Idee beim Aufwachen: Eine Website machen, auf der wir alle Lyrics der großen, großen Liebeslieder sammeln, die bei näherem Hinsehen doch nur weinerliches Rumgejammer von verletzen fragilen Männerseelen sind, die während der Beziehung nicht in der Lage waren, ihre Gefühle zu äußern und dann dolle weinen müssen, wenn sie das nicht mehr ausgehalten hat, alleine für die emotionale Seite der Beziehung zuständig zu sein.
Beweisstück 1: Whitney Houston „I will always love love you“
Beweisstück 2: Paul Young „Why don’t you come back?“
Habe die vage Idee, dass das eine sehr umfangreiche Website werden könnte.
Schreibtisch: Inboxen leeren, sichten, wenn nötig beantworten. Eine lange, sehr, sehr wohlformulierte Mail schreiben an jemanden, die prinzipiell lieber gegen mich als mit mir arbeitet – da formuliert man ja dreimal so sorgfältig. Darüber nachgedacht, dass ich solche Kundinnen gar nicht mehr so gerne um mich habe.
Zum zweiten Mal nach der Bezahlung einer Rechnung nachgefragt. Der Job war Mitte letzten Jahres mal sehr dringend, dann dauerte aber doch alles etwas länger – soweit nicht ungewöhnlich, ich bereitete Dinge vor und präsentierte immer mal wieder was, dann blieb endgültig alles stehen. Problem jetzt: In der Zwischenzeit ging meine sehr geschätzte Ansprechpartnerin in Rente und ihr Nachfolger ghostet mich jetzt komplett. Was ein Spaß.
Mir aus meiner eigenen neuen Website ein Basis-Template für andere Projekte gebaut. ProcessWire ermöglicht es zum Glück, aus jeder bestehenden Website ein Seitenprofil – bei WordPress heiß es Theme – zu machen, so dass ich immer wieder, wenn ich das CMS wieder etwas weiter ausgereizt habe, ein neues Basis-Seitenprofil daraus erstelle, mit dem ich dann weiter arbeiten kann. Dieses Profil wird also quasi im Laufe der Zeit immer perfekter an meine Bedürfnisse angepasst und ich liebe eigentlich alles daran.
So behalte ich den ProcessWire-Vorteil, dass ich zwar prinzipiell mit einem weißen Blatt anfange*, aber auf Knopfdruck alles das, was ich bisher schon mal gut gemacht habe auf dieses Blatt bringen kann. Could it be any better?
*) Falls Sie nerdy genug sind, dann können Sie hier bei Vanessa lesen, was ich schon vor einigen Jahren über die Vorteile meines eher unbekannten Lieblings-CMS sagte.
Es ist wieder die Zeit, wo ich die Einfahrt rückwärts nur nach Gehör und nicht nach Sicht hoch fahren kann und wo links im Gebüsch neben mir die Rehe (nein, leider kein Foto) warten, dass es dunkel genug wird, dass sie die Knospen aus den Gärten abfressen können. Und ich liebe auch das sehr.

Anna R. ist gestorben und ich bin fast etwas überrascht, wie traurig mich das macht, den ich hab alnge nicht mehr an Peter und Anna gedacht.
Rosenstolz lernte ich kennen, als die Liebste noch nicht die Liebste, sondern eine Freundin war. und diese Freundin ging damals schon mit einem gemeinsamen Freund zB immer zu BO-YS, der regelmäßigen Schwulendisko im Bahnhof Langendreer oder in andere schwule Gastronomiebetriebe und Konzerte – und das klang alles deutlich aufregdender als die Samstagabende, die ich damals verbrachte. Rosenstolz hingegen waren damals noch ein quasi rein schwuler Insidertipp und… – naja, wie gesagt: ich fand das alles sehr aufregend. Und offensichtlich war diese Erinnerung emotional tief genug verankert, dass mich die Nachricht schon traf.
Kleine anekdotische Evidenz-Geschichte an mitlesende Männer, die – so etwas soll es ja geben – auch im Jahr 2025 noch Angst davor haben, dass schwule Männer sie angraben können: Nein. Diverse spätere gemeinsame BO-YS-Besuche haben mir so deutlich, wie es auch nur eben geht gezeigt, dass schwule Männer „Heten“ sehr gut erkennen und kein Interesse an ihnen haben.
Erschrockenes Learning aber auch damals schon: Die Frauen aus unserer kleinen gemeinsamen Reisegruppe bestätigten unisono, dass sie zu BO-YS fuhren, weil sie sich beim Ausgehen nie so sicher fühlen könnten wie dort.
Zeugs
Johnny, der alte Punk, macht sich so seine Gedanken über Pazifismus und Krieg und Frieden und Wehrpflicht und Christian, der alte Punkrocker, nickt und ist ganz egoistisch sehr froh, keine Söhne zu haben.
Ich war nach solchen Gesprächen immer sehr froh, dass dieser ganze Kram mit der Bundeswehr an mir vorbeigegangen war, und ich verdrängte eigentlich alles in diesem Zusammenhang. Denn auch, wenn die Gefahr eines tatsächlichen Kriegseinsatzes von deutschen Soldaten damals gering war, empfand ich es als monströse, groteske Absurdität, dass man junge Männer dazu zwingend konnte, in letzter Konsequenz wahlweise zu potentiellen Mördern oder Leichen zu werden, weil Machtstreben und/oder politische Streits und/oder finanzielle, geopolitische und Rohstoff-Gier einzelner Männer zu Kriegen führen konnten.
Johnny Häusler
[…]
Im Jahr 2025 müssen wir davon ausgehen, dass die Wehrpflicht (eher selten wird vom “Kriegsdienst” gesprochen) wieder aktiviert und u.U. auch für Frauen eingeführt wird. Denn uns stehen vielleicht Kriegszeiten bevor.
Spreeblick News #53
Vi ses. Hoffentlich.
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Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.