#WMDEDGT ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens.
1:24 Uhr:
Aus einem Alptraum aufgewacht, in dem ich gerade versehentlich eine Menge Menschen schwer verletzt habe. Der Traum endete damit, dass ich bei jeder Bewegung eine neue Kettenreaktion mit Unfällen hervorrief – in etwa so wie Harry Potter in Beatrix’ Verlies bei Gringotts. Traumdeuterinnen dürfen gerne liegen bleiben – ich weiß, wo’s herkommt, denn …
7:30 Uhr:
Am Schreibtisch angekommen. Gestern Abend spät hatte ich schon die Mails mit einer Fehlermeldung bekommen. In einem Projekt funktioniert etwas nicht, eher sogar: Es funktioniert an einer ziemlich entscheidenden Stelle nicht. Tun konnte ich gestern trotzdem noch nichts, da ich noch Rückmeldungen von anderen Personen brauchte. Aber schwer im Magen lag das schon die ganze Nacht.
Also als erstes Mails an ein paar Leute geschickt, um Infos zu bekommen; dann warten, bis die am Schreibtisch erscheinen. Auf so etwas zu warten gehört zu meinen Kernkompetenzen. Nicht.
8:12 Uhr:
Eine verständnisvolle Kundin. Sogar mit Infos; dürftig, aber immerhin. Let’s go.
Während Dateien von /live zu /backup flossen, fiel mein Blick auf ein Finder-Fenster und darin auf ein Stückchen meiner aktuellen Realität. Und warum ich sie so anstrengend empfinde:

10:13 Uhr:
Nachdem ich für einen Montagmorgen deutlich zu viele Dateien Zeile für Zeile durchgelesen hatte und das zu keinem Ergebnis geführt hatte, begann das große Klicken. Das ist ein Fachbegriff* und bezeichnet das herumklicken im CMS und auf der Website an allen erdenklichen Stellen, an denen etwas passieren könnte. Ach ja: Mit dem Versuch, alles so unlogisch wie möglich zu tun. Und tatsächlich: Auf einmal tauchte der Fehler auf. Zwar als ich durchaus logisch geklickt hatte, aber nun wusste ich endlich, welches Ereignis die Kette auslöste. Und dann wars einfach.
Wie immer, nachdem man etwas gelöst hat.
*) Sie wissen, dass das immer eine ironische Formulierung ist?
Wenn Sie bei Ihrer IT-Crowd mal so richtig Eindruck schinden wollen, merken Sie sich den Satz „kann es vielleicht an der Rechtevergabe liegen?“
Sie dürfen das übrigens bitte auch hier kommentieren, wenn ich mal rumjammere. Vielleicht sollten Sie das sogar bitte tun.
12:00 Uhr:
Noch Kleinkram nachjustiert, dann endlich: Mal frühstücken
14:00 Uhr:
Zur Aufarbeitung dieser Drecksnacht ein ausgiebiges Nickerchen gemacht. Mal in die vom Flusskiesel empfohlene arte-Doku über Magellan reingeguckt. Erstaunlich wie jemand (ein befragter, aus unbekannten Gründen wohl kundiger Mensch) so einfach davon sprechen kann, dass das „goldene Zeitalter der Entdeckungen und Eroberungen“ begann. Bin sehr gespannt, ob es da auf Dauer noch Einordnungen gibt, im Moment ist noch ein bisschen oft die Rede von „Einnahme von xy“ oder „Eroberung von xy“.
16:00 Uhr:
And then he paid a visit to the beloved lake. Ebenfalls zur Aufarbeitung des bisherigen Tages; ich merke an diversen Zeichen, dass ich auf meinen Stress aufpassen muss.

Der See gab sein Bestes – am Busch links im Bild können Sie sehen, wie mir der Wind entgegen kam und tatsächlich auf der kleinen Talsperre so etwas wie ein mittelgutes Kattegat-Feeling aufkommen ließ. Braver See.
Exkurs: Apropos „Kattegat“ – meine kleine Single nähert sich tatsächlich den 1000 Streams und ich könnte weder ungläubiger noch erfreuter sein. Exkurs Ende. Währenddessen spricht Elizabeth über „Do you feel like we do“, den Song, den wir mit 18 mit offenen Mund anstaunten, weil wir nicht den Hauch einer Ahnung hatten, wie man denn bitte seine Gitarre so zum Sprechen bringen konnte. Wir hatten ja kein YouTube. War andererseits vielleicht auch gut, denn so sehr sunnyboy-ig hatte ich mir einen Gitarrengott nie vorgestellt.
Als Herr Frampton sein Talkbox-Solo beginnt, muss sie sehr, sehr grinsen, stoppt dann und kündigt an „ok, THIS is gonna be some hefty analysis coming. If you’re not into that, go and get a drink“
I’m completely into that.
Ob ich mir mal eine Talkbox kaufe?
Irgendwo in der Mitte erzählt sie außerdem, dass es Studien gibt, dass die erfolgreichsten (aktuellen) Songs des Zeitraums innerhalb von sehr kurzer Zeit das Wörtchen „you“ einbauen, weil das eine direktere Bindung zur Hörerin herstellt. Sieben Sekunden oder so sind es und das passt doch wunderschön zu den letztens getätigten Gedanken über Durchschnittlichkeit.
18:50 Uhr:
Was gegessen, die heutige gemeinsame Zeit mit der Liebsten gehabt, denn die hat auch zu viel zu tun, in einem Entspannungsbad abgetaucht, zu Ende gebloggt.
Die Sache mit dem ,,Goldenen Zeitalter“ ist mir beim Gucken der Doku wohl irgendwie durchgegangen.
Im Laufe der Doku wird aber recht deutlich darauf eingegangen, wie die ,,Eroberer“ mit den indigenen Völkern umgesprungen sind.
re: Rechtevergabe
Leider im ERP-Projekt aus der Hölle oft zu spät die Idee, nachdem ich bereits eine halbe Stunde versucht habe, eine Kollegin in ihrem Beschaffungsvorgang weiterzubringen. „Oder du hast einfach nicht die Rechte dafür.“ (weint mit)
Wir erinnern uns einfach alle immer gegenseitig!
(Ich hab ja auch erst zwei Stunden Code gelesen, den ich zwar irgendwann geschrieben hatte, aber gestern nicht mehr vollständig verstand …)