Die Dinge beruhigen sich ein wenig. Die allergrößte Sorge ist weg und es ist nur noch sehr viel zu organisieren und zu kümmern und nicht mehr furchtbar viel, die Sorge um die Gesundheit der Krankenhausinsassin nimmt ein bisschen ab und die Liebste ist auch wieder hier.
Das führt dazu, dass auch an anderen Stellen wieder so etwas wie Alltag einkehren kann und den will ich hier ja festhalten. Heute selbst war zB direkt mal vollkommen belanglos. Aber ich hab ja noch ein paar Tage, aus denen ich nachholen kann.
Freitag und Samstag war nämlich hingegen sehr viel los – da fand in Menden der Große Dinggang statt. Der was? Der Dinggang. Ein Preis für komische Lyrik, den der Grafiker aus der Stadt sich ausgedacht hat und in Zusammenarbeit mit meinem ehemaligen Theaterverein dieses Jahr jetzt schon zum dritten Mal verliehen hat.
Damit er nicht alleine bestimmen kann, gibt es eine hochkarätige Jury – genauer: Die Damen und Herren Corinna Stegemann, Autorin, frühere taz-Wahrheit-Redakteurin, Christian Maintz, Autor, Herausgeber und Dozent, Thomas Gsella, Autor, früherer Titanic-Chefredakteur und eben Peter P. Neuhaus, Autor und Theatermacher (aka. „der Grafiker aus der Stadt“ mit dem ich so gern zusammenarbeite). Mehr zu den vieren bei Interesse hier.
Am Freitagabend fand die öffentliche Jurysitzung statt. Da saßen die vier beieinander, plauderten charmant moderiert über die und das, über Lyrik und Sprache, über Reime und Komik in Reimform und legten einen Zettel, auf dem der Name des gemeinsam gekürten Gewinners stand, in einen Tresor. Das war eins sehr schöner Abend.
Ich machte derweil 349 Fotos, hier einevollkommen unrepräsentative, nur von Bildgefallen und nicht von Personen oder Ablauf des Abends beeinflusste Auswahl:
Am Samstagabend saßen die vier wieder auf der Bühne, aber hauptsächlich traten dort die fünf Kandidaten auf, die die Jury in harter Arbeit herausgesucht hatte (es war ein sehr beachtlicher Stapel an Gedichten, die die vier dazu hatten lesen müssen).
Das Publikum durfte dann den Publikumspreis verleihen, der Zettel vom Vorabend wurde aus dem Safe geholt und der Jurypreis verliehen und weil zwei Preise ja auch nicht genug sind, gab es noch einen Zusatzpreis für das beste Lebensmittelgedicht, genauer: Der »Zimtfragment«-Sonderpreis der Arno Schmidt Stiftung für das beste lustige Lebensmittelgedicht. Sie kennen natürlich Arno Schmidt und die Stiftung und sind jetzt zu Recht etwas ehrfürchtig.
Ich machte derweil 845 Fotos,hier einevollkommen unrepräsentative, nur von Bildgefallen und nicht von Personen oder Ablauf des Abends beeinflusste Auswahl:
Außerdem bin ich deutlich zu alt für den Scheiß und habe mich am Sonntag nicht von der Stelle bewegt. Nach kaum drei Jahren ohne nennenswerte Menschenansammlungen waren die hundert Leute im Theater zwar unanstrengender als gedacht, aber trotzdem anstrengend. Zumal ich alle dazu bewegen musste, sich auf dem extra ausgelegten roten Teppich vor der Sponsorenwand fotografieren zu lassen.
Das waren wirklich schöne Abende.
Wer interessiert ist, wie’s war, schaut sich die offzielle Website an. Wer wissen will, wie man’s auch finden konnte, kann auch den Zeitungsbericht lesen.
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