Die Stimmungsschwankungen halten an. Dafür dass ich mich seit Anfang Januar auf den Tag freute, an dem der ganze Wahnsinn vorbei sein würde finde ich das, was meine Hormone da gerade tun, etwas enttäuschend.
Viel meditiert, viel geschlafen.
Nachmittags im Kino gewesen – genauer im Endstation Kino, einem wunderbaren Programmkino im Bahnhof Langendreer – und haben Luft zum Atmen geguckt.
Ein sehr spannender Film, ein Film über eine opposionelle Gewerkschaft bei Opel in Bochum. Interessant zu sehen, wie offen Menschen sich damals als sozialistisch oder sogar komunistisch interessiert bezeichnen konnten; wie klar von einem Klassenkampf die Rede war.
Opel in Bochum hat den Kampf verloren und wir überlegten auf dem Rückweg, ob der Kapitalismus damit gewonnen oder verloren hatte. Gewonnen, weil er sich gegen die Streikenden durchgesetzt hat; verloren, weil er nicht in der Lage ist, die zu ernähren, die seine Produkte kaufen sollen.
Vergleicht man im Gegensatz dazu, wie gerade alle steil darauf gehen, wenn Kevin Kühnert nur daran erinnert, was in den Grundsatzprogrammen seiner Partei steht – meine Fresse ist dieses Land nach rechts gerückt.
Außerdem: Die Stimmung im Kino war teilweise zum Greifen intensiv; das Kino ist quasi in Steinwurfweite von ehemaligen Opelwerk und ich schätze, dass 80% der anderen rüher dort gearbeitet hatten.
Ich liebe es, dieses Kino in erreichbarer Nähe zu haben; die nächsten beiden Filme sind schon eingetragen: Kleine Germanen und Kinder der Utopie.
In den letzten Tagen mal wieder Musik gemacht und mich am Donnerstag bei einem ebruflichen Termin daran erinnert, dass „meine“ Texterin ja nebenbei auch Jazzsaxophonistin ist und mal vorsichtig angefragt, ob sie sich generell vorstellen könnte sich mal meine elektronische Tanz- und Tranz-Musik mal anzuhören.
Das könnte spannend werden.