5.5.2019 – #wmdedgt

#WMDEDGT ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens.

Irgendwann gestern Abend beschloss ich: Vieleicht ist das auch einfach Adrenalin-Entzug da in meinem Körper? Meditation und langes Schlafen können nicht verkehrt sein und jetzt – Stand 12:20 – bewegt sich meine Stimmung in sehr normalen Bahnen.

Nach dem Aufwachen gegen acht erstmal hoch ins Büro, ich muss nach langer Zeit mal wieder etwas gestalten. Die ganzen Stress-Jobs in den letzten Monaten waren reine Programmierjobs und ich muss mich erst wieder etwas eingrooven. Deswegen besser: Mal hier und mal da ein Stündchen als dass ich morgen lange vor dem weißen Blatt sitze.
Außerdem steht vor dem Haus ja ein Audi mit plattem Reifen und ein paar Stunden werden morgen ja wieder dafür drauf gehen, den zur Werkstatt zu bringen, von dort wieder nach Hause zu kommen – und nachmittags andersherum. Ich bin bei dem Gedanken eher nur so mittel-amused.

Als das Design-Karma aus war, hab ich den Song an dem ich gerade arbeite wieder aufgemacht. Ein bisschen Gitarre fehlte ihm noch, fand ich und verbrachte die nächste Stunde damit, passende Sounds und Chords zu finden. Und wie immer bei vielen kreativen Arbeiten: Als ich dachte, ich hätte was Schönes und es einspielte hab ich mich am Ende einmal verspielt. Der Verspieler wars dann.

Gegen eins erwähnte der Körper unser Schlafdefizit und ich hab mir ein bisschen den Fernseher angemacht, um davor weg zu dösen. Aktuell gucke ich ja TBBT nochmal von vorne und manchmal bei Lust und Laune Auf Achse – die älteren werden sich vielleicht erinnern.
Ich erinnere mich, dass wir das als Kinder ganz toll fanden – vermutlich reichte es uns, dass immer wieder mal große LKWs zu sehen waren. Heute sitze ich staunend davor, was damals noch alles im Fernsehen ging, wie viel Zeit man zum Erzählen hatte und wie leer die Stories eigentlich waren.

Ist Ihr Firefox auch aller Erweiterungen beraubt? Ich bin leicht genervt, wirkliches Arbeiten wäre mir heute nicht möglich.

Trotz des guten Willens nicht geschlafen. Der Körper war willig, doch der Geist war wach. Statt dessen, wie man es so macht, auf Instagram und Twitter rumgehangen und auf etwas gestoßen, was mich nachdenken machten:
Zum einen eine Story der wunderbaren Frau _setzkasten_. Worum es ging: Vollkommen wumpe. Wichtig hier: Sie erzählte dass sie einem Ereignis gegenüber ambivalente Gefühle hatte. Das fiel mir auf, dass es mir so auffiel ließ mich stutzen und ich hatte ein vages Gefühl, dass Ambivalenz in unser aller Lieblingsinternet nicht mehr recht en vogue ist und das ist nicht gut. Denn es gibt ja nun mal seltens nur schwarz und weiß.

Und passenderweise bin ich dann als nächstes in eine Diskussion gerutscht die an vielen Stellen sehr interessant war: Darüber wie Menschen mit oder ohne Auto, mit oder ohne ÖPNV leben, leben wollen, leben müssen. Was für Vorteile, Nachteile, Abhängig- und Unabhängigkeiten die Wahl des Wohnortes mit sich bringt.
Schwierig auch hier wieder: In 240 Zeichen passt selten Ambivalenz, passt selten eine Abwägung und alles klingt sehr schnell nach Statement. Und dann klingt eine anekdotische Aussage über die eigene Lebenssituation – egal ob aus Prenzlberg oder aus dem Kaff – schnell wie eine allgemeingültigen Meinung und wenn in anderen Situationen vielleicht weniger reflektierte Menschen beteiligt sind, dann schaukelt sich das schnell hoch. Kennen wir ja alle.*
Meine Meinung, dass dieses Medium für vieles nicht taugt wofür es genutzt wird, verfestigt sich immer mehr.

*) Nein, ich will damit niemand der Beteiligten hintenrum was reinwürgen und schließe mich selbst ausdrücklich nicht aus. Vielleicht hör ich das ja auch nur so.

Spätnachmittags noch die Buchhaltung fertig gemacht und dann hab ich der Liebsten mal die letzten beiden Songs vorgespielt, die ich gemacht habe. Das ist immer ein bisschen wie Hose vor der ganzen Mannschaft runterlassen. Ein vier-Minuten-Song dauert plötzlich drei Stunden, man weiß nicht was es bedeutet, wie sie guckt, man weiß nicht, wie man selbst gucken soll, man findet alle Ideen die man hatte plötzlich doof und dann … sagte sie aber, das wäre doch sehr schön. Puh.

Herr Rütter hat ’ne neue Sendung und was kann an Welpen verkehrt sein? So viel zu den Abendplänen.

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