9.2.2025 – blue

Gestern also im Stedelijk Museum gewesen und ich möchte eine kurze Geschichte nachschieben: Irgendwo so in der Mitte, als die Beine* und der Rücken das erste Mal müde waren und die Liebste vor sehr viel blauer Fläche saß und diese anliebte (sie liebt Yves Klein ungefähr so sehr wie ich Franz Marc), da habe ich mich mich vielleicht etwas Museums-ungebührlich benommen. Den Kopf in den Händen, um einmal kurz alle Reize abzuschotten und eine Menge der geübten Mikrobewegungen im Rücken ausgeführt, um dort wieder zu mobilisieren – in anderen Worten und von außen draufgeblickt: Komisch rumgezappelt.

Da kam eine der der uniformierten Menschen an und just als der deutsche Kollege losgemault hätte (ja, das ist eine Unterstellung, aber lassen Sie mich doch mal), da fragte er, ob ich wohl „a litte lack of energy habe“. Er habe da etwas gegen – und zauberte ein Bonbon aus der Tasche und schenkte es mir. Eine Winzigkeit nur – aber ich war sehr gerührt.

*) ich habe btw letztens gelernt, warum Messe- und Museumsbesuche so müde in den Beinen machen: Während wir normal gehen, nutzen wir sehr viel die Pendelwirkung der Beine aus. Auf Messen und in Mueseen aber wird jeder Schritt einzeln aktiv gesetzt. Klang nicht unlogisch für mich.

Apropos „gerührt“ – gelegentlich fragen mich Menschen, warum man persönliches ins Netz schreiben sollte und gestern bekam ich eine lange Dankes-Mail: Weil mein Bericht von meinen Zahnarzt-Problemen einer Leserin sehr geholfen hatte, einen Zahnarzt zu finden, bei dem sie sich viele Prozent besser aufgehoben und sicherer fühlte.
Und deswegen schreibe ich ins Web: Wenn es auch nur gelegentlich einem Menschen da draußen hilft, dann ist es schon gut gewesen.

Heute stand unter dem Motto „Erholung vom Tagesausflug“, da brauch ich ja immer einen Tag für, wenn wir uns schon mal spontan auf die Autobahn werfen. Aber das war auch schön.

Vis ses. Hoffentlich.
Haben Sie eigentlich mal wieder ’ne Frage? Fragen Sie doch mal was.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

2 Kommentare

  1. In einer Pariser Kirche, spät, das größere Kind hatte viele Fragen zum Mosaikbild, das kleinere nutzte die Kirchenbank als Kletterhilfe. Ich erklärte, was ich konnte. Direkt neben uns, auf der anderen Seite einer Absperrung (hinter der nur zum Gebet), eine andächtige Frau. Irgendwann bedeutete sie mir, sie wolle etwas. Ich erwartete ein psst, Gotteshaus, gleich Gottesdienst oder so. Stattdessen schenkte sie uns allen Vieren kleine Marienanhänger. Nicht, dass ich damit spirituell viel anfangen kann, aber mit der Geste schon! Alle freuten sich gemeinsam. Raus hat uns dann der einsetzende Gesang der Gemeinde begleitet.
    Kleine Gesten können so viel bewirken.

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