Eigentlich ein hübsches Datum, so mit den beiden Dopplungen.
Zu früh aufgewacht, deswegen zu früh am Schreibtisch gesessen. Deswegen auch schon echt früh ein paar Dinge geregelt gehabt.
Gewartet, bis ich Mails abschicken konnte, die nicht im Kontext sagten „Ich arbeite auch morgens um fünf für Sie“
Eine Mail abgeschickt, die im Subtext hoffentlich deutlich sagte: „Hey, wir nähern uns dem einjährigen und jetzt hab ich schon wieder seit Wochen nichts von Ihnen gehört. Aber wenn ich von Ihnen höre, dann haben Sie’s immer eilig. Wie wärs dann mal mit Antworten auf meine Fragen von vor drei Wochen?“
Eine Mail an einen Support eines Newsletter-Dienstleisters abgeschickt und im Subtext der Antwort gelesen „Ja nee, das entspricht nicht ganz der DSGV… – aber kennen Sie eigentlich schon dieses schicke Feature!?“
Dann irgendwie endgültig fertig gewesen.
Eine große Kiste mit allen greifbaren elektrischen Schleifgeräten gepackt und in der Liebsten ihre Schule gefahren. Im Vorbeigehen an einer falschen Stelle einen dummen Spruch gemacht. Viel Zeug abgeschliffen.
Gelernt: Wenn jemand Window-Color-Bilder auf einen lackierten Schrank klebt und die da ein paar Jahre kleben lässt, dann gehen die mit dem Lack und auch dem Holz unterm Lack eine echt stabile Verbindung ein. Wenn man versucht, das abzuschleifen, dann erwärmt sich Window-Color und wird zu einer klebrigen Masse, die sich auf der einen Seite noch weiter in die Maserung setzt und auf der anderen Seite innerhalb von Sekunden jedes Schleifpapierblatt vollständig verklebt.
Wenn ich Sie also je dabei erwische, wenn Sie Window-Color irgendwo hinkleben, dann gibts Dresche. Versprochen.
Ständig dabei über meinen dummen Spruch nachgedacht. Mir dann mal mein Rückgrat angeschaut und kurz wen angerufen; Dinge regeln. Besser gefühlt.
Den übrig gebliebenen Rest Papier vom Wochenende weggeheftet. Hier liegt jetzt nichts mehr rum, was in einen Ordner gehören würde. An sich könnte ich stolz sein, aber im Moment überwiegt noch das Gefühl, dass ich das alles besser und souveräner im Blick haben sollte.
Gleich treffen wir uns noch einmal am zukünftigen Gartenzaun, denn offensichtlich besteht da noch Gesprächsbedarf. Merke: Das nächste Haus steht irgendwo ohne Nachbarn. Nicht, weil ich etwas gegen Nachbarn hätte, sondern weil ich etwas gegen Gespräche habe, die sich im Endeffekt um so etwas hier drehen. Ich zitiere zum Beispiel:
„Die Aufzählung der stark wachsenden Bäume und Ziersträucher ist nur beispielhaft und nicht abschließend. Die Frage, welche anderen Bäume oder Ziersträucher ebenfalls zu den stark wachsenden zählen, ist eine botanische Frage. Notfalls muss hier sachverständiger Rat eingeholt werden unter Berücksichtigung des jeweiligen Standortes des Baumes oder Strauches. Es ist Sache der Gerichte, im Streitfall Bäume und Ziersträucher jeweils sachgerecht nach den individuellen Gegebenheiten einzuordnen.“
(justiz.nrw.de: Nachbarrecht)
That’s so not me, wie eine Freundin das mal so schön auf englisch ausdrückte.
Und jetzt muss ich mal was frühstücken.
Diese Klebe-Folien kriegt man am besten wohl mit einem Fön und Spachtel ab. Erst danach kann man dann nochmal abschleifen. Aber das hast Du ja schon gemerkt jetzt. :)
Wir suchen schon seit Jahren was ohne Nachbarn. In good old Germany gar nicht so einfach. Vor allem, wenn es dann auch noch gefallen soll. Wäre jetzt in Schweden oder Kanada etwas einfacher. Um manch Nachbarn wäre es echt schade. Allerdings kennen wir die Diskussionen um Bäume und Hecken, Schnitt ja oder nein. Die Gespräche braucht echt kein Mensch. Hoffe Euch bleibt mehr erspart.
Unsere Nachbarn sind super, ich hab ja gar nichts gegen Nachbarn. Aber Gespräche über Hecken und Abstände der Hecken und vielleicht einmal entstehende Abstände in ein paar Jahren, wenn wir vielleicht alle mal wo anders wohnen … ach nee.
Oh, irgendwie habe ich grad das Gefühl ich müsst da was erklären. Die meisten meiner unmittelbaren und manch weiter entfernten Nachbarn kennen mich, und ich sie, schon mein ganzes Leben lang. Wir passen auf einander auf, helfen uns gegenseitig und sagen uns auch mal, wenn es wo zwickt. Und mit manch einem verbindet mich auch tiefe Zuneigung. Dass wir was in Alleinlage oder großzügiger Ortsrandlage suchen ist eher unseren Neigungen geschuldet. Mein Mann restauriert hobbymäßig Autos einer bestimmten Marke, was ab und an eben auch mit Blecharbeiten einhergeht oder schleifen. Ich für meinen Teil versuche mich seit ein paar Jahren gerade in der Gemüseselbstversorgung. Da wir noch eine kleine Autosammlung haben, die irgendwo anders rum steht, suchen wir was, wo zukünftig alles gut zusammen geht. Das Schrauben vom Mann, die Sammlung in der Scheune vor der Tür, der Garten groß genug für Kartoffeln und Gemüse, so dass es für ein Jahr reicht, mit Fruchtfolge, vielleicht noch Hühner. Möglichst so weit vom nächsten Nachbarn entfernt, dass man sich kennt, aber die Geräusche, der Blecharbeiten oder der Klang von Dremel und manchmal Flex, eben nicht stören. Und der Biogarten mit seinem Bewuchs auch nicht. Was uns dann wieder zu Heckengesprächen führt, weil Fichten und Tannen halt keine Gartenbäume sind. Aufklärung einer Nachbarin, nachdem das Sturmtief Sabine meine Bäume, die mit mir alt wurden, sauber gefällt hat ohne großen Schaden anzurichten. Ich bin auch nicht die einzige, die sie seitdem vermisst. Andere Nachbarn auch. Bogen geschafft, oder? :-)