4.9.2020 – Langeweile ade?

Da hab ich mich ja gestern noch beschwert, dass mir der immer gleiche Trott langweilig ist – und glatt vergessen, dass ich mir ja als Abwechslung für heute Morgen zwei Handwerker ins Haus bestellt hatte.
Kennen Sie das? Man will ja nicht daneben stehen, aber so ganz weit außer Rufweite will man ja auch nicht sein. Ich hab das heute so gelöst, indem ich mich mit Laptop ins Wohnzimmer gesetzt habe – da wo die Terassentür getauscht wurde. Also sowohl vollkommen anwesend als auch vollkommen abwesend.
Eine ausgetauschte Terassentür bringt es aber mit sich, dass eben zwischendurch diverse Stunden keine Terassentür da ist und die Haustür steht natürlich auch die ganze Zeit offen – und obwohl mir kluge, nette Menschen ja erklärt haben, dass es keinen Durchzug gibt, war es kalt und jetzt kratzt’s mir im Hals.

Auf der Positivseite läst sich vermerken, dass #dasaktuelleProjekt den fast letzten Sprung genommen hat. Obwohl ich mich da etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte und ich die Hälfte der Zeit mit dem Lesen von Dokumentation verbrachte.
Geil, viel gelernt.
Vermutlich denken die beiden Schreiner jetzt, dass so Programmieren ausieht: Irgendwas googeln, im Internet lesen, im Internet lesen, im Internet lesen, ein paar Zeichen tippen, fluchen, was neues googlen, im Internet lesen, im Internet …
Repeat.

Naja, ehrlich gesagt: eigentlich geht es auch so. Mit der Erfahrung und über die Jahre verschiebt sich nur das Verhältnis von Lesen und Tippen ein wenig. Ach ja, und manchmal starrt man auch lange den Bildschirm an und guckt dabei leer.

Aber ich wüsste gerne, was die beiden denken, was ich so tue.

Aber was anderes, ich war nämlich doof und wenn Sie möchten, können Sie davon profitieren.
So mit 16, als ich das erste Mal die „plays live“ von Peter Gabriel hörte, da fragte ich mich beim Hören, was oder wer denn bitte Biko wäre. Jetzt war das ja vor dem Internet und die Recherche dauerte etwas länger, aber irgendwann hatte ich begriffen, dass Gabriel die Geschichte des südafrikanischen Freiheitskämpfer Stephen Bantu Biko erzählte.
Treue Leserinnen wissen ja: Ich saß damals auf dem Dorf fest; aber einmal im Quartal kam der Katalog des Deutschen Bücherbundes und ich durfte mir ein Buch aussuchen.
Und ich fand das Buch „Schrei nach Freiheit“ und es war eines der Bücher, die mich zu einem politischen Menschen machten.

Als wir jetzt letztens die Platte auf Vinyl hörten, beschloss ich: Das Buch musst Du eigentlich im Regal stehen haben, das war wichtig für Dich. Da die meisten Dinge meiner Kindheit und Jugend für mich unerreichbar verloren sind, beschloss ich, es einfach neu zu kaufen. Schließlich bin ich inzwischen groß.
Als zwei Tage später das Päckchen kam, öffnete ich es, warf die Pappe weg – lesen musste ich es ja nicht mehr, es war ja nur ums Besitzen gegangen – und stellte das Buch an die Stelle, wo es stehen musste (ich habe eine tiefe inhaltliche Logik in meinem Buchregal).
Überraschenderweise stand das Buch da schon. Hatte ich es wohl doch mitgenommen, als ich noch bei meinen Eltern rein oder raus konnte.

Jetzt kommen Sie ins Spiel: Wenn Sie es geschenkt haben wollen, schreiben Sie mir eine Mail an me@jawl.net. Sinnvollerweise mit einer Adresse oder Packstation, an die ich das Buch schicken soll. First come first serve und vielleicht pack ich auch noch eine kleine Überraschung dazu. Zu spät, das Buch ist weg.

Nachmittags wollte dann unbedingt ein weiterer Migräneschub seinen Weg in den Kopf finden – weil ich ja so auf Abwechslung stehe vermutlich, haha – und seitdem schlingere ich so haarscharf an der Schwelle zum wirklich echten Schmerz rum. Wer Migräne kennt, wird vermutlich wissen was ich meine.

Aber noch steht der Plan, heute Abend unser jüngstes Kino-Vorhaben weiter fortzusetzen: Nach James Bond am Anfang #deraktuellenSituation schauen wir nämlich jetzt mal alle Avengers-Filme. In der richtigen Reihenfolge natürlich.
Und nachdem ich damals im Kino zum beginn des Abspanns sprach: „Nee, da kommt nix mehr, ich geh schon mal vor – dann sind die Schlangen vor den Klos noch nicht so lang“ und dann nach dem Abspann die halbe Bevölkerung des Universums weg war – jeder Film wird bis zur allerletzten Sekunden geguckt. Pfff, sowas passiert mir nicht zweimal.

Aber, by the way: So richtig lohnen tut sich Disney+ nicht, oder? Also wenn man nicht gerade alle Avengers-Filme gucken will oder bei der Gelegenheit mal Kim Possible bingen möchte?

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

7 Kommentare

  1. Also, wenn man Star Wars mag und eventuell Disneyprinzessinnen, dann ist Disney+ gar nicht so schlecht. Vielleicht ein Langzeitprojekt nach den Avengers in #deraktuellensituation – alle Disneyprinzessinnenfilme gucken? Einige sind gar nicht sooo schlecht.

    1. Star Wars, klar. Wobei ProSieben das ja irgendwie schon ein bisschen kaputt gesendet hat.
      Aber Disney-Pronzessinen? Sorry, da bin ich raus.

    1. Ich empfehle, ruhig mit Cinderella anzufangen. Mir gefielen auch „Küss den Frosch“ oder „Vaiana“ sehr, sehr gut. Es gibt da viele Möglichkeiten.

      (Tut mir leid, aber Disneyprinzessinnen sind nun mal WIRKLICH Kanon, ich hole da auch gerade massiv auf.)

Kommentare sind geschlossen.

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