6.4.2019 – bamboozled by myself

(Irgendwas mit so gut geschlafen, dass es doch erwähnenswert ist.)

Aufgewacht, wohl gefühlt, ein bisschen Lego gebaut, mit Brötchenhunger zum Bäcker gefahren und bemerkt, dass der Parkplatz vorm Laden so leer ist dass es vollkommen sinnvoll ist, den Einkauf jetzt sofort auf der Stelle zu erledigen.
Ziemlich zufrieden darob nach Haus gekommen.

Ein bischen Lego, ein bisschen Küche für diesen Haushalt in dem wir wohnen … (das kann man auf die Melodie unseres ersten ESC-Gewinner-Titels 1982 singen).

Überlegt, wie ich Ihr Gehirn beim Lesen so dazu bekomme, sich mit einem Thema zu beschäftigen, dass Sie jetzt für den Rest des Tages einen Ohrwurm haben.

Theorie: Durch den Satzrhythmus das Unterbewusstsein schon mal anregen, dann einen Hinweis geben, der auch das Bewusstsein anregt. Den Ohrwurm dabei selbst nicht nennen, aber durch einen kinderleichten Hinweis den Kopf dazu zwingen, die Zeile einmal selbst zu denken. Mission accomplished. [teuflisches Lachen bitte hier einfügen]

Und? Singt es jetzt in Ihrem Kopf?

Ein Radiosender wirft ein blödes Bildchen – auf dem einige Lebensmittel stehen – in Twitter und fragt, was man alles davon nicht mag. Das ist erstens die billigste Art, Engagement zu erzeugen, die es gibt und zweitens musste ich nach ca. zehn Antworten den Kopf schüttelt, dass auch das sofort wieder für einen Grabenkrieg reicht. Ich lernte the hard way: Man kann sich besser fühlen als andere, wenn man möglichst alles isst. Man kann sich besser fühlen, wenn man möglichst picky ist. Man kann sich besser fühlen, wenn man kein (X), aber sonst alles isst. Man kann natürlich kein Y essen aber alle doof finden, die X nicht mögen. Die Möglichkeit, das als genau das zu nehmen was es ist – nämlich einen unwichtigen kleinen Scherz – scheint in den Twitter-AGB nicht vorgesehen.

Am spannendsten finde ich, dass die eifrigsten Grabenkrieger die sind, die am lautesten nach mehr Toleranz für YZ schreien, wenn jemand anders da mal eine Befindlichkeit äußert.

Der Abend ist heute mit dem Besuch eines DJ-Sets gefüllt. Wir fühlen und sehr jung und sehr alt gleichzeitig.

Mich sehr geärgert, weil ich jetzt einen blöden Ohrwurm von 1982 habe. Logisch, oder?

Aber noch was anderes:

Mit einem der klügeren Menschen die ich kenne kam ich am Donnerstag auf Bürokratie in Deutschland zu sprechen. Konkret wunderte ich mich darüber, warum Deutschland es nicht hinbekommt aus den Geburtsraten eines Jahres X die Schulanfängerzahlen in den Jahren X+6 und X+10 sowie die Lehrstellen und Studienanfänger-Quoten in den Jahren X+16 und X+19 zu berechnen.

Und da sprach der kluge Mann: „Da gibt es ja eine gewisse Ungenauigkeit, es können Familien weg oder hinzuziehen und das lässt sich nicht genau berechnen. Und Ungenauigkeit ist dem Deutschen verhasst. Der Deutsche kann nicht gut damit leben, dass vielleicht von den 1000 geborenen Kindern 30 aus einer Stadt wegziehen und dann eine Lehreinnenstelle zu viel geschaffen wird. Zu viel Unsicherheit. Eine Planstelle zu viel? Was soll man denn damit tun?

Da ist dem Deutschen lieber, er kann sagen: Wir haben exakt 1,2 Stellen zu wenig und für 36 Kinder jetzt leider keine Lehrerin. Das ist wenigstens eine genaue Angabe.

Zum einen fürchte ich irgendwie, dass er da Recht hat.

Und zum anderen fürchte ich, dass diese Mentalität noch viel tiefer steckt und uns noch ein ganz anderes Problem beschert: Die Rechten, die sind nämlich grundsätzlich für Sauberkeit und (Achtung;) Ordnung. Und das findet der Deutsche gut.
Die Linken aber, die sind für Unruhe und Chaos und das ist nicht gut für den Deutschen.
Und deswegen ist der rechte Straftäte immer ein bedauerlicher Einzelfall, der es halt ein wenig übertrieben hat und der linke Straftäter in seiner grundsätzlichen Gesinnung ein Chaot.
Und Unordnung und Chaos gehört bestraft, aber doch nicht jemand, der mehr Ordnung möchte?

Schaue ich mit dieser Theorie im Kopf dieser Tage auf das Land, erklärt sich einiges.

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2 Kommentare

  1. Siiiiing mit miiiiiia
    ein klaaaaaaaines Liiiiied
    Hat funktioniert, danke auch…
    Danke ebenso für die Lehrerversorgungstheorie, ernsthaft. Klingt traurig, aber wahr. Da wird auch viel hinundher geschoben… Ich habe jetzt gefühlt ein halbes Dutzend „neue“ Kolleg:innen: abgeordnet von einer anderen Schule, deren Schülerzahlen sich in den letzten Jahren halbiert haben. Sie sind tageweise bei uns, an anderen Wochentagen an ihrer Basisschule. Mühsam.
    Viele Grüße von eine Ex-Sauerländerin
    Anne

Kommentare sind geschlossen.

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