8.1.2021 – a question of time

Zu Beginn des Jahres schauten die Liebste und ich auf die verzehrten Plätzchen-, Keks- und Soulfoodberge sowie auf unsere aktuell durchschnittliche Couchtime und es wurde ein mal-wieder-anders-Beschluss gefasst.
Sie entdeckte irgendwo eine vegane Januar-Challenge und wir beide meldeten uns an; was kann schon daran verkehrt sein, jeden Tag zwei bis drei neue Rezepte kennen zu lernen?

Heute zum Beispiel gabs mittags ein Sandwich mit etwas Salat drauf – das sah auf dem Bild in der E-Mail richtig gut aus – ich klinkte den Link an.

Über Rezepten ist ja meist so eine kleine Infobox mit Zeit- und Mengenangaben und ich las als erstes: Vorbereitungszeit: 20 Minuten, Zubereitungszeit 10 Minuten. Okeee. Im Weiterscrollen erfuhr ich, dass darin nicht inbegriffen war, dass ich eine Stunde vorher den Tofo in einer Tofupresse (Affiliatelink) eine halbe Stunde auspressen müssen und danach nochmal 15 Minuten in Zewa gewickelt liegen lassen müsse.

Sorry, eine Stunde für ein Sandwich ist außerhalb meiner Lebenswirklichkeit. Rezepte, bei denen ich beim Loslesen lerne, dass ich vor einer dreiviertel Stunde hätte beginnen müssen auch nicht.

Aber ich habe jetzt immerhin verstanden, warum die in Waschbär-Chic gewandeten Frauen im örtlichen Biomarkt sich immer so langsam bewegen. Anderes Zeit-Kontinuum halt.

Am Schreibtisch war ich heute komplett arbeitsunfähig, da alle Bälle in der anderen Hälfte liegen, wie man so schön sagt. Aber dafür blinkt und glänzt die Küche und die Wanne und das Waschbecken, ich war kurz draußen, das obligatorische Schneefoto schießen und wenn man etwas gegen die Wintermüdigkeit tun kann, dann sollte man etwas gegen die Wintermüdigkeit tun, nicht wahr?

Nachmittags klingelte ein Liefermännchen und brachte noch die bestellten Schuhe. Passend dazu habe ich ein altes Paar entsorgt – denn ich habe ja vor ein paar Jahren beschlossen, dass ich für jedes neue Teil ein altes wegwerfe. Ca drei Jahre fuhr ich da gut mit ohne Neuanschaffungen, aber im Herbst begann ich, nach neuen Hoodies, Jeans und Schuhen Ausschau zu halten – offensichtlich war da ein Turnus zu Ende.
Naja – alle drei Jahre neue Kleidung – da kann ich mit gutem Gewissen mit leben.

Heute Abend Coronopoly mit der Gang.
Und morgen ist wieder Zwischen Brötchen und Borussia. Wir kriegen das hier schon rum.

By the way: Eine Mitspielerin für Siedler-spielen bräuchten wir noch. „Wir“ sind in diesem Fall Frau @mausbief und ich und uns fehlt die dritte Mitspielerin. Keine Sorge, wir kennen uns auch noch nicht.

Ein paar Links für Sie:

Ganz Blog-egozentriert stelle ich erstmal fest, dass ich schon vor zwei Jahren als Antwort auf den ebenso scharfsichtigen Heiko (Digitalpaket und Alltag) und vollkommen ohne das vielzitierte Corona-Brennglas die deutsche Digital-Misere an Schulen sah (9.1.2019 – digitales). Ohne die Idee einer Lösung allerdings auch damals schon. Passt aber immer noch alles.


Gunther Dueck spricht mal aus, dass der Kaiser nackt ist und findet ein Wort für die vielen kleinen Unachtsamkeiten, die man tagtäglich so begeht:

Wenn sich jemand im Verkehr als Raser hervortut, gefährdet er andere. Das ist bedenklich bis krass gefährlich. Die Gerichte verurteilen die besonders irren Hochgeschwindigkeitsfahrten mit Todesfolge vereinzelt als Mordtat, also als absichtliche Tötung aus niedrigen Motiven. […] Wer mit 70 Sachen durchs Dorf fährt, wird hochwahrscheinlich niemanden töten, aber es könnte schon vorkommen. Wenn er das tut, ohne dass etwas passiert, hat er aber einen Schaden riskiert. Wenn – so will ich schätzen – eine Million verschiedene Raser mit 70 km/h durch ein Dorf sausen, dann wird es einen Toten kosten. Für diesen Fall möchte ich es so ausdrücken: Jeder, der absichtlich aus Eile, Übermut oder Rücksichtslosigkeit mit 70 durchs Dorf rattert, der begeht statistisch ein Millionstel eines Mordes, einen Mikro-Mord.

Gunther Dueck: Ich will es Mikro-Mord nennen

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1 Kommentar

  1. Die Zubereitungszeiten in Rezepten sind auch für mich immer ein Rätsel, die Vorgaben schaffe ich nie. Und wenn dann da nach steht „als erstes Heizen Sie den Backhofen auf 180 Grad“ – der ist dann mindestens schon 3 Mal beheizt wenn ich die Vorbereitungen abgeschlossen habe. Den Backofen stelle ich schon mal ganz hinten an. Ist ja sonst Vergeudung an Energie und Geld.

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