Zwei Tage Migräne und trotzdem arbeiten müssen – yay.
Mittendrin gestern die ersten 100 Mails verloren, weil ich eine meiner E-Mail-Adressen schlicht vergessen hatte. Ja, ich habe einige E-Mail-Adressen; aus Gründen, die alle mal Sinn ergaben, sind da draußen an diversen Stellen ca. 50 E-Mail-Adressen von mir unterwegs. Wirklich benutzen tue ich davon drei: Eine für die kleine Firma, eine privat und eine für die Musik und alles anderen sind Funktionsadressen (zB soll man für jede Domain auch eine webmaster@-Adresse anlegen), ehemalig genutzte Adressen die weiter geleitet werden, oder Reste aus der Zeit, als ich noch für jeden Dienst eine eigene Adresse anlegte, um nachvollziehen zu können, wer meine Adresse weitergibt (also sowas wie facebook@…, szmagazin@… oder ähnliche.) Ich hab diesen Ansatz schon vor Dekaden aufgegeben, schleppe aber die Altlasten noch mit mir rum.
Aber ja: Ich bin immer noch damit beschäftigt neben dem Tagesgeschäft – was darob deutlich zu kurz kommt – meine Domains und Mails von einem Server zum anderen zu bewegen. Ich bin übrigens ebenfalls immer noch damit beschäftigt, quasi alles daran mit Inbrunst zu hassen.
Ach, by the way: Irgendwann in den nächsten Tagen wird dieses Blog zwischendurch mal nicht erreichbar sein. Das liegt dann an einer für das Jahr 2023 nicht mehr nachvollziehbaren Lücke der Verantwortlichkeiten, die entsteht, wenn man eine nicht ganz mainstreamige Domain (also nicht .de) von meinem alten zu meinem neuen Hoster umziehen will. Es gibt da nämlich eine Frist, sie beträgt in etwa fünf Tage und vielleicht stimmt der alte Hoster dem Umzug in der Zeit zu, vielleicht auch nicht, man weiß es nicht – aber ab der Zustimmung liegt die Domain dann beim neuen Hoster. Nachricht darüber bekomme ich keine*, am besten ich sehe so alle halbe Stunde mal nach und schiebe dann schnell die Daten von A nach B. Ja genau, deswegen bin ich so genervt.
*) Auch sonst gibt es keine Statusmeldungen irgendwo. Im einen Backend steht gar nix, im anderen steht leider etwas falsches.
Was anderes: Wirklich nachhaltig schön war gestern, als wir entdeckten, dass Tina und Helgi im nächsten Frühjahr eine Mini-Reihe ganz besonderer Konzerte an ganz besonderen Orten geplant hatten und wir innerhalb weniger Minuten die Stadien „Hingehen?“ – „Ja sicher“, Tickets & Hotel abgehandelt hatten. Dazu kamen diverse glücklich jubelnde Mails und DMs mit einigen Menschen aus zwei Ländern, die ich über die kleine Fan-Community kennen gelernt habe und die mir aufgeregt erzählten, wie sehr auch sie sich freuen. Kann es besser sein?
So überlegungslos planen zu können, ist übrigens ein Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß und der mich sehr, sehr glücklich macht; ich kenne sowohl Lebensphasen, in denen wir das finanziell nicht gekonnt hätten, als auch die, in denen mir meine Angststörung keine Chance gegeben hätte – insofern: very happy me.
Nachdem vorgestern noch so ein schönes Exemplar dazu kam, hier vollkommen zusammenhangslos die schönsten Anti-Argumente, seit ich das Batmobil fahre.
Ich lernte, E-Autos sind scheiße, weil:
- „E-Autos sind so leise!“
(Radfahrerin, die offensichtlich lieber hört als guckt.) - „Ich lass mir doch nicht von einem Auto sagen, wann und wo ich Pause machen muss!“
(Jemand, die offensichtlich noch nie selbst getankt hat) - „Die preschen doch sofort so los, sowas will ich nicht fahren.“
(offensichtlich kein 2 Fast 2 Furious-Fan) - „Die sind doch so langsam“
(vielleicht ein 2 Fast 2 Furious-Fan) - „Die haben doch jetzt dieses Schiff in Brand gesetzt!“
(äh, nein)
Die Werbung spülte mir noch einmal einen schon ein paar Wochen alten Interview bei den Krautreportern hoch, das ich recht interessant fand. Nicht überraschend interessant, sondern bestätigend interessant (das sind ja die besten, haha). Es geht darum, woher der Mythos der genialen Studiums-Abbrecher im Silicon Valley kommt und die Überschrift lautet passenderweise „Leute wie Musk oder Zuckerberg sind von Schleimern umgeben“.
Ich möchte das etwas allgemeiner formulieren: „Leute wie Musk oder Zuckerberg leben und arbeiten in Systemen, in denen man ihnen sagt, was sie hören wollen“ und dann die gleiche Sichtweise nicht nur auf die Hyper-Erfolgreichen anweden, sondern zB auch auf erfolgreiche Politiker. Nehmen wir zB mal Herrn Lindner, der offensichtlich in einer Welt lebt, in der der einzige Grund nicht arbeiten zu gehen ist, das man nicht genügend motiviert ist (ein Grund der meines Wissens sehr, sehr selten zutrifft). Hört man sich Herrn Lindner zB mal bei „alles gesagt“ an, dann versteht man aus seiner Biografie, wieso er das denkt; leider, leider fehlt dann aber offensichtlich der Blick über den Tellerrand:
Sie [charismatische Gründer] verfügen über die Selbstsicherheit, nur wenig Detailkenntnis zu brauchen über das, was sie angeblich revolutionieren wollen. Das ist auch eine Forschheit, die einer gewissen Ignoranz entspringt: Man hat eigentlich sehr wenig von der Welt gesehen und von der Branche, in die man einsteigt.
Rebecca Kelber auf krautreporter.de:
Interview: „Leute wie Musk oder Zuckerberg sind von Schleimern umgeben“
Natürlich ist Herr Lindner nur ein Beispiel, eines, was auf Grund von trauriger Aktualität sehr nahe lag:
Deshalb darf von einer Reform der sozialen Unterstützungsleistungen für Familien kein Anreiz ausgehen, sich nicht um Erwerbsarbeit, um Integration, um Sprachkenntnisse zu bemühen.
fdp.de
Was für ein beschissenes, überholtes, realitätsfremdes Weltbild, in dem nur Faule und Ausländer arm sind.
Bei Anke eine Buchbesprechung und für mich auch -empfehlung gefunden: „Exit Stage Left: The Curious Afterlife of Pop Stars“:
I wanted to know what it’s like when that awkward next chapter begins, where anonymity replaces infamy, and the ordinary reasserts itself over the extraordinary. The life Albertine forged for herself after punk was complicated, as life tends to be. She returned to education, studying film; underwent IVF; and endured both illness and divorce. But she never fully let the music go, because musicians mostly don’t; they can’t. I finished her book convinced she was a hero.
The guardian:
But then perhaps all pop stars are? They’re fascinating individuals, compelling and gifted, not short of self-confidence and, yes, occasionally a little odd, too. Artists may not always be the best people to operate the heavy machinery of adulthood, but they remain tenacious, driven and inspirational. They dared to dream, and then went out and made that dream come true.
But falling back down to earth, in this business, is an inescapable certainty. Like sportsmen and women, they peak early. A songwriter once told me, citing Bob Dylan, that “artists tend to write their best songs between the ages of 23 and 27”.
[…]
armed with a batch of potentially indelicate questions – because who likes to discuss failure? – I began to reach out to musicians from various genres and eras, those who hadn’t died young, but were still here, still working, to ask them what it was like in the margins.
A great many never bothered to respond. Others enthusiastically agreed, only to later bail out.
‘That’s it? It’s over? I was 30. What a brutal business’: pop stars on life after the spotlight moves on
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.
„Exit Stage Left“ steht auch schon eine Weile auf meiner To Read Liste, da ich ja auch ein kleines Faible für einiges rund um das Musik Business hab.