4.9.2024 – kannst Du mal eben? Nein.

„Ich hätte gern, dass meine Leserinnen das Blog auch per Mail abonnieren können“, sprach der Kunde.
Klar, kein Ding – das sieht man ja in jedem zweiten WordPress-Blog. Und auch wenn ich’s noch nie benutzt habe – das sollte sich doch mal eben einrichten lassen.

Natürlich ist auch für uns Entwickler Google da die erste Anlaufstelle – und Google sprach, dass Jetpack die Lösung sei. Klingt plausibel, Jetpack ist eine Sammlung von Tools für WordPress-Blogs, die von der Firma, die hinter WordPress steht, entwickelt wird. Haben Sie ein Blog bei wordpress.com (also wenn Sie Ihr Blog nicht auf dem eigenen Webspace selbst betreiben) dann ist Jetpack – oder Teile davon – quasi fest verdrahtet dabei. Im Hinterkopf aber sprach leise eine Stimme „War Jetpack nicht eine etwas undurchsichtige Datenschutzhölle?“ Naja, mal ansehen.
Also zu den PlugIns wechseln, nach Jetpack suchen, installieren, warten – aha, ein Einrichtungsassistent. Viel begeistertes Werbe-Bla-Bla und irgendwo darin sinngemäß: „um alle Vorteile zu nutzen, werden wir Dein Blog mit wordpress.com synchronisieren (was heißt das?)“ Diese etwas kleiner formatierte Frage am Ende des Absatzes habe ich dann angeklickt und bekam erklärt, dass alle Inhalt des Blogs jetzt und in Vergangenheit und Zukunft auf den Servern von WordPress für etwas vage formulierte Zwecke gespeichert werden; die Stimme im Hinterkopf meldete sich nochmal etwas lauter als vorher und ich habs wieder deinstalliert.

Was hatte Google da noch? Ach ja, der Newsletter-Dienst MailPoet kann das auch. Also zu den PlugIns wechseln, nach MailPoet suchen, installieren, warten – aha, ein Einrichtungsassistent. Bei Schritt zwei stellt das PlugIn fest, dass wir ein MailPoet-Konto brauchen – und das muss ja mein Kunde für sich einrichten.
Mail an den Kunden geschrieben.
Warten.

Kunde antwortet mit einem eingerichteten Konto.
Ich mache weiter – und brauche einen Aktivierungsschlüssel aus dem Konto.
Mail an den Kunden geschrieben.
Warten.

Kunde antwortet mit Aktivierungsschlüssel.
Ich mache weiter. Damit die Mails bei den Leserinnen ankommen wird empfohlen, eine E-Mail-Adresse aus der Domain des Blogs zu benutzen – und nicht etwa eine GMail-Adresse oder so etwas. Aus Gründen, die ich hier schon einmal ausführlich beschrieb, ist das mit den Newslettern im Moment nämlich nicht ganz simpel.
Also auf ins Backend des Webhosters – eine Mail-Adresse anlegen.
Die dann im MailPoet-PlugIn eintragen uuuund …
Bitte verifizieren Sie Ihren Server“ steht da.

Ach ja, genau. Ich hatte es ja selbst erklärt. SPF und DKIM und so.
Dazu muss ich nur vier kryptische Zeilen aus der PlugIn-Einrichtung kopieren und beim Webhoster einfügen. Genauer: In dem Bereich beim Webhoster, in dem auf jeder Seite vor dem Speichern-Button steht, dass ich mir darüber im Klaren bin, dass ich damit alles kaputt machen kann und der Hoster keinen Support leistet.
Außerdem in dem Bereich, in dem aus technischen Gründen Änderungen gern einmal ca 24 Stunden vergehen können, bis die Änderungen wirksam sind.
Also: Warten.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich weiß bei allen Schritten, was ich tue. Ich weiß, dass ich nicht die Domain lahm lege, mit dem was ich tue. Das ist alles mein Job und es ist alles gut.
Worauf ich raus wollte: Das Versprechen mit „mal eben“, das zB WordPress bei der Erstinstallation immer noch macht – das zweifle ich etwas an. Und ob eine interessierte Laiin sich traut, solche eine Warnung beim Hoster einfach wegzuklicken? Vielleicht besser, wenn sie es nicht tut.


Sonst noch? Quasi nichts. Zwischen dem Warten immer andere Kleinigkeiten gecodet, ein Telefonat mit jemandem geführt, der innerhalb von 5 Minuten 7 RedFlags aufklappen ließ (Respekt!) und nachmittags mit der Liebsten ein Dinner-Date gehabt. Und da sehr froh gewesen, denn endlich hat ein Café verstanden, wie lecker es ist, wenn man sich den Insalata Mista auf die Pizza legt und bietet das Ganze gleich so an.

Vi ses!

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2 Kommentare

  1. WordPress ist schlicht eine Administrationshölle, von der Leute ohne Programmiererfahrung imho tunlichst die Finger lassen sollten. Die erste Legende ist, Dinge wären simpel, weil es ja schließlich jeder nutzt, die zweite, eine Seite wäre fertig, nach Einrichtung des entspr. Features.

    1. Das ist eine schöne Zusammenfassung. In lang schrieb ich das ja hier schon mal :)
      https://hmbl.blog/jawlnet/9-3-2017-wordpress-nichts-fuer-schnell-mal-eben/
      und es ist eher schlimmer geworden.

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