30.11.2018

Schon wieder ein langes Freitagsmorgens-Telefonat. Ich finde das sehr schön.
Wir sprachen über Freundschaften und wie sie manchmal gehen und darüber, dass im Endeffekt die einzig wichtige Sache an einer Freundschaft die gegenseitige Aufmerksamkeit ist. Menschen versuchen, Freundschaft an so vielem zu berechnen, an Anrufen, an der Häufigkeit, an Geld sogar, an Gemeinsamkeiten – aber im Endeffekt ist es eigentlich viel einfacher.

Einen Job beendet. Einen der schon viel, viel zu lange lag und aus Gründen nicht fertig wurde und mich tausendfach unzuverlässiger agieren ließ, als ich es eigentlich möchte. Falls Sie also heute etwas rumpeln hörten mag es ein mittleres Mittelgebirge gewesen sein, dass mir vom Herzen fiel.

Apropos „Mittelgebirge“: Die ersten Moränen, die ich aus meinem Büro und aus anderen Ecken des Hauses geräumt hatte, weil ich sie wirklich, wirklich nicht mehr brauche, sind auf dem Bringhof gelandet. Als ich meinen alten Arbeitsrechner in den großen Container hob, in dem schon vielen andere alte, nun unnütze Rechner standen, traf mich die ganze Wucht dieses perversen Wegwerf-Systems in dem wir leben. So viel Zeug, so viele Arbeit, so viel Material. Und wer weiß, wie viele Ideen und Träume an diesen Rechnern gedacht wurden? Jetzt standen sie im Regen.
Das ist alles nicht gut; ich muss dringend noch viel weniger kaufen. Und wenn, dann gute Dinge, die dann doppelt, dreifach, vierfach so lange halten.

Und eigentlich hätte ich dann den Kamin und die Kerzen anmachen und mich auf die Rückkehr der Liebsten freuen können – denn erstens ist es besser wenn sie hier ist und zweitens versprach sie Dürüm aus der Stadt mitzubringen.
Aber während ich vor dem gedeckten Tisch warte, lese ich auf Facebook vom Tod eines alten Freundes und Weggefährten. Einer, den ich aus Gründen schon einmal für tot gehalten hatte – ganz ganz treue Leserinnen meines alten Blogs erinnern sich vielleicht an eine Geschichte, die ich damals etwas verklausuliert aufschrieb.
Wir hatten dann doch noch einmal wieder Kontakt gehabt und er wollte igendwie noch mal mit mir sprechen und sich aus der Zeit erzählen lassen, als es ihm nicht gut ging.
Ich hoffe, er erinnert sich jetzt und hat seinen Frieden mit all dem.

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