Sie wissen ja, wir Selbstständige schwelgen eh im Luxus: Ausschlafen, dann mal eben eine Runde durch den von Papa geerbten Betrieb, irgendjemand „Müller wie geht? Gut, will ich hör’n!“ ins Ohr brüllen, um elf eine kleine Runde mit dem Stadtkämmerer über den Golfplatz und die Genehmigung für den Ausbau auf der Vogelschutzwiese eintüten, auf dem Weg zurück kurz an der Schule halten und den jüngsten davor bewahren, mit dem Plebs im gleichen Bus zu sitz… ach nee, das waren wir ja gar nicht. Das waren ja die Leistungsträger.
Aber ausschlafen an Tag eins nach der Zeitumstellung – das geht, wenn man sich nicht sehr ungeschickt einen Termin auf acht Uhr legt. Und das hatte ich ausnahmsweise nicht.
Schreibtisch: Eine angepasste Dia-Show gebaut, weil es keine schönen fertigen gibt; Spaß mit einer Firma gehabt, wo Abteilung A mir gesagt hat, sie wolle nicht mehr arbeiten und B mir ständig so kleine „ändern Sie doch mal eben hier“-Jobs schickt. Da ich auch nicht mehr mit der Firma arbeiten will, ist das so mittel lustig. Außerdem: „Können Sie das Logo vielleicht auch in Hellgrün mal zeigen?“ – und die Folgen für eine Website mal als Wireframe skizziert, damit wir uns an die Grenze zwischen frisch und blass herantasten können.
Und huups, war der Tag auch rum.
Dann noch ein paar Sub-Bass-Frequenzen ein wenig zurück gedreht, nachdem der Subwoofer im Wohnzimmer flattern wollte. Immer noch riesige Freude.
Im Briefkasten ein Päckchen mit Bastelkram, denn kaum hatte ich Ihnen die Cover-Idee fürs Album gezeigt, schaute ich noch ein paar mal drauf und dachte „was für ein Müll“ – kreative Köpfe, einfach so geile Gesellen.
Ich guck mir ja selbst die ganze zeit begeistert bei dem ganzen Kram zu und habe nur helle Freude daran, was (m)ein Kopf so alles machen kann. An Blödsinn, an Widersprüchen, an Ideen, an Freude machen.

In nur wenigen Wochen werde ich mich wieder fragen, warum ich diesen kahlen, braunen Wald fotografiert habe – aber gerade macht’s mich froh, dass ich nach der Arbeit da sein kann. Und wenn man genau hin sieht, dann sind da überall kleine Knospen. Nämlich.
(Mit Aufforderungscharakter betont:) Haben Sie Fragen?
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
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