Die letzten Tage waren hauptsächlich eher unbemerkenswert; jedenfalls wenn man davon absieht, dass jetzt all das auf mich einprasselt, was in den ersten beiden Monaten des Jahres keinen Platz gefunden hatte und ich deswegen ein wenig über-gestresst bin.
Außerdem war ich bei der ersten Liegung bei der Physio-Frau und die meinte „oben an Nacken und Schultern ist ja alles ganz ok, aber hier so [hier drückte sie kräftig in einen Schmerz in der Mitte der Wirbelsäule], das ist alles – Achtung, jetzt benutze ich einen Fachbegriff – wie Kraut und Rüben.“ Ich mag jemand, die so redet.
Heute hingegen war sehr bemerkenswert, denn ich hatte heute Besuch aus der Großstadt und das war schon deswegen aufregend, weil es gefühlt mein erster Sozialkontakt in diesem Jahr war. Gezählt der zweite, aber nun, gerechnete Wahrheit, gefühlte Wahrheit, das verschwimmt ja eh alles.
Warum die Besucherin da war, das lesen Sie am besten direkt bei Ihr selbst nach, ich warte derweil kurz hier.
[wart]
[wart]
Nee nee, lesen Sie das ruhig ganz.
[wart]
[wart]
Ah ja, schön, dass Sie zurück sind.
Ich muss da ein paar Dinge ergänzen:
Zum einen wissen Sie ja bestimmt inzwischen alle, dass ich eine – sagen wir mal – bestens: Hassliebe zu diesem Kaff hier pflege. Aber eines kann man mir nicht vorwerfen: Ich gebe dem Städtchen immer wieder eine Chance und bin fest davon überzeugt, dass es diese Chance auch eines Tages nutzen wird.
Spoiler: Heute war dieser Tag nicht.
Zum anderen haben Sie ja mitbekommen, dass auch ich in der letzten Zeit viel zum Thema E-Mobilität recherchiert habe und auch, wenn ich mich am Ende anders entschieden habe, so hatte auch ich zwischendurch erstaunt begriffen, dass ein Mercedes EQA eine mögliche Lösung meiner Suche sein könnte.
Und so fand ich es schon deswegen eine höchst interessante Idee, mit Frau Herzbruch in der Mercedes-Abteilung „meines“ Autohauses diesen Wagen anzusehen und eine Testfahrt zu machen.
Aber auch, weil „mein“ Autohaus sich ja in der letzten Zeit eher mit Unruhm als mit Ruhm bekleckert hatte. Und weil ich ja nicht immer unken will, war ich fest davon überzeugt, dass es da bessere Tage geben müsse.
Nun gut, das haben Sie ja drüben schon gelesen: Heute war dieser Tag nicht.
Aber ich wollte ja ergänzen.
Zum einen – und ich kann ja ohne Neid anerkennen, wenn jemand etwas besser kann als ich – möchte ich es einfach mal so sagen: Ich bin ja immer bemüht freundlich zu sein, aber nach 99,6 km für „Ups, das Auto über das wir sprachen ist ja gar nicht hier“ wäre ich wohl gescheitert. Sehr beeindruckend, Frau Herzbruch, wirklich beeindruckend!
Zweitens hat mich mein Kaff natürlich wieder arg enttäuscht: Während sonst in dem Cafe eigentlich nur junge Menschen zwischen 14 und 21 cool herumhängen, trendige hellblau leuchtende Szenegetränke zu sich nehmen und diese moderne HipHop-Musik hören, traf sich dort ausgerechnet heute eines der siebenundzwanzig örtlichen Seniorenheimen und es gab ausgerechnet heute auch nur Torte und Kaffee. Ja gut, es ist ein Ommacafé. Aber der Kuchen ist super.
Drittens: Es ist immer gut, Luftlinie 10km von Herrn Merz seinem bestBuddie seinem Flugplatz zu wohnen, denn immerhin damit kann man Menschen erschreck… äh: beeindrucken, wenn das mit den leuchtend blauen Szenegetränken schon nicht klappt.
Viertens: Dasselbe klappt mit dem Vorort, aus dem Claudia Effenberg stammt.
Fünftens: Es ist natürlich absolut nicht wahr, dass hier alles um fünf schließt. Nur die Zeit zwischen fünf und sechs ist doof, weil manches halt erst um sechs aufmacht.
Aber sonst war das ein super Nachmittag, der mich aus vielen Gründen wieder weit zurück in Richtung Normalität beförderte.
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.
ich habe auch über die Contenance der Frau herzbruch gestaunt…ich hätte ihn gefragt ob er mich eigentlich verar*** will….
Sehen Sie es mal so: Er weiß ja, wie blöd das ist, und ich schätze, ich sah aus wie jemand, der gleich ganz ganz laut werden könnte. Darauf war er also eingestellt. Mit leicht distanzierter Freundlichkeit und dann noch ins Kabuff setzen straft man ja viel mehr, er hat sich bestimmt gewünscht, dass ich einmal brülle und gehe ;-) So war‘s viel lustiger.
Sie sollten eine Geschichte öfter mit Frau H. zusammen erzählen. Das war für die Leser sehr amüsant. Als Beteiligte hätte ich vermutlich gekocht und mich sicherlich nicht so angemessen verhalten wie Frau H. Mein Auto ist auch bereits volljährig, aber ich möchte mich weder im Sauerland noch in der Großstadt damit befassen müssen.
Es ist ja immer noch kein Auto da. Die Geschichte ist noch ganz am Anfang!