7.9.2018

Habe ich viel zu tun, schlafe ich früh ein. Schlafe ich früh ein, wache ich früh auf. Wache ich früh auf, fange ich früh an zu arbeiten. Arbeite ich früh, habe ich Zeit, viel zu arbeiten.
Sie sehen, wohin dieser Kreislauf führt.
(Geschrieben um 5:07 Uhr)

Liebe Blogger, die Ihr schon lange, lange bei Google/Blogspot seid: Betet, dass Google den Dienst nie zu macht. Ein Import zB in WordPress ist zwar theoretisch möglich – aber nicht so trivial, wie es aussieht, wenn man den Button „Export“ bei Blogspot und den Button „Import“ bei WordPress sieht.

Lange über „Fan sein“ nachgedacht. Viele werden es wisen, ich bin ja nun Fan der dänischen Sängerin Tina Dico und manchmal schaue ich mich selbst an und denke „Fan? Ernsthaft, Christian? Mit Mitte Vierzig? Sind das nicht 14-jährige, die bei der Hotline anrufen müssen , wenn Robbie W. die Band verlässt?
Meist rette ich mich selbst dann damit, dass ich zum einen kein besseres Wort finde … – „Großer Verehrer ihrer Person“? Nee.
Und dass ich meist auch lieber sage: „Ich bin ein Fan ihrer Musik.“ Denn mehr bekommt man ja nun zuerst einmal über CD und Konzert gar nicht mit.

Spannend wird das dann, wenn man die oder den Künstler dann trifft oder sogar ein bisschen kennen lernt. Ich bin zum Beispiel ebenfals großer Fan der Musik von Hermann Brood, war mir aber Zeit seines Lebens sicher, dass ich mit ihm persönlich nichts hätte anfangen können – um es mal höflich auszudrücken.
Außerdem sollte man meiner Meinung nach vorher auch durchaus mal in Erwägung ziehen: Holt sich die- oder derjenige selbst vom Sockel, wenn man aufeinander trifft? Wird mir die Musik noch ebenso viel bedeuten wie vorher, als ich noch nicht wusste, dass sie oder er ein arroganter Vollhorst ist?
Wobei man – um fair zu sein – auch bedenken sollte: Schaffe ich selbst es, mehr als ein vollkommen starstruck gelähmtes, „You’re so great“ stammelndes Groupie zu sein? Denn im Ernst: Ein wirkliches, angenehmes Gespräch kann man mit so einem Menschen dann ja auch als der netteste Künstler nicht führen.
Spannende Überlegungen.

„Fan“ einer Person zu sein – das ist übrigens dann auch etwas, was ich mit Mitte Vierzig nicht mehr kann.
Und da schließt sich der Kreis: Ich bin Fan ihrer Musik. Und habe zusätzlich einen wirklich tollen Menschen kennen gelernt.

Aber wo wir gerade bei „Fan“ sind: Kiki hat vor ein paar Tagen Comics, die ich gelesen habe vs. Comics, die man gelesen haben sollte gebloggt. Ich habe mir das im Feedreader zum Lesen aufgehoben, weil ich bei der Überschrift wusste: das wird ein guter Artikel für den ich Zeit haben will. Denn zum einen ist es eh immer toll, wenn Menschen über etwa schreiben, was sie mögen und zum anderen: Naja, Kiki halt.
Heute endlich gelesen, sehr gemocht und vielleicht bringt mir das jetzt den Stups, mir mal ein paar von den Comics zu kaufen, die ich früher mal gemocht habe. Und außer den LTBs noch was anders im Haus zu haben. Michel Vaillant, den hatte ich ja total vergessen!
Merci dafür.

Foto mit den Bücherrücken der ersten 17 Lustigen Taschenbücher.
Ja, wir haben sie alle.

Was anderes: ein paar Zahlen. Im vergangenen Jahr 14 Morde, 125 Vergewaltigungen und insgesamt etwa 8000 Gewalttaten. Beunruhigend. Kann man sich noch sicher auf die Straße trauen?
Also die Frage an Euch: Traut Ihr Euch? Geht Ihr noch raus, liebe Hamburger? Ihr anderen, fahrt Ihr trotz dieser Zahlen noch nach Hamburg? (Es hatte doch niemand ernsthaft geglaubt, ich spräche über „Ausländer“ oder „Flüchtlinge“?)
Nein nein, ich spreche von Hamburg.
Diese Zahlen sind übrigens im Vergleich gut; seit ewig war es in Deutschland nicht so sicher wie aktuell.

Ein Fotoshooting vorbreitet. Gemerkt, wie wir hier im Internet mit unseren Internetfreunden und den allgegenwärtigen Kameras daran gewöhnt sind, dass wir dauernd fotografiert werden. Und voll vergessen, dass Menschen das ja auch sehr, sehr unangenehm und aufregend finden können.
Irgendwann früher, im alten Blog schrieb ich schon mal, dass es der Selbstwahrnehmmung total hilft, täglich Fotos von sich selbst zu machen. Ist die Selbstwahrnehmmung besser aufgestellt, kann man auch beim Anblick einer Kamera entspannter gucken, dann werden die Bilder besser, dann mag man sich mehr auf den Bildern und wird entspannter und so weiter und so weiter. Aber so ein Kreislauf muss ja erst mal in Gang gebracht sein.

Ding. Wochenende eingeläutet.
(Jaja, Kalaueralarm. Schulligung.)

1 Kommentar

  1. Danke für die netten Worte *knickst* und ja, Fan einer Person zu sein ist mir auch so gut wie unmöglich. Ganz besonders bei Personen, die ich nicht persönlich kenne. Ich kann ihre Kunst lieben oder ihre Leistungen bewundern, sie durchaus extrem sympathisch finden und auf die ‚würde ich gern mal treffen und mich mit unterhalten‘-Liste setzen, aber Fan werden? Nein. So bin ich nicht gestrickt und vielleicht ist es eine Altersfrage, aber ich kann mich nicht entsinnen je so gestrickt gewesen zu sein.

    Ich traue mich durchaus auf die Straße in Hamburg, danke der Nachfrage. Allerdings halte ich es mit dem ‚auf die Straße gehen‘ wie mit der Kleiderwahl: Ich behalte im Hinterkopf, dass ich zwar selbstverständlich und ganz rechtmäßig im Jahre 2018 in nichts außer Hotpants und BH gewandet nachts um drei genau wie nachmittags um drei übern Kiez laufen dürfen sollte, ohne, dass mir blöde Sprüche oder Schlimmeres hinterherwehen. Aber es ist halt nicht sonderlich clever das zu tun, oder auch nur realistisch, dass mir nichts Unerwünschtes passiert. Call it victim blaming, ich nenne es „in der Wirklichkeit leben“.

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