9.10.2018

Gestern Abend vier Stunden mit der alten Freundin telefoniert. Nachdem wir mal kurz geklärt hatten, welche und wie viele einzelne Puzzlesteine dazu gehören, um die AFD zu ermöglichen*, uns über Filterbubbles, Echokammern und geänderte Kommunikation unterhalten hatten waren wir zumindest einig, dass ein eins-zu-eins-Gespräch eine andere Qualität hat als eine Unterhaltung in Facebook-Kommentaren oder bei Twitter oder auch im Chat.
Was wir ja dann auch bewiesen haben.
#teamtelefon #teammenschentreffen

*) Für das nächste Mal haben wir uns den Nahostkonflikt und die Wiedervereinigung Koreas vorgenommen.

Aus Gründen Sat1-Frühstücksfernsehen geguckt. War nicht schön. Erst durfte Chris Tall erklären, dass er sehr wohl weiter menschenverachtende Witze jeder Art machen darf, weil das eben lustig ist und man ja schließlich auch mal über sich selbst lachen können muss. Ok, dass ein paar Rechte seine Witze über Ausländer und Schwarze gerne in den sozielen Medien mal teilen, findet er auch etwas doof, weil er ja nicht rechts ist – aber nun denn, das läst sich lösen, da kann er ja mal kurz morgens um acht im Fernsehen sagen, dass er gar nicht rechts ist und auch türkische und schwarze Freunde  hat. Dann wissen ja alle Bescheid und er kann dann so weitermachen.
Alte weiße Männer müssen gar nicht alt sein.
Dann wurde über den Dieselgipfel berichtet. Meiner Meinung nach wäre da eine Grundhaltung: Diesel machen Mensch & Umwelt krank und deswegen ist es gut, dass sich zumindest etwas getan hat – und es muss noch viel, viel, viel mehr getan werden.
Die Stoßrichtung des Berichts war etwas anders, nämlich: Oh Gott, was sollen denn jetzt die Menschen mit den alten Dieseln tun? Die Begriffe Umwelt, Mensch, Krankheit, Klimawandel kamen im Bericht nicht vor.
Was ein Dreck.

Klimadings. Man hört ja immer diese Diskussionen: „Wird die Erde sich um ein Grad erwärmen? Oder um zwei? Was ist tolerabel und was nicht – ich meine: mein Gott, ein Grad …“
Habt Ihr mal Fieber gehabt? 38°? 38.5°? Sogar 39°? Totalen Systemausfall gehabt, wegen diesem einen Grad?
Tja.

Mal wieder ein paar Fragen:

  1. Wen hast du das erste Mal geküsst?
    Das war Sonia, Sonia mit einem „i“.
  2. Welches Buch hat einen starken Eindruck bei dir hinterlassen?
    Ohne Euch missionarisch nerven zu wollen: Das war Frau Dicos Biografie. Weil ich da begriffen habe, warum sie wirklich für mich singt, wie viele Ähnlichkeiten wir haben. Die meisten ihrer Songs haben da die Bedeutungsebene bestätigt bekommen, die ich beim Hören fühlte.
    Und die andere Hälfte der Songs sind für ihren Mann; das war sehr schön zu erfahren, denn den mag ich ja auch sehr.
  3. Wie sieht für dich das ideale Brautkleid aus?
    Unten leicht zertanzt-zerfetzt, mit einem Rotweinfleck, nach kaltem Zigarettenrauch riechend, ein paar Knöpfe sind ungeduldig abgerissen und überhaupt: Mit allen Insignien einer wirklich guten, langen Nacht mit einem gierigen Happy End.
  4. Fürchtest du dich im Dunkeln?
    Ich fürchte: Manchmal ein bisschen. Seit ich nicht mehr in dem Dorf wohne – was ja zum Glück schon lange so ist – fehlt mir da die Gewohnheit. Es ist ja hier nie wirklich dunkel.
  5. Welchen Schmuck trägst du täglich?
    Nachdem mein Körper beschlossen hatte, das letzte Piercing einfach und schmerzlos rauswachsen zu lassen: Nur noch den Ring mit dem Namen der Liebsten darin.
  6. Mögen Kinder dich?
    Meist. Ich mag sie ja auch. Meist brauchen wir eine kurze Beschnupperungszeit, aber die brauchen Kinder untereinander ja auch.
  7. Welche Filme schaust du lieber zu Hause auf dem Sofa als im Kino?
    Kaum welche. Mir fällt da kein Kriterium ein, nach dem ich da unterscheiden würde.
  8. Wie mild bist du in deinem Urteil?
    Man sagt: Gar nicht. Ich bin aber recht gut darin, die Handlung vom Menschen zu trennen und deswegen wenig nachtragend und gern bereit, zweite, dritte, … Chancen zu geben. Man muss sich schon wirklich Mühe geben, um als Mensch komplett bei mir verloren zu haben.
  9. Schläfst du in der Regel gut?
    Aber nein.
  10. Was ist deine neueste Entdeckung?
    Dieser fantastische Haferkakao, der fast an Chocomel heranreicht und ein guter Soulfooddrink-Ersatz ist.

Und noch ein Musiktipp, diesmal etwas speziell für meine süddeutschen Freunde:

Liebe Bayern, ich weiß: Ihr seid in meinem bisherigen Œuvre wenig und wenn, dann nicht gut weggekommen. Deswegen hab ich Euch heute ein kleines Lied mitgebracht.

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