schon mal wochenendfein zu machen. Dann können wir heute Nachmittag schon direkt Wochenende haben, wenn die Liebste kommt.
Die Fahrt zum Papier-Container dabei um eine Runde durchs Feld ausgedehnt und Morgennebel gesucht.
Belohnt worden.

Am Schreibtisch Kleinkram, der letzte Zoom für ein Projekt, Dinge abgearbeitet, die Inbox geleert. Zwei Neu-Anfragen beantwortet; einmal muss ich gar nicht helfen, einmal kann ich nicht helfen, da ich zu teuer bin und tatsächlich habe ich dann das erste Mal im Leben einen Link zu einem kostenlosen Logo-Generator rausgeschickt. Natürlich hasse ich die Dinger und ihre generischen Ergebnisse inbrünstig, aber je nach eigenem Anspruch und Budget mag das eine Alternative sein.
(Ach guck, mit dem Alter werde ich offensichtlich pragmatischer.)

Der Zoom war exakt so, wie man ihn Freitagmittags erwartet – der Grafiker und ich sind mit einem an vielen Stellen sehr ähnlich funktionierenden Hirn gesegnet und das ist oft hilfreich, führt Freitagmittags, wenn wir beide etwas Wochenmüde sind, aber oft zu leicht dadaistischen Gesprächsverläufen. Ich liebe es sehr.

Beim Blick in den Spam-Ordner gedacht, WIE hilfreich es doch ist, mehrere E-Mail-Adressen zu nutzen die von Spammern, Phishern und ähnlichem Pack beschickt werden – das ist meist das aller-, aller-einfachste Kriterium, um so einen Dreck zu erkennen: Ich bekomme alle diese Mails zigfach.

Nachmittags einen kurzen Abstecher zum nächsten Sport-Discounter gemacht – heute Morgen hatte ich dem Theraband zugeschaut, wie es langsam einriss und zum Glück noch rechtzeitig loslassen können.

Begonnen, eines der ältesten Stücke – es entstand quasi zeitgleich mit „Kattegat“ – die auf dem nächsten Album sein werden zu mastern. Ich hab inzwischen einen ganz guten Workflow und habe mich heute das erste mal dabei erwischt zu denke, ich hätte das im Griff. Feels good.
Jetzt OnePotPasta, Freitags-Quiz und Halbfinale der Ninja-Warriors. Call it perfect friday evening.
Vi ses!

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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27.11.2024 – the longer the chain, the fucked the chain link

Als die Liebste ging, sehr erstaunt aus echtem, tiefem Schlaf aufgewacht. Ein gutes Zeichen.
Ebenso erstaunt dann an diesem Dings … äh … Schreibtisch gelandet. Code schieben und Pixel schreiben? So ähnlich, oder? Diese beiden Tage haben mich schon echt rausgeschmissen.

Schreibtisch: Hauptsächlich kleinere ToDos; die größeren Projekte stehen gerade alle auf „Pause“. Den Termin für ein Abschlussgespräch mit dem Lieblingsgrafiker aus der Stadt ausgemacht, für den ich in den letzten Wochen zwei Projekte parallel programmiert habe – da gibts noch minimale Frage, aber die Auth-Codes für den Umzug vom alten Webhoster zum neuen sind schon beantragt.
Ein Blog umgezogen, auch da fehlen vermutlich nur noch die Auth-Codes.
Termine für Zooms jongliert. Erst können alle nicht, dann alle morgen früh um elf. Alles aber lösbar, dank guter Kollegen leicht lösbar sogar.
Ein paar Bilder hier, ein paar Worte da ausgetauscht.

Mich darüber amüsiert, dass jemand sehr schlechte Daten geschickt hatte – schlecht im Sinne von: Hätte mal jemand wirklich drauf geschaut, dann hätte man sehen können, dass die Diagramme auf einem falschen Hintergrund stehen, dass das Logo fehlt und dass zwei der drei „Bitte tauschen Sie das aus“-Grafiken eh die selben sind, die seit einem Jahr schon online sind. Deswegen amüsiert, weil die Kundin, die am Ende einer längeren Kette von Freelancern und Agenturen steht, die größte ist, für die ich je gearbeitet habe – also theoretisch, denn die wissen natürlich gar nicht, dass es mich am anderen Ende dieser Kette gibt – und weil man ja so gern denkt, dass der Grad der Professionalisierung mit wachsender Größe zunimmt. Hoffe, sie sind bei ihren Autos gründlicher. Oops, habe ich gerade „Autos“ gesagt? Schiffe. Äh, Raketen natürlich. Flugzeuge!! Öltanker!! Hochhäuser!! Bohrplattformen!! Raumschiffen!! Spaßanruf, Spaßanruf!
Tja – „Globalism fucks you“ hieß schon vor Jahren ein Kunstwerk einer Grafikerin, mit der ich damals viel gearbeitet habe.

Mich daran erfreut, dass irgendein Nachbar den Freischneider schwang. Also nicht.

Eine chinsesiche Flöte ein My leiser gemacht. Es sind Mini-Details, aber sie machen Freude. Zunächst mir und hoffentlich später beim Hören auch.

Einer Freundin einen dringenden Kauftipp gegeben: Sie hatte mich irgendwann mal auf „sag mal, ich würd gerne auch mal wieder Platten hören“ angesprochen, wir sind noch nicht richtig zu Potte gekommen, aber heute kam der HifiKlubben-Newsletter rein und wenn Sie im Moment gar kein HiFi in Ihrem Zimmer stehen haben und einen günstigen Einstieg ohne viel Aufwand suchen, dann sind diese Bluetooth-Boxen keine schlechte Wahl. Die spielen die Musik vom Handy, vom Fernseher (wissen Sie eigentlich, WIE scheiße so Fernseher klingen?) oder eben auch wenn Sie wollen später mal von einem Plattenspieler.
Und sie sind gerade ~20%, also 70,- runter gesetzt.
Warum sollte ich das exklusiv der Freundin schreiben und Ihnen verschweigen? Is’ ja bald Weihnachten*.

*) hab ich den Satz jetzt richtig benutzt?

Apropos #Kauftipp, #Weihnachten, #Konsum, #Shoppingtipps und so: Möchte jemand von Ihnen einen Lego AT-AT oder den Vader-T-Fighter haben? Ich nicht mehr. Ich hab noch keinerlei Ideen über Preisvorstellungen und Abwicklung, aber ich wollt mal fragen. Is’ ja bald Weihnachten.

Als die Liebste nach Hause kam ausgetauscht wie der Tag so war – ihrer hatte mehr Ups & Downs und da mussten wir doch ein paar Dinge mal einen zweiten Blick gönnen. Das Batmobil abgeholt, was in der Werkstatt stand. Die Wischautomatik hatte mehr Eigeninitiative gezeigt, als ich mochte und nach dem Gespräch mit dem Werkstattmeister nehme ich an, das wird sie auch weiterhin tun. Naja, es ist ja schön, auch bei trockener Scheibe gelegentlich erinnert zu werden, dass man einen Scheibenwischer an Bord hat.
Der Fußgänger-Warnsound warnt jetzt auch wieder Fußgänger und: Sie haben bei der Probefahrt endlich mal dieses Brummen gehört, das immer mal wieder auftrat; sogar schon seit Tag 1 immer mal wieder aber dabei so unregelmäßig, dass ich mich schon gewöhnt hatte und es vor jeder Fahrt zur Werkstatt immer vergessen hatte. Ein ausgeleiertes Lager an der Aufhängung der Klimaanlage – wie schön, dass es bei so einem Haufen fahrender Software auch noch ganz klassische Dinge gibt. Noch schöner, dass Polestar das Problem kennt, ein verbessertes Lager zur Verfügung stellt und ich für keine meiner Werkstattfahrten bisher auch nur einen Cent Geld bezahlt habe.
Jetzt muss ich dafür zwar nochmal hin, aber dafür hab ich dann danach ein Auto, das so leise wie ein E-Auto ist. Das stelle ich mir sehr cool vor.

Auf dem Rückweg noch schnell ein Tee in der nahen Systemgastro – der war nach zwei Tagen hinter zugezogenen Rollos sehr aufregend – und die Zeit für ein paar der erwähnten zweiten Blicke genutzt. Die unblogbaren Geschichten häufen sich echt und alle Familien sind verkorkst, wie schon Douglas Coupland wusste.

Zu Hause dann noch ein bisschen gemischt, ein bisschen zufrieden gegrinst und das soll wohl auch genug sein für so einen Tag eins.
Vi ses!

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

23.11.2024 – das Rödelheim-Konzept

Weil ich eh hauptsächlich kränklich auf der Couch herum gesessen habe, möchte ich kurz bei Maximilian anlegen, der durch seine Stadt läuft und beobachtet, wie die Menschen damit umgehen, dass sie selbst an allen Ecken und Enden fehlen.

Maximilian hat wie immer ja vollkommen Recht: Es fehlt überall wer und eigentlich ist für mich nur noch interessant, wie die einzelnen damit umgehen. Meine Hausarztpraxis lebt zB nach dem Motto „Wie man in die Praxis hienin ruft, so schallt es hinaus“. Da ich generell versuche, zu Dienstleistern erst einmal so freundlich es eben geht zu sein, habe ich das lange nicht mitbekommen und hielt einfach alle da für extrem freundlich. Als sie aber letztens mit beeindruckender Gründlichkeit zu zweit den Typen zusammen falteten, der an diesem Schild mit der Bitte um Privatsphäre und Abstand einfach vorbei marschierte – weil – Achtung! – da seiner Meinung nach nicht freundlich genug um eben diesen Abstand gebeten wurde, da begriff ich. Naja, mir ists egal.

Beim Neurologen greift man hingegen zur bewährten Kommunikationsmethode „wenn alle doof zu uns sind, dann rotten wir uns zusammen und bemitleiden uns und sind doof zu allen
Das erste Mal hatte die Hausärztin gemeint, es sei dringend. Hatte das auch auf die Überweisung geschrieben und mich in das Nofall-Termin-System geschickt. Leider hatte sie auf dem Schein etwas falsch formuliert und ich durfte zwar ins Sprechzimmer, aber nur um mir 20 Minuten lang anzuhören, warum ich jetzt heute nicht dran käme.
Nachdem ich dann zwei Wochen lang versucht hatte anzurufen, rechnete ich aus, dass hinfahren schneller gehen müsste. Fuhr die halbe Stunde hin, ging rein, es war leer, ich bekam einen Termin und fuhr wieder. Allerdings nicht, ohne mir ungefragt anhören zu müssen, dass sie ja nicht ans Telefon gehen könne! Allein heute Morgen waren es 450 Anrufe auf dem AB*; da gingen sie einfach gar nicht mehr dran.
Als ich dann zum Termin da war, war die offene Sprechstunde seit zwei Minuten beendet. Dann klingelte es; schemenhaft konnte man eine UPS-Uniform durch die Milchglastür erahnen. Interessierte die MFA aber nicht, sie nutzte das Klingeln für ein Wartezimmer-Publikums-laut vorgetragenes Gejammer, dass SCHON WIEDER jemand außerhalb der Zeiten klingele – ob denn NIEMAND MEHR in der Lage wäre ein Praxisschild zu lesen; außerdem waren ja heute schon wieder 450 Anrufe auf dem AB.
Der UPS-Mann sah und hörte das und uns durch die Scheibe, klingelte wieder, klopfte auch, rief „Ihr Paket!“ Logisch.
Welch Unverschämtheit, außerhalb der Sprechstunde die Bestellungen zu bringen“ rief sie zur Kollegin nach hinten und ließ ihn dann doch ein. Machte ihn zur Sau, er sie auch, er schmiss das Paket mitten in den Weg auf den Boden, sie motzte darüber und ging. Das Paket blieb liegen.

So sehr ich das irgendwie verstehen kann, so sehr halte ich die Idee meiner Hausarztpraxis für nachhaltiger. So insgesamt gesehen.

*) Dieser AB wird dann über den Tag immer mal wieder in Zimmerlautsärke abgehört. Datenschutz, Schmatenschutz – wenn ich da noch ein bis zwei Stunden warte, kenne ich alle Patienten und ihre Diagnosen und Medikationen.

Die Liebste hat etwas entdeckt, was sich Lasagnesuppe nennt und nichts, aber auch gar nichts kann daran falsch sein. Vi ses!

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