#WMDEDGT ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens.
Eigentlich begann der Tag ja schon um zwei, als ich endlich ins Bett kam. Das hatte Folgen, zB so gegen …
7:22 Uhr:
Die Liebste geht zu des Tages Mühen. Ich knurre sie an.
8:00 Uhr:
Naja, so richtig Schlaf fand ich doch nicht mehr, also ab an den Schreibtisch. Ein paar Dinge hübsch machen – für eine Kundin, die sehr konsequent mit ihrer Website arbeitet und deswegen auch immer wieder neue, kluge Vorschläge hat. Ich mag das sehr und freue mich immer, wenn sie schreibt.
Natürlich verstehe ich, wenn gerade Solo-Selbstständige nicht immer Zeit und Energie haben, dauernd an Ihre Website zu denken, aber gerade deswegen ist es toll, wenn jemand immer wieder neue Ideen hat und die Website damit auch den aktuellen Stand derjenigen gut abbildet.
Neben dem offensichtlichen Nutzen, dass eine aktuelle Website zB auch nur Kundinnen für das aktuelle Angebot anzieht, entsteht ja so auch kein Investitionsstau – wie oft habe ich schon mit Menschen gesprochen, die „schon nach zehn Jahren“ entgeistert waren, dass ihre Website eigentlich komplett neu gemacht werden musste.
Dabei gedacht: Ich müsste ja auch dringend mal wieder.*Hust* Es gibt einen mutigen Plan, mich dafür im Herbst mal eine Woche in ein AirBnB mit Kattegat-Blick zurück zu ziehen. Mal sehen.
Aber ich schweife ab.
10:00 Uhr:
Status, Fragen & Ideen in eine Mail geschrieben und ab an die Kundin damit.
Um Zugang zum Adminbereich zur Beantwortung einer Anfrage gebeten. Ich soll mal die Website auf allen Ebenen begutachten und möchte auch sehen, wie es da technisch aussieht. Bis da Antwort kommt: Leerlauf.
11:00 Uhr:
Den konnte man gut nutzen, um den langsamen Song noch ein bisschen mehr Wärme zu verpassen. Außerdem waren mir gestern die stützenden Bläser im zweiten Refrain etwas laut vorgekommen.
Die obligatorische Abhör-Runde im Wohnzimmer wird von einer Frühstücksbuttermilch begleitet.
Dann pingen die Zugangsdaten in die Mailbox. Das ging fix.
13:00 Uhr:
Die begutachtete Website ist dann leider gleich ein gutes Beispiel für eine Website, die lang, lang, lang nicht mehr grundsätzlich angeschaut und überdacht wurde. So wie ich das von außen sehe, wurden zwar regelmäßig Inhalte hinzugefügt, aber da es sich um einen der zwischendurch-mal-ach-so-modernen OnePager handelt, ist dabei eine reine Textmenge von 42 DinA4-Seiten entstanden und das Gesamtprodukt ist inzwischen vollkommen unbenutzbar.
Ich lege mich echt eher selten so krass fest, aber: Niemand, die eine Dienstleistung sucht, liest beim Erstkontakt 42 Seiten, um heraus zu finden, ob das Angebot passt oder nicht; absolut niemand.
14:00 Uhr:
Stupid walk for my stupid health. Stupid Toast mit Käse und Tomate for my stupid hunger.
Mich sehr über meine stupid watch amüsiert, die voll amerikanisch positiv alles, aber wirklich alles feiert, was ich tue: Ich glaube, so etwa ab 50% der erreichten Schritte/Schlafstunden/Kalorien behauptet sie steif und fest, ich hätte mein Ziel „fast erreicht“. Da die Ziele außerdem dynamisch angepasst werden und keine absoluten Zahlen dabei stehen, hat diese Info jeweils absolut keinen Informationswert – was hauptsächlich dazu führt, dass ich der Zeile mit den Erfolgen auf dem Dashboard der App keinerlei Beachtung mehr schenke.
Kann man sich auch gleich mal merken, wenn man UIs gestalten möchte.
17:30 Uhr:
Endlich eine Gestaltungsidee gehabt für ein Problem, das mir seit Tagen im Hinterkopf halt- und orientierungslos herum irrte. Gleich mal in Sketch gebaut und an die Kundin geschickt.
Jetzt haben alle ToDo-Punkte den Status „wartet auf Kunde“ oder „wartet auf Dienstleister“ und ich bin ganz froh darob.
Außerdem voller Freude durch die dreizehnte Ausgabe des Atlas zur deutschen Alltagssprache herumgeklickt und auch gleich die Umfrage für die nächste Version ausgefüllt. Ich glaube ja, es war die Kaltmamsell, die mich da von Jahren drauf aufmerksam gemacht hat* und ich freue mich immer noch bei jeder Ausgabe darüber, wie seltsam Menschen hier im Land sprechen können. Wo doch allseits bekannt ist, dass hier im Sauerland niemand Dialekt spricht, woll?!
Und hätten Sie gewusst, dass es nicht nur einen Weißwurst-Äquator, sondern auch einen blasen-Äquator quer durch Deutschland gibt? Das benutz’ ich jetzt immer, das dürfte lustig werden. (Ja, genau deswegen, Sie Ferkel.)
*) oder? Frau Kaltmamsell??
18:00 Uhr:
Entgeistert auf ein JPG gestarrt, was ich mal gemacht hatte und festgestellt, dass ich ja noch ein Element der Site, an der ich gerade arbeite, vollkommen umgestalten wollte. Damit entstand plötzlich ein neues ToDo mit dem Status „vollkommen vergessen“. Geseufzt, den Editor aufgemacht, eine halbe Stunde CSS geschrieben und dann ein Häkchen gemacht.
Gebloggt.
Entgeistert festgestellt, dass die Einkaufsliste mich anplingt. Na, dann werd ich wohl mal jetzt einkaufen fahren.
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.
Es ist gut möglich, dass von mir der Hinweis auf den Sprachatlas kam – an der Uni Augsburg erforschte zu meiner Studienzeit der Lehrstuhl Deutsche Sprachwissenschaft unter Prof. Werner König Dialekte (Studierende wurden mit Aufnahmegeräten auf die Dörfer geschickt), fand ich schon damals ultraspannend.