9.4.2021 – was da sonst noch war

Zu früh aufgewacht – aber immerhin spontan große Lust gehabt, an meinem aktuellen Track zu arbeiten. Ich hadere da gerade noch sehr mit der Instrumentenwahl und probiere viel rum, auch wenn der Song eigentlich steht. Probably that’s what we call „produzieren“ – die Abgrenzung der einzelnen Schritte verschwimmt ja etwas, wenn man selbst von Muse über Songwriter und Band, Produzent, Mixer und Masterstudio ist.

Drei Stunden später stand die Liebste auch auf, trank erst einen Kaffee und dann beschlossen wir, dass die Sonne und der blaue Himmel genug Grund waren, sofort an den See zu fahren. Das war schön und riss auch sie etwas aus dem Chaos, was Frau „nach Ostern ist bestimmt alles gut“ Gebauer mit ihrem angekündigten Distanzunterricht angerichtet hatte. Denn auch wenn es sie überrascht, weil Lehrerinnen ja nur 40 Wochen das Jahr von acht bis 1 arbeiten – die haben gerade gut zu tun. Aber immerhin kam die Mail nicht erst freitags abends.

Wieder zu Hause gefrühstückt und dann ein bisschen angesammelte Wut rausgebloggt.
Noch ein paar Dinge am neuen Rechner eingerichtet – so beim Arbeiten kommt da doch hin und wieder noch was, was wir vergessen hatten.

Dann Lego.

Apropos „Ghostbusters“ – der ist, wie wir gestern Abend feststellten, ü-ber-haupt nicht gut gealtert. Wenn wir ehrlich sind, haben wir ihn nur durchgehalten, weil wir irgendwann zumindest begonnen haben, die Stellen zu zählen an denen wir vermuteten, dass sie 1984 lustig gewesen waren. Aber das trägt auch nicht so richtig.

Eine Benachrichtigungsmail vom Eskapismus-Gear-Lieferanten: Der Bass kommt erst am 15. Hoffen sie. In gewisser Weise tut das ganz gut, mal wieder zu entschleunigen und nicht alles sofort befriedigt zu bekommen. In gewisser Weise auch gar nicht.

Aber apropos „Entschleunigen“: Auf dem Weg vom See hörten wir im Radio, wie eine junge Autorin im Gespräch ihr neues Buch vorstellte. Sie hat nämlich darüber geschrieben, dass #selfcare nicht nur ein konsumorientierter Hashtag auf Instagram sein sollte, sondern deutlich tiefer gehen. Halt: Wirklich auf sich selbst achten und nicht nur schöne und teure Dinge kaufen, die damit getaggt sind.
Dabei schaffte sie es, in der Kurzvorstellung des Buches 37 mal „ich“ und weitere 24 mal „mich“ zu sagen. Andere Menschen kamen nicht vor, nicht einmal im Nebensatz.
Die Redakteurin im Studio fragte dann, ob man es so zusammenfassen könne, dass wir alle mehr darauf achten sollten, dass es uns selbst gut gehe – denn dann gehe es ja allen gut? Und sie antwortete fröhlich mit „eigentlich schon“.
Dann musste ich das leider ausmachen, denn mein Dünndarm drohte mir, durch die Speiseröhre nach oben zu kommen und mich zu erwürgen, wenn ich jetzt noch wütender zu werden gedachte.
Hurra. Neoloberalistisches Selfcare. Man muss aber auch mal auf sich achten. Man kann ja nicht den ganzen Tag den armen Frauen, den POCs, den Armen, den LGTBQs helfen, Du – man muss schon zwischendurch mal Yoga machen und ’ne gesunde Bowl kochen und fotografieren.
Jede:r für sich selbst. Dass das genau die Denke ist, die alles seit Dekaden immer schlimmer und schlimmer macht, das kam zumindest in dem Interview-Teil nicht vor, nicht mal als Idee.
Bevor ich unfair werde: Ich werde dieses Buch lesen und schauen, ob die Autorin einfach nur riesige Schaize geschrieben hat oder heute morgen nur sehr sehr schlecht kommunikativ drauf war.
Stay tuned, ich werde berichten.

Die Liebste verschwand im Zoom, ich hauselfte etwas und begann, mal die ganze Pappe aus dem Corona-Internet-Besteller-Keller zu entsorgen.
Danach fanden wir das Wetter immer noch so hybsch, dass wir noch einen Ausflug ins Café Audi einschoben. Diesmal auf einem neuen Stellplatz mit Blick auf hüpfende Lämmchen. Could it be better?

Wieder zu Hause angekommen: Eine hübsche Zahl auf dem Tacho.

Es folgte noch ein kurzer Moment des Schlafnachholens und als ich mich nicht mehr wie eine überfahrene Kröte fühlte war auch schon fast Let’s Dance.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

3 Kommentare

  1. Ihr Tachostand – Binär in Dezimal umgerechnet sind das 42. Und das maccht doch schon wieder Sinn … 😊

Kommentare sind geschlossen.

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