6.8.2025 – Kabelgedöns

Treue Leserinnen erinnern sich, dass ich vor ca anderthalb Jahren schon einmal einen Anlauf genommen habe, auch bei uns im Wohnzimmer einigermaßen akzeptabel schnelles Internet zu bekommen. Es gab damals eine Idee, der Techniker kam dann etwas später auch und dann gab es einen bedauerlichen Vorfall, bei dem ich allen Nachbarn das Internet nahm. Damals schrieb ich „auf später verlegt“ und seit Samstag ist endlich dieses „später“.
Da habe ich nämlich – sehr zum Ärger des Knies – alles Repeater-Gedöns abgerissen und die damals schon benutzten LAN-via-Coax-Boxen angeschlossen. Nur diesmal anders, so dass ich sicher nicht meinen gesamten Upstream in den Downstream der Nachbarschaft übertrug.
Das funktionierte dann schon ganz prima, es fehlte nur noch eine solche Box und die kam heute an – folgerichtig legte ich heute Kabel wieder in Kabelkanäle, schraubte Hardware an Wände, versteckte die Repeater genau auf der Kante zwischen unsichtbar und nützlich. Und dann lief ich erst mit dem WLAN-Messer durchs Haus und grinste, es folgten ein paar Speedtests an den Geräten, die am Kabel hängen und am Ende war ich sehr, sehr froh. 18Mbit kamen bis jetzt an guten Tagen zum Schluss im Wohnzimmer am AppleTV an, meist aber eher 10. Jetzt sind es 1000 und ich kann zum ersten Mal die tollen UHD-Videos auf YouTube gucken.
Ui.

Als ich aus dem Gewirr wieder heraus kam, war es vier und wir beide fuhren noch schnell an den See und aßen dröges, langweiliges Essen. Es war sehr schön da und am Nebentisch konnte ich einen Teenie dabei beobachten, wie sie beim Treffen mit Oma und Opa vor Langeweile starb. Opa insistierte währenddessen, dass es ja wohl nicht sein könnte, dass sie Karl May nicht kenne, während Oma ihr drohte, dass sie Falten bekäme, wenn sie so missmutig schaue. Zum Schluss hatte sie in der prallen Sonne einen Hoodie übergezogen, die Kaputze bis zur Nase runter, die Stirn auf dem Tisch und hielt sich ein Ohr zu. Das war nun wirklich Körpersprache für Anfänger, jedoch: „Aber natürlich kennst Du Karl May, was meinst Du – ich fahr mal mit Dir nach Elspe? Da sind echte Pferde!
Ich suchte derweil nach einem Kulli, um ihr auf meiner Serviette eine empowernde Nachricht zu hinterlassen, aber dann waren sie vor uns weg.

Insgesamt ein wirklich guter Tag.

Zeugs

Und wenn Sie schon hundert Geschichten gehört haben, wo Männer einfach eine vollkommen harmlose Situation umdeuten und dazu nutzen, Frauen sexuell übergriffig zu begegnen, wenn Sie denken, Sie hätten nun wirklich schon alles gehört – dann wird irgendwo eine einhundertunderste Geschichte herkommen: Einfach weil wir Männer lernen, dass Frauen dazu da sind, uns zu gefallen. Und wenn Sie jetzt „aber ich nicht“ rufen, dann haben Sie ein das Prinzip struktureller Probleme nicht verstanden. Gehen wir also zu Vinted, der Website formerly known as Kleiderkreisel, und stellen uns vor, was Schlimmes passieren kann, wenn Frauen Fotos von sich in Kleidung posten. Richtig:

Immer wieder bekomme sie über Vinteds Nachrichtensystem übergriffige Nachrichten. »Kann man auch dich kaufen?« etwa. Oder: »Hallo, ich möchte dieses Kleidungsstück kaufen, aber ich möchte, dass Sie es vorher ohne Unterwäsche anprobieren.«

spiegel.de: (S+)
Belästigung auf Vinted und Kleinanzeigen – »Kann man auch dich kaufen?«

Haben Sie auch damals – oder irgendwann – Rain Man gesehen? Wussten Sie danach auch alles Wichtige über Autismus? Haben Sie Ihr Wissen über Menschen, die zur Therapie gehen auch aus dem Stadtneurotiker und Ihr Wissen über Soziopathen aus dem Schweigen der Lämmer?
Till Hein hat im Spiegel neun Filme einem Realitätscheck unterzogen und fragt nach Realitätsnähe und Auswirkungen:

Als der Film »Rain Man« mit Dustin Hoffman und Tom Cruise 1988 ins Kino kam, hatten viele Menschen noch nie von Autismus gehört. Das änderte sich spätestens, als der Film den Oscar für den besten Film und Hoffman jenen für den besten Hauptdarsteller bekam. Und Autismus war nicht die einzige psychische Störung, die durch Filme einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde: Immer wieder machten Regisseure mentale Krankheiten zum Thmea.
Doch wie realistisch sind die Darstellungen?

spiegel.de: (S+)
Was lernt man im Klassiker »Rain Man« tatsächlich über Autismus?

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

Die Website setzt 1 notwendiges Cookie. Ich nutze Matomo, um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Matomo ist lokal installiert es werden keine Cookies gesetzt, so dass Sie dort vollkommen anonym bleiben. Externe Dienste werden erst auf Ihre Anforderung genutzt.