9.9.2023 – small step, huge steps

Stetige kleine Steigerungen. Frühstück, ohne dass mir etwas aus dem Mund lief, wie schön. Man kann so leicht demütig werden und dankbar.

Gestern Nacht, wachgehalten durch hochpulsige Genervtheit als Reaktion aufs Cortison, seit langem mal wieder ein unterhaltsamer Abend in einem dieser sozialen Netzwerke, so wie das früher war – ich hatte das fast vollkommen vergessen. Mitten drin hielt ich einen Moment zu lange das iPhone an einer bestimmten Stelle fest und lernte – schon geschätzte acht Jahre nachdem mich das Fehlen dieser Funktion nervt – wie man die Homescreens sortieren kann. Erste Reaktion logischerweise: „Oh Gott, ich bin alt“.
Da soziale Netze abends genau für so etwas geschaffen wurden, postete ich mein Elend und bemerkte: Bin gar nicht der letzte. Falls Sie also auch immer einzelne Icons verschieben, um sich darüber langsam eine Ordnung herzustellen: Halten Sie einfach lang auf dem ersten Bildschirm die Leiste mit den Punkten gedrückt. Gern geschehen.

Aber vermutlich nutzen Sie eh keine Screens mehr, sondern die Vorschlagsfunktion von Siri oder die Suche.
Was mich elegant zu diesem bei der Kaltmamsell gefundenen Artikel bringt, der von einem Paradigmenwechsel in der Nutzung von Computern berichtet: Menschen wissen nicht mehr, wo sie etwas gespeichert haben und verlieren darüber das Gefühl dafür, was es ist, etwas zu speichern (aka.: „Datei“.)

She asked each student where they’d saved their project. Could they be on the desktop? Perhaps in the shared drive? But over and over, she was met with confusion. “What are you talking about?” multiple students inquired. Not only did they not know where their files were saved — they didn’t understand the question.

Monica Chin, The verve:
File not found – A generation that grew up with Google is forcing professors to rethink their lesson plans

Und so, wie ich – wie Maximilian

Ansonsten rücke ich in diesen Tagen des Aiwangers schon wieder ein Stück nach links, ohne mich überhaupt bewegt zu haben. Es ist nur das Außen, das sich nach rechts bewegt, das Politiktheater in diesem Land, der Ton in den Medien, auch in manchen Kommentaren, und wenn es so weitergeht, werde ich irgendwann Linksextremist, ohne mich je auf einen Weg gemacht zu haben. Abwarten und Antifa denken, dann geschieht diese Verwandlung ohne weiteres Zutun.

… immer weiter nach links rücke ohne mich groß zu bewegen, rücke ich also so auch immer weiter in die Nerd-Ecke. Nur weil ich weiß, wo meine Dateien gespeichert sind. Es ist eine seltsame Ecke und auf eine verkorkste Weise ist ihre Gemeinsamkeit vielleicht, dass ich dort in dieser Ecke nicht scheißegalig rumsitze, sondern die Dinge gern im Ganzen sehe und Verantwortung nehme.
Na ok, das war jetzt vielleicht ein wenig mutig formuliert und trotzdem habe ich das Gefühl, dahinter steckt eine Haltung, die ich noch nicht zu fassen bekomme.

Und sonst? Natürlich habe ich Dateien von A nach B geschoben, weitere Websites um genau zu sein. Und dann, in einer Upload-Wartepause stieß ich auf Alphatiels Artikel zum Thema „digitales Aufräumen“ und mit über 50 E-Mail-Adressen und auch viel zu vielen Websites, Domains und begonnenen Projekten fühlte ich mich durchaus ertappt inspiriert, dieses Thema auch mal wieder anzugehen.
Außerdem bemerkte ich in dem bereich, in dem begonnene Kundinnen-Projekte liegen, dass da viel zu viel liegt, was begonnen und nicht abgerechnet ist. ich summierte, stutzte, summierte nochmal und ärgerte mich. Montag werde ich ein paar Mails schreiben. Und dann ans Kattegat fahren, jawoll.

Aber – um einen eleganten Bogen zu schließen – hab ich erstmal noch ein Projekt auf- statt zugemacht und freue mich über ein wenig Beachtung meiner kleinen, zauberhaft unmodernen elektronischen Musik.

In diesem Internet und natürlich auch auf Soundcloud und Instagram; AppleMusic, Spotify und Co folgen in den nächsten Wochen.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

2 Kommentare

  1. Das mit dem Datei Speichern hab ich bei jüngeren Menschim um mich rum noch nicht so wahrgenommen, aber wie auf Webseiten nach Informationen gesucht wird schon. Die geben halt im Suchfeld einen Begriff ein während ich zuerst mal ins Menü der Seite schau und dann dahin navigiere wo ich meine Info vermute. Ganz schlimm für mich, wenn ich auf Seiten lande die eben kein ordentliches Menü mehr haben, sondern eben ihre Infos hauptsächlich über die Suchfunktion anbieten. Ich bin so alt….

    1. Das muss ich quasi jeder Kundin erklären – dass es andere Wege gibt, sich auf Websites zu orientieren: Lesen (Ja, alles), Navigation nutzen, Suchfeld, das erste attarktive Element ankicken. je zu ca 25% – das ist keine Frage des Alteres, sondern des Typs.

Kommentare sind geschlossen.

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