7.5.2025 – every time we fall

Ein etwas zersplinterter Tag. Der Plan war gewesen, ein Projekt zu beenden, dann ein bisschen Pause zu machen, um am Ende erst auf der Autobahn und dann in der Kulturkirche in Köln zu landen, um dort Anna Ternheim zuzusehen und zu hören.
Wie sagte mal ein alter Kunde von mir so schön? „Jaja, plan Du nur“.

Nein, im Ernst: An sich klappte das ganz gut. Über die letzten Wochen hatte ich zusammen mit Franziska und Lena an einem wirklich sehr schön gewordenen Projekt gearbeitet und heute morgen gab’s das letzte OK vom Kunden. Das hieß für mich: Alte Daten sichern, neue Daten hochladen, Datenbanken anlegen, Konfigirations-Dateien anpassen – mein Lieblings-CMS ist sehr komfortabel beim Umzug einer Website aus einem Vorschaubereich heraus auf den endgültigen Server. Wie immer vergaß ich diese eine Stelle in der Konfigurations-Datei, wie immer wunderte ich mich kurz, wie immer lief danach alles.
Dann noch Google Bescheid sagen und alle alten URLs hübsch auf die neuen Seiten umleiten – jaja, cool URLs don’t change, aber manchmal eben doch.

Was ein bisschen störte war vor allem, dass an vollkommen unabhängig anderer Stelle eine Website plötzlich komplett weg war. Und da der Hoster aktuell ein paar sehr schlecht kommunizierte und in den Folgen für seine Kundinnen auch ein bisschen blöde Änderungen durchführt, ist die Hotline chronisch überlastet und bis ich dann raushatte, dass einfach jemand vollkommen anderes, der zufällig seinen Webspace auf dem gleichen Server hat, seine Scripte nicht im Griff hatte und damit den ganzen Server blockierte, dauerte es ein wenig.
Meine Kundin wiederum erinnerte sich bei der Gelegenheit an die Existenz der eigenen Website und ballerte ein paar „wo stehen wir da eigentlich“-Mails an die Agentur in der Mitte raus – wie man das eben so tut, wenn man alles vergessen hat. Die Agentur rief dann wiederum hektisch bei mir an, weil sie gern sofort in Panik verfallen und sich auch nicht erinnern, wann und wie viele Bälle wir gemeinsam zur Kundin zurück gespielt haben (Alle Bälle. Mitte März.)

Schön: Mittendrin durfte ich noch Franziskas Bild auf meiner Seite mit meinem kleinen Netzwerk an Partnerinnen und Partnern ergänzen – it’s an honor!

Ebenfalls schön: In einer Upload-Wartezeit habe ich hier im Blog das PlugIn der VG-Wort installiert. Seit ein paar Tagen bin ich da Mitglied und vielleicht springen ja drei Euro und Fünfzig dabei heraus, dass ich hier nahezu täglich hinein schreibe. Wenn Sie mich dabei unterstützen mögen, dann deaktivieren Sie hier auf der Seite Ihre Adblocker und Privacy-Tools. Ich habe hier keine weiteren externen Tracker, Verfolger, Werbetools oder ähnliches und mit dem Cookie der VG-Wort kann die zählen, wenn Sie gelesen haben; mehr auch nicht.
Besten Dank!

Und auch auf der positiven Seite: Die Nachrichten von gestern konnte ich ziemlich gut differenzieren und in überschaubare Häppchen zerlegen, die einzeln gar nicht mehr so furchteinflößend sind. Ich sag Ihnen: kaum geht man mal 75 Stunden zur Therapie, dann klappt’s auch mit den schlechten Nachrichten. Naja, die Info, dass mich das nicht umbringen wird, tat schon auch ihren Teil; die Idee, dass ich dann damit eine Erklärung und evtl. sogar Lösung für den ganzen anderen Scheiß habe, ebenfalls.
Und, Zauber des Internet: Schreibt man so etwas hinein, melden sich sofort Menschen, die ähnliches haben, hatten, jemanden kennen und Erfahrungen anbieten können. Das war ohne Internet ja auch selten so.

Und dann tatsächlich noch etwas Pause, vorher sogar noch rechtzeitig daran gedacht, das Auto ans Ladekabel zu hängen und dann ging’s auf die Straße. Die Kulturkirche hatten wir von einem Konzert von Helgi Jonsson gut in Erinnerung und Anna Ternheim höre ich schon seit diversen Alben sehr gern zu.

Wie Sie sehen war das erst einmal auch zum Angucken ziemlich wunderschön. Arg getrübt wurde die Stimmung allerdings dadurch, dass wir in guten alten Kirchenbänken saßen – und als alter katholischer Privatschul-Schüler weiß ich ja nun: Glaube soll weh tun, aber so richtig. Dementsprechend waren die Bänke sogar für die Liebste schon eher unbequem und für mich quasi indiskutabel. Selbst wenn ich meine innere Abwehr gegen die Kirche abziehe und denke „ja nun, sich öffnen, Kultur anbieten, Menschen damit eine Anlaufstelle bieten, das ist ja auch gut“ – selbst dann frage ich mich, warum sie es dann nicht gut machen? Und diese Bänke sind ja bei Gottesdiensten nicht auf einmal bequem?
Eine gute Stunde haben wir ausgehalten, dann vermeldete das Iliosakralgelenk, es wolle jetzt nach Hause sonst wäre Schicht. Bis dahin sahen wir aber ein auf eine unerwartete Art sehr berührendes Konzert; sehr intim und auf angenehme Weise nicht professionell, also nicht in dem Sinne, wie man es gewohnt ist.
Statt dessen gab es ebenso Raum für das Ausprobieren neuer Stücke, denen man ihren work-in-progress-Status durchaus anmerken durfte, wie für sehr menschlich verpatzte Einsätze und einen angenehm lockeren Umgang damit.
Auf den Plätzen lagen QR-Codes, die zu Ihrem substack führten und ich vermute, sie steht auch gerade mitten in dem Sturm, sich selbst als Künstlerin im Jahre 2025 gegen TayTay-gestählte Hörgewohnheiten und KI-Dreck noch zu behaupten. In sofern: Sehr spannend, bei diesem Prozess dabei gewesen zu sein.

Auf der Rückfahrt fuhr ich mit Tempomat und dementsprechend akuratestem Abstand mit 90 durch eine Baustelle und wurde plötzlich mit Hornsignal und Lichthupe und ohne auch nur den Ansatz einer Bremsmanövers von einem 40-Tonner 5m hinter mir gejagt. Muss man auch mal erlebt haben. Ich meine, Herr Spielberg hat aus sowas einen ganzen Film gemacht – also: Was kann daran falsch sein? Ach ja, alles.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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