Nee, meinen Anwalt wollte sie nicht, die Kundin. Ich empfahl, dass ihrer mich dann aber wenigstens mal kontaktiert, bevor er eine Datenschutzerklärung schreibt – damit er zum Beispiel weiß, ob und was für Cookies ich einsetze, oder ob und was für externe Dienste es gibt.
Er rief an und erzählte begeistert, dass seine Datenschutzerklärung toll wäre: Sehr umfangreich und ich solle doch einfach die nehmen. Die müsse bestimmt passen, er habe da einem Anwalt viel Geld für bezahlt. Meine Bedenken, ob dieser andere Anwalt das so gut fände, teilte er nicht.
Und kennen Sie das – wenn man so slightly aneinander vorbei redet? Ich glaube, wir glaubten beide, der jeweils andere würde die Erklärung schreiben sollen. Was natürlich nicht so supi klug ist von einem Anwalt der wissen sollte, dass ich keine Rechtstexte verfassen darf.
Schaun wir mal.
Post! Vor vielen Jahren versuchten wir ja noch – in diesem Studio – Rockstars zu werden. Nebenan werkelten drei HipHop-Jungs an Ihrem Traum vom großen Glück – ich erzählte da schon einmal von. Und genau dort erwähnte ich auch schon einmal den guten Herrn Quadratschulz. Blöd wie ich gern mal bin, hatte ich den zwar brav verlinkt, mich aber nicht um seine Musk gekümmert; erst vor ein paar Tagen, anderthalb Jahre später, fiel mir auf, dass der ja seit einigen Jahren auch wieder Musik macht. Und habe seinen Ausverkauf genutzt und ein bisschen Vinyl bestellt. Er freute sich von mir zu hören und packte mir ein besonders schönes Päckchen, das heute ankam.

Letztens hatte ich ja in etwas suchenden Worten einen wilden Gedankenbogen von der Durchschnittlichkeit dessen, was uns die sog. KI heute so ausspuckt zum Faschismus aufgespannt. Da hat es mich natürlich sehr gefreut, dass klügere Menschen als ich sich sehr ähnliche Gedanken machen und dabei sehr selbstverständlich das schöne Wort KI-Faschokitsch benutzen:
Seit ein paar Tagen diskutiere ich mit Freunden über die seltsame Optik von KI Bildern vor allem auf LinkedIn, denn: Sie gruseln mich! Sie haben eine seltsam bizarre, hyperrealistische Plastikoptik: Alles glänzt, die Menschen sind alle schön und schlank und gesund, ein paar mit Migrationshintergrund, aber auch die sind an die Plastikwelt angepasst und geglättet: Brave New World! Gottfried Helnwein wirkt dagegen wie ein Fauvist.
Ute Hamelmann:
KI-Faschokitsch und die gesellschaftliche Bedeutung der Avantgarde – ein Essay
Weichzeichnung, Gleichschaltung, Sexualisierung, Monotonisierung, Entfremdung, Verkindlichung sind schon bei uns Menschen Anzeichen (Charles Sanders Peirce) von Konditionierung auf Komplexitätsstufe 0: eindimensional, niedrig differenziert, gut für Entspannung und gerichtet im Katastrophenfall, problematisch bei allem, das mehr Komplexität zu berücksichtigen verlangt.
Gitta Peyn:
Faschokitsch Im Zweifelsfall produziert #KI atavistischen Durchschnitt.
Entschuldigung, ich muss da nochmal drauf zurück kommen, aber wie geil sieht denn bitte dieses orangene Vinyl aus?

Von mir leider kein Vinyl, sondern nur Streaming. Heute knacken wir die 1000 Streams, ok?
Vi ses!