30.1.2025 – mind the gap

(Tag 10)

Mies geschlafen. Mag daran liegen, dass ich gestern Abend eine lange und unerfreuliche Geschichte darüber gehört habe, wie schnell durch man-weiss-es-nicht während einer geplanten OP aus einem prinzipiell gesunden Menschen ein ziemlich in der Lebensqualität eingeschränkter Mensch werden kann. Und daran, dass ich nebenbei natürlich wie immer im Januar ibes gucken, wo lustige OPs zur vermeintlichen Verschönerung an der Tagesordnung sind. Und daran, dass durch die von mir am Rande beobachtete Tattoo-Szene vor ein paar Tagen der tragische Fall eines Menschen ging, der unbedingt ein großes Rücken-Tattoo wollte, aber Angst vor den Schmerzen hatte. Tja, „dann lass es“ funktioniert für mich als einzige logische Reaktion, aber er wählte die vom Studio fahrlässigerweise angebotene Vollnarkose und jetzt hat er zwar ein halbes Rückentattoo aber ist tot.
Da ist ein Fehler im System, den ich nicht gut übersehen kann; geschweige denn kitten.

Aber aproposFehler im System“: Aus zufälligen Gründen mit der Liebsten über den riesigen Gap gegblickt, der zwischen der neurodivergenten „Community“ und deren Erkenntnisstand und dem Erkenntnisstand der meisten Ärztinnen und dem der meisten Lehrerinnen klafft.
Dabei auf diesen (gar nicht so) lustigen Gedanken gekommen: Die meisten neurodivergenten Menschen, die ich kenne, stecken viel Energie darein zu verstehen, wie die Welt funktioniert. Aufgabe einer Lehrkraft ist es, neurodivergenten Kindern das Leben zusamen mit anderen Menschen leichter möglich zu machen – in dem sie ihnen zB die Regeln erklären (und auf das Einhalten pochen).
Ja, alles etwas vereinfacht, aber sie verstehen, was ich meine.
Klingt nach einer supi Situation (die eine will lernen, die andere beibringen) – also wo ist das Problem? Idee: Da, wo die neurotypischen sich nicht an ihre eigenen Regeln halten?
Der Gedanke ist ziemlich rough formuliert und garantiert nicht neu, aber vielleicht könnte man daraus einen Argumentationstrang entwickeln, der Lehrerinnen schult. Naja, oder vielleicht auch nicht, denn er würde ja Reflexion und Selbstkritik benötigen.
*Geht seufzend ab*

Heute viel Schreibtisch mit ein paar Telefonaten; wir stellten in einem davon fest, dass das Jahr jetzt arbeitstechnisch wohl richtig losgeht. Bei uns beiden melden sich jetzt Menschen und werfen mit Arbeit und das ist ja auch fein so.

(Werbung für Werbung) Drüben im Fotoblog habe ich über das letztens erwähnte Fotobuch geschrieben – die Kurzfassung ist: Schon sehr geil. Und die Langfassung mit Bildern von den Bildern gibts drüben.

Zeugs

Heute überwies mir jemand unbekanntes unverlangt 100,- auf PayPal („für eine Wasserpumpe“). Ich kannte sie nicht, ich habe keine Wasserpumpe verkauft – also hab ich kurz gegoogelt:

Bei PayPal hat eine unbekannte Person Geld gezahlt und bittet um Rückzahlung per „Freunde und Familie“? Achtung: Das könnte ein Betrugsversuch sein. Nutzen Sie stattdessen die Option „Rückzahlung senden“. Wir erklären warum und wie das geht.

verbraucherzentrale.de:
Geld von Unbekannt bei PayPal erhalten? Möglicher Betrugsversuch!

Frau Meike schreibt über Männer und wie sie sich (wir uns) haben einlullen lassen vom Versprechen auf unbeschränkten Erfolg (oder wenigstens das Eckbüro und den Parkplatz in der ersten Reihe), und deswegen Feminismus bekämpfen während Vernunft, Logik und Beobachtung doch zeigen, dass disen Erfolg nur ganz, ganz wenige erreichen werden und alle anderen darunter böse leiden.
Und sie fragt, vollkommen zu Recht: Warum?
Gehen Sie doch fix rüber und lesen …

Warum kämpfen so viele Männer lieber gegen den Feminismus als gegen ein menschenfeindliches System, unter dem sie selbst leiden?
[…]
Die Zivilisation, in der wir leben, ist besitzzentriert, […] Das Streben nach Leistung und Wohlstand wird zum wichtigsten Lebensinhalt. […] Dummerweise ist dieser Zivilisation inhärent, dass Reichtum und Macht gar nicht für einen größeren Anteil Menschen vorgesehen sind. Im Gegenteil. Wie in allen steilhierarchischen Systemen liegt die Macht in den Händen einer winzig kleinen Zahl von Menschen,

Meike Stoverock:
Der Mann ist dem Mann ein Wolf

… und dann ergänze ich zwei in my humble opinion nicht unwichtige Punkte:
Gewohnheiten sind mächtig und können fast nur durchbrochen werden, wenn man eine Idee eines „Danachs“ hat.
Und in der Zwischenzeit kriegt man als Mann vom Maskulinismus kräftig aufs Maul – da kann Mann schon mal Angst vor haben.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

2 Kommentare

  1. Bei dem Tattoodings ärgert mich ganz gewaltig, dass die meisten Medien, die ich grade kurz überflogen habe, die beiden Themen „Vollnarkose“ und „Tattoo“ verbinden, obwohl nur das erste für den Tod verantwortlich ist. Er hätte auch bei jeder anderen OP sterben können, aber das mit dem bösen bösen Tattoo lässt sich medial ja so wunderbar ausschlachten. Und meine Tochter darf dann in der nächsten Zeit wieder blöde Fragen beantworten.

    Aber dein Fotobuch ist echt schön.

  2. Seit wir von meinem Bruder ein Saal-Fotobuch geschenkt bekommen haben, sind wir große Fans und mein Mann gestaltet jedes Jahr ein oder zwei Bücher als Fotoalbum (schaut man öfter an, als die Bilder auf der Festplatte). Ja nich billig, aber seinen Preis wert.

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