Es ist ja nun nicht so, dass hier nichts passier… doch, hier passiert nichts. Also nichts außer: Schreibtisch, mal was essen, Netflix, Bett.
Muss ich mich halt anderswo umgucken.
Vanessa zum Beispiel hat die Foto-Rumspielereien von vorvorgestern zum Anlass genommen, ein paar goldene Grundregeln zu erwähnen (ganz unten im Artikel), die sie mal bei einer ihr und mir bekannten Fotografin mitgenommen hat und die sie mit wirklich guten Bildern illustriert.
Und Anke, die ja hier in den Kommentaren schon Ihr Ganzes einen Teil Ihres Fachwissens hinterließ, hat das Thema sogar in ihrem Blog nochmal aufgegriffen.
Und ich, ich liebe das so sehr, wenn Blogs sich aufeinander beziehen und zusammen etwas größeres erschaffen.
Was ich übrigens auch liebe, das ist die Zusammenarbeit mit Kundinnen wie Vanessa. Nicht, weil wir uns kennen und auch schon mal ein Spaghetti-Eis zusammen essen, sondern weil ich so mag, wie sich ihre Website entwickelt, wie sie daran und damit arbeitet. Den aktuellen Stand hat sie übrigens auch verbloggt.
Ich erlebe nämlich leider öfter, dass Menschen zu mir kommen, die glauben, dass sie eigentlich gar keine Website brauchen. „Ach Herr Fischer, ich brauch doch gar nichts. Eine Startseite halt und dann vielleicht eine zu dem was ich tue, dann kann ich mich auch kurz vorstellen und eigentlich brauch ich ja nichts.“ Manchmal kann ich da dann noch Ideen beisteuern, manchmal nicht
Oder ich bekomme einen Anruf und man hat ihr gesagt, ihre Website wäre veraltet und sie brauche mal was Neues und der Inhalt („eigentlich nichts“) solle aber so bleiben.
Oder ich sehe nach ein paar Jahren, dass jemand so eine Website mit „eigentlich nichts“ von mir bekommen hatte und nun eine neue hat. Mit immer noch „eigentlich nichts“ drauf.
Vanessa mal als Beispiel, benutzt Ihre Website. Und dann entstehen neue Bedürfnisse und dann habe ich da eine Idee zu und dann dann entstehen schöne Lösungen, die die Website besser machen.
Natürlich könnten, um im Beispiel zu bleiben, die Seminare einfach weiter auf einer Seite untereinander stehen. Aber so kann die Besucherin sie filtern, wenn sie zB weiß, dass sie im Februar eh keine Zeit, aber im März viel Luft hat.
Und so konnte ich sie mit den Terminen verknüpfen, was die Sichtbarkeit erhöht.
Und so freut sich Google viel mehr über die Seminare.
Und so ist alles für Vanessa einfacher zu pflegen.
Und vor allem: So stößt die Besucherin auf eine aktive, lebendige Website, die mehr ist als eine Visitenkarte. Und mich macht das einfach sehr froh, an solchen klugen Lösungen zu arbeiten.
Ich hab ein Päckchen mit einem Stück Vinyl geschenkt bekommen und mein Herz geht über, wenn so ein unbestelltes Päckchen kommt. Jedes einzelne Mal. Danke, wirklich, danke sehr!
Apropos Vinyl: Ich hab mich da ja selbst etwas verarscht. Wenn Sie schon länger mitlesen, dann erinnern Sie sich vielleicht an eine monatelange Aktion, in der ich alle meine Musik digitalisierte, mir dann neue, große Boxen und einen Plattenspieler zulegte? Steht alles in meinem Büro, weil ich da ja eh hauptsächlich bin.
Als wir jetzt im Wohnzimmer das ganze TV-Musik-Geraffel sortierten, bewarf mich Instagram mit Werbung für einen HIFI-Laden in Hamburg, einer Außenstelle eines Ladens in Aarhus. Ihnen ist sicherlich klar, dass ich da drauf klicken musste?
Nun stehen also im Wohnzimmer auch gute Boxen und holy fork, klingt das da besser als im Büro.
Tja.
Der Plattenspieler wandert jetzt ins Wohnzimmer. Und ich muss mal gucken, ob irgendwer in der HIFI-Börse auf facebook die JBLs kaufen will.
Musik des Tages übrigens Bicep mit Apricots. Gestern auf Cosmo gehört und sehr begeistert gewesen. So Musik möchte ich gern machen.
(Vorsicht, flackernde Bilder im Video)
Ein bisschen was zur Schule:
Deutschland war schon lange ein Land der Bildungsungerechtigkeit. Corona macht das nicht besser:
Während rund 60 Prozent der Gymnasiasten in NRW digitale Endgeräte wie Tablets bereitgestellt bekommen, haben nur 30 Prozent der Haupt- und Realschüler Zugang dazu.
tagesschau.de: Homeschooling verstärkt Bildungsschere
… und die, die vorher schon abgehängt waren, die sind es jetzt erst Recht.
Diese Kinder hatten schon zu normalen Zeiten Schwierigkeiten, im Unterricht mitzukommen. Jetzt sind sie alleine. Sie sind zu Hause und wissen oft überhaupt gar nicht, was sie machen müssen. Vielen von ihnen fehlt ein funktionierendes Internet oder überhaupt ein Laptop. Oft haben sie auch gar keinen Kontakt zu ihren Lehrern. Theoretisch müssten die Lehrkräfte jeden Tag bei jedem Kind anrufen und sich nach dem Stand der Dinge erkundigen. Wir haben hier aber teilweise erlebt, dass sich Lehrer sechs Wochen bei ihren Kindern nicht gemeldet haben.
sueddeutsche.de: Interview am Morgen: Schule im Lockdown
Wobei ich anmerken möchte, dass die zufällig hier im Haus lebende Lehrerin wenig anders tut als genau aus diesem Grunde zu telefonieren. Nun denn, anekdotische Evidenz ist gar keine Evidenz.
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.
Zum letzten Punkt: Ich fürchte, wir als Zahnarztgattinen haben wirklich einen verzerrten Blick. Der Zahnarzt an meiner Seite hat sich diese Woche in die eine oder andere Klasse von Kolleg*innen geklickt (auf deren Bitte, um bei technischen Problemen zu helfen) und stand danach entgeistern vor mir: „Oh mein Gott, machen die furchtbaren Unterricht! Ich wusste nicht, dass es das noch gibt!“
Vermutlich ist das sehr richtig, ja. Es ist ja in gewisser Weise auch kaum ein Beruf so unbeaufsichtigt, obwohl er vor oder mit einer Gruppe Menschen ausgeübt wird.