8. & 9.6.2023 – ohaihamburg

Oder: I drove to the most beautiful city in the world and all I brought is one louse picture.

All Families Are Psychotic

Douglas Copeland

Irgendwie war von Anfang an der Wurm drin. Dreieinhalb Stunden ist Hamburg eigentlich entfernt, dazu einmal 20 Min Laden und die übliche halbe Stunde Puffer, so hatten wir geplant. Und als wir morgens beim Losfahren Google baten, uns den Weg zu weisen, wusste dieser allwissende Unsympath mehr über den Verkehr als wir, rechnete mit viereinhalb Stunden und so waren wir ab der ersten Minute im Hintertreffen.
Dazu kam auf der Minus-Seite noch ein Zwischenstop an einer Ladesäule, die nicht laden wollte und mich mit einem nach Strom schreienden Auto durch Hamburg fahren ließ. Nicht ideal, wenn man eh eigentlich gestresst ist.
Dazu kam aber auch – um sich den schönen Dingen zuzuwenden – Familie Buddenbohm, die uns ein furchtbar hektisches suit-up!-Asyl gewährte, so dass wir weder auf der Straße noch wie befürchtet in irgendeinem Hallenbad eine Handvoll Wasser und einen Ort zum Umziehen suchen mussten.
Sogar ein nettes Wort über unser Aussehen schafften diese beiden wunderbaren Menschen noch aus ihren Home-Offices und während ich mich ins neue Hemd schälte hörte ich aus dem Nebenzimmer ein Satzfragment, einen Ausschnitt nur, aber es war ein Ausschnitt, der Herrn Buddenbohm direkt zu einem dieser wunderbaren Blog-Artikel geleitet hätte, die er so manchmal schreibt, wenn er irgendwo einen Satz aufschnappt. „Ohne Anordnung tun wir dann also gar nichts“ hörte ich, halb im frischen Hemd, aus einem der Nachbarzimmer und leider schreibe ich nicht so gute Geschichten aus aufgeschnappten Sätzen. Aber ein gutes Motto scheint es mir in vielen Situationen schon zu sein.

Wir fuhren weiter, das Auto schrie weiter nach Strom und dann hechteten wir exakt zu dem Satz „erkläre ich Sie zu Mann und Frau“ ins Trauzimmer, ich schaffte wenigstens noch Fotos von Unterschrift und den Gratulationen zu machen und dann gings schon wieder weiter in den Garten der Brautleute, wo wir den Rest des Tages verbrachten.
Ich sage hier ja grundsätzlich nichts über Familie, aber die Familie des Bräutigams ist wahnsinnig nett und wenn man Menschen auf einer Party beobachtet, die nicht miteinander sprechen, dann sieht man lustige Laufwege.
Aber am Wichtigsten: Mittendrin eine strahlende Nichte und ein Bräutigam, bei dem ich mich echt freue, dass er in die Familie reingekommen ist. Dafür tut man’s doch, dafür hab ich’s gern getan.

Wir hatten ein Zimmer im Motel-One, betankten vorher an einer Tanke noch endlich das Batmobil mit Strom. Und uns mit Junk-Food, denn manchmal muss das sein. Heute Morgen gabs prima Frühstück und dann einen Besuch am nahen Flugplatz. Wir mögen Flugplätze irgendwie.

Danach natürlich die obligatorische Fahrt durch und über den Hafen.

Außerdem waren wir in einer der drei HifiKlubben-Außenstellen und ich fachsimpelte sehr angenehm mit der tollen Fachfrau über verschiedene Klangvorstellungen bei Subwoofern. Und das war toll. Sie kennt jetzt recht beeindruckt einen Song mit wirklichem Tiefbass mehr und ich habe in ein paar Tagen Lieferzeit doch einen Subwoofer hier stehen. Und die Liebste – grundsätzlich bisher der Meinung, sie höre da keine Unterschiede – saß grinsend neben mir im Stereodreieck und hatte Spaß.
Und, und, und (aufgeregt) und: ich habe die Vestlyd v15c gehört. Uff.

Heimfahrt recht ereignislos. Das Batmobil ist ein prima Reiseauto, im Gegensatz zu anderen habe ich echt kaum schlechte Lade-Erfahrungen unterwegs und jetzt sitzen wir beide hier recht müde herum.
Und ich mach aus den 400 Fotos dann mal ein Fotobuch, denn das ist das, was ich für geliebte Nichten tue.

6 Kommentare

  1. Dann standen wir am Donnerstag wohl in den gleichen Staus und produzierten uns den zähfließenden Verkehr ;-) Da war auch ein schwarzer Polestar, den ich nur als solchen identifizieren konnte, da ich (immer wieder sehr gerne ;-) Deinen Blog lese.

    1. Oh? Bei der geringen Zahl von Polestars in Deutschland und bei der wiederum sehr geringen Quote schwarzer Polestars würde ich mal sagen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass wir das dann auch waren. Wie lustig! MK-FI 133?

  2. Na, auf das Autokennzeichen habe ich jetzt nicht geachtet. War auf jeden Fall Donnerstag später Vormittag bis früher Nachmittag auf der A2 oder A7, als wir unserer Illusion beraubt waren, dass – wenn wir später fahren – alle schon an der Nord-/Ostsee angekommen sind.

    1. Ach guck. Dann gibts vielleicht doch zwei schwarze Polestar :))
      Wir waren ab ca. halb elf von der Autobahn runter. naja – aber lustig wäre es gewesen!

  3. Aber dann weiß ich jetzt, dass früher losfahren, auch nicht besser gewesen wäre. Und beim nächsten schwarzen Polestar gucke ich aufs Kennzeichen. ;-) Vielleicht kann ich dann sagen: „Ich weiß, wer das ist!“

    1. Nein, an dem Tag wäre wohl „gar nicht fahren“ die einzig bessere Idee gewesen.
      Bei der nächsten Sichtung: Feste winken! Dann gucke ich lustig doof und dann haben alle was zu lachen …

Kommentare sind geschlossen.

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