9.9.2021 – Liebe im Detail

In meiner E-Mail-Signatur und irgendwo auf der Website auch steht „Schöne, gut benutzbare Websites mit viel Liebe im Detail
Diese Liebe führt manchmal zu etwas anstrengenden Tagen wie diesen, denn ich kann mich dann gut in etwas verbeißen – zum Beispiel die Termine auf einer Website. Klingt erstmal simpel, ist ja keine ungewöhnliche Anforderung. Und schaut man sich nach den gängigen PlugIns für gängige CMS um, dann gibt es da viele. Schaut man aber genauer, dann merkt man, dass die meisten aus einer Annahme heraus entstanden und dann gewachsen sind. Bzw: Dass Funktionen nachträglich „drangeklebt“ wurden, wie wir manchmal sagen.
Zum Beispiel aus der Annahme, dass Termine immer halbtägig inhouse stattfinden und immer unterschiedlich sind. Felder für externe Adressen oder regelmäßige oder mehrtägige Termine findet man dann nicht oder sie sind nachträglich hinzugefügt und passen nicht in die Bedienlogik.
Oder aus der Annahme, dass zu jedem Termin auch gleich ein Buchungsformular gehört, welches man dann auch nur mit großer Mühe abstellen kann.
Oder aus der Annahme, dass Termine immer regelmäßig stattfinden – da gibts dann keine individuellen Termine.

Ich habe dann heute eine eigene, für diese eine Website individuelle Terminverwaltung geschrieben, die folgendes kann:

  • Es gibt regelmäßige Öffnungszeiten
  • Es gibt davon unabhängig regelmäßige Terminreihen mit unterschiedlichen Anfangs- und Endzeiten (also zB immer montags aber nur von September bis Dezember. Oder immer freitags aber nur zwischen Januar bis Mai)
  • Es gibt dazu unregelmäßige Termine, die können auch mehrtägig sein.
  • Es gibt eine Übersichtsseite, auf der stehen alle kommenden Termine – erst die regelmäßigen und dann die unregelmäßigen
  • Auf der Startseite steht während der Öffnungszeiten, dass und wie lange noch geöffnet ist – sonst die nächsten Öffnungszeiten.
  • Auf der Startseite stehen auch die nächsten 4 Termine und – wenn einer der regelmäßigen zufällig an diesem Wochentag stattfindet, der auch. Falls gerade ein Termin läuft, ist das hervorgehoben.
  • Man kann über den normalen Seiteneditor an jeder beliebigen Stelle der Website einen Block mit den nächsten X Terminen und/oder den regelmäßigen Terminen einfügen.
  • Das alles lässt sich von Menschen bedienen, die nervös zusammenzuckten, als ich meinte „Wenn Ihr Word könnt, könnt Ihr auch das CMS“ und ihrem häufig wechselnden Team mit geringer Computer-Affinität. Ein Team das ich aufgrund dieser hohen Fluktuation kaum schulen kann, sondern die von ihren Chefs das Passwort kriegen und dann „mal eben machen“ sollen.
  • Die Ansprache auf der Website richtet sich übrigens an eine Zielgruppe zwischen zehn und sechzehn Jahren und eventuell deren Eltern und sollte quasi idiotensicher sein. Na gut, das sollte alles im Web

Und deswegen nehme ich nicht irgendein PlugIn sondern behaupte, dass ich Liebe in meine Websites stecke.

So gegen eins hatte ich das meiste stehen von dem ich so zuerst dachte, dass es eine Terminverwaltung sein könnte; schaute dann aber drauf und bemerkte selbst, dass ich nur die Hälfte der Anforderungen erfüllt hatte – was hauptsächlich daran lag, dass die Kundin mir diese Anforderungen nicht mitgeteilt hatte. Ich kenne zum Glück aber aus eigener Erfahrung ihr Geschäft und beim Draufschauen merkte ich dann in allen oben skizzierten Konsequenzen, was sich hinter dem Satz „Und dann müssen unsere Termine noch drauf auf die Website“ noch so versteckte.
Ich habe dann fast alles gelöscht, was ich bis dahin programmiert hatte und neu begonnen; das war zwischendurch vielleicht kurz etwas frustrierend, aber … hier, Dings: Liebe im Detail, wissen Sie?

Trotzdem bin ich jetzt etwas müde.

Zwischendurch kam das neue Sofa und das Projekt „Wohnzimmer“ ist dann jetzt abgeschlossen. Naja fast, das alte Sofa müsste vielleicht noch aus der Ecke weg. Ich muss jetzt auch aufhören zu bloggen, ich muss noch Fotos davon machen und mein Passwort für EB*y Kleinanzeigen wiederfinden.

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