5.1.2022 – #wmdedgt

#WMDEDGT ist eine Idee von Frau Brüllen zur Förderung der Kultur des Tagebuchbloggens.

Vorbemerkung: Gestern Abend ausgesprochen und damit wahr gemacht: das ist dann wohl ein kleiner depressiver Schub gerade. Er verzweifelt mich nicht, denn ich weiß – wie schon ein paar Mal erwähnt – wie ich ihm begegnen kann, aber Spaß ist trotzdem anders.
Ich denke, ich bin zu viel im Außen gewesen bei anderen Menschen – und fast unnötig zu erwähnen: nicht bei denen, die gerade Party feiern, sondern bei denen, wo es zu stützen und zu halten gilt – und habe mich selbst dabei komplett aus den Augen verloren. Und dann war wohl die Energie abgeflossen, ein paar Tage hab ich noch hochfunktional weiter gehoppelt aber nun denn, das klappt ja auch nicht ewig.
Und dann poppte die Erinnerung auf, dass heute der fünfte sei und der erste Impuls war: „das lohnt ja eh nicht“, aber vielleicht wird das – und sei es zu Dokuzwecken – ja ganz interessant.
Insgesamt aber: find interesting, might delete later.

9:30 Uhr:
Dementsprechend schlecht geschlafen, wirr und anstrengend geträumt und um acht endgültig wach geworden. Erst erleichtert, aus den Träumen raus zu sein, aber dann Leere und Antriebslosigkeit im Kopf. Keine Ahnung, wozu aufstehen gut sein soll, aber liegen zu bleiben ist auch keine Alternative. Außerdem sitzt die Nase zu und beim Inhalieren geht ja auch ’ne Viertelstunde rum.

Danach hoch ins Büro, an den Rechner und die DAW gestartet. Um ein bisschen Abstand zum „Album“ zu gewinnen und weil ich eine Idee gehabt hatte, hatte ich letztens was neues angefangen. Ein bisschen mechanisch die Spuren verteilt, so etwas wie ein Arrangement versucht und das klingt auch alles irgendwie nett, aber auch sehr generisch. Will sagen: Es folgt allen Regeln, aber … naja, mehr auch nicht. Trotzdem am Ende mal Command-S gedrückt. Immerhin gibt es jetzt sowas wie eine Songstruktur, die kann ich ja später dann noch dekonstruieren.

10:30 Uhr:
Ich will gar nicht am Rechner sitzen. Sonst aber auch nichts – vielleicht doch besser, wieder ins Bett zu gehen? Ich wüsste nicht, was ich sonst gerade tun sollte.
Internet gelesen und doof gefunden; begonnen, das hier zu tippen. Eine anstrengende reflektierende Beschäftigung mit der großen grauen nicht-Beschäftigung, das sind so viele Meta-Ebenen, das ist so ironisch, das hilft mir bestimmt auch irgendwie am Ende wieder hoch.

12:30 Uhr:
Nee, Bett war auch doof, schlafen kann ich auch nicht. Wanne?
Ja, Wanne. Bringt ’ne gute Stunde und es fühlt sich auch nach Selfcare an und tut ja auch wirklich gut. Währenddessen erinnert, dass wir uns gleich mit der Supernichte treffen. Seit ein paar Wochen ist bestimmt ein Drittel meiner Gedanken bei ihr (s.a. oben: „Zu viel im Außen“), weil (insert irgendwas mit Familienzeugs) und ich habe mich sehr vorgefreut sie zu sehen. Muss aber einsehen: Nö. Rausgehen ist gerade mal gar nicht. Die Haustür ist heute eindeutig das Ende der Kraft. Fork.

Internet lesen“ ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, wie sich Vernunft und Gefühl heftige Kämpfe mit durchaus unklarem Ausgang liefern können. Ich weiß, dass gerade das Social Web nicht gut ist für die Seele und Depressionen sogar fördern können. Mein dringendstes Verlangen ist allerdings, mich irgendwie möglichst langfristig abzulenken (aka „mit irgendwas zuballern“). Tja. Will see, what happens.

15:00 Uhr:
Doch nochmal schlafen können. What a relief.

17:00 Uhr:
Von der Liebsten von der Supernichte berichten lassen. Weil wir uns letztens über den Einfluss der Bibel und ihren Ursprung unterhalten hatten, zusammen eine Doku über archäologische Forschungen zu Sodom und Gomorrha geguckt. Abendessenpläne gemacht und gesucht, ob genügend Bargeld im Haus ist, damit uns jemand Pizza bringt.
Für heute Abend steht ein Zoom mit ein paar Freunden im Kalender und ich bin langsam angespannt darob. Jegliche Ansprüche von außen und sei es nur sozial-konformes Verhalten oder so – gerade nicht so meins. Erschöpft mich auf der Stelle.
Während der Doku bin ich auch schon wieder eingeschlafen, das Reden vorher war zu viel.
Energielevel insgesamt nur noch hart über der Grasnarbe, würd ich mal sagen.

18:00 Uhr:
Quergelesen, was ich hier den Tag über so getippt habe, ein paar Anschlüsse runder gemacht und hoffentlich alle Tippfehler gefunden. Nachgedacht, welchen Wert es hat, das zu veröffentlichen. Nachgedacht, ob ich mich hier auf neue Art und Weise nackig mache, die ich vielleicht gar nicht will – so live aus dem Schub. Das hab ich noch nie gemacht.
Dann, getreu des selbstaufgestellten Mottos „wenn es einer Leserin irgendwas bringt, war es richtig es zu schreiben“ auf „Veröffentlichen“ geklickt. Might trotzdem delete later.

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