29.6.2025 – Tag der Architektur II

Heute also Tag 2 der schönen jährlichen – übrigens bundesweiten – Veranstaltung. Unser Weg führte uns nach Geseke, was (Service-Blog!) landschaftlich „in der Geseker Börde liegt, die Teil der Hellwegbörde in der Westfälischen Bucht ist*.
Sie müssen sich das nicht merken, Sie können auch „in der Pampa östlich des Ruhrgebietes“ sagen.
Service-Teil Ende.

Wir besuchten eine Nutzungsänderung einer Kirche zum Wohnraum und das fand ich richtig, richtig spannend.

Was mich tief verunsicherte war, dass in der zweiten Wohnung dann doch noch sehr viel Kirche durchkam: Mitten im Wohnbereich begann eine kleine Empore mit wei Stufen, dahinter in der Wand drei bunte fenster und exakt in der Mitte stand ein großer Tisch mit großen Kerzenleuchtern darauf.
Aber sonst alles sehr, sehr spannend, ich träume ja immer noch davon, noch einmal in eine alte Fabrik umzuziehen und heute mal zu sehen, wie Architekten heute solche Hallen-artige Räume gliedern, das war super. Viel gelernt und alles gut abgespeichert.

Außer uns waren zu 95% Menschen da, die im Ort wohnten und früher diese Kirche besucht hatten – das merkte man den Fragen und auch der leicht melancholischen Stimmung deutlich an.

Insgesamt, so über zwei Tage und drei Objekte hinweg, spannend zu sehen fand ich, wie unterschiedlich die anwesenden Architektinnen ihre Präsentationen und Führungen vorbereitet hatten. In der Bücherei sprach der Architekt eigentlich die ganze Zeit nur über die Nutzung, Material gabs nicht, die Architektinnen der Schule steckten in Fach-Austausch über brandhemmende Materialien fest (ob sie noch etwas anderes gehabt hätten weisen wir ja nicht) und es gab getackerte, ausgedruckte HandOuts. Und heute? Ein kurzer, launigen Vortrag darüber, dass das schon spannend war und ob wir denn alle die Wanne mit dem kühlen Pils gesehen hätten? Und dann durften alle einmal rein. Nun gut, die eine Wohnung war auch schon bewohnt, da waren wir echt dankbar, dass wir da alle einmal durchs Schlafzimmer stapfen durften.
Sehr lustig: Alle fanden nicht die passende Mischung zwischen zu niedrigem und zu hohem Sprachniveau – nicht wörtlich aber sinngemäß wurden wir mit Sätzen beworfen wie „das war dolle schwer, aber mit einer geschickten Verschrankung entlang der materialgegebenen Sichtachsen haben wir das voll gut gelöst“.

Nachmittags entdeckten wir, dass ein Igel unter unserer Terasse wohnt und dann war eh alles gut. Erstmal eine große Schale mit Wasser aufgestellt.

Darüber hinaus war es heiß. Nein, liebe Medien, das ist kein „Bomben-Sommerwetter mit Freibad-Garantie“, das ist ein Problem. Tut endlich mal Euren fuckin’ job.

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2 Kommentare

  1. Erwähnte ich schon Mal, dass mein Vater in der Heilig Kreuz Kirche gefliest hatte, Pause machte, seine Stulle und Thermoskanne auf den Altar stellte, um sich dann mit elegantem Schwung auf den selbigen setzte und, oh Gott, mit seinem Hintern auf dem geweihten Teilstück sass?
    Der Bischof musste aus Paderborn anreisen und alles neu weihen.

    1. Ja, Du erwähntest. Zur großen Freude deutlich, NACHDEM ich mal in einer Kirche ein paar weihnachtsbäume aufstellen sollte, mein Werkzeug auf den Altar gelegt hatte, und meine Cola auf dem Altar sitzend getrunken hatte.
      Ebenfalls nachdem mein Zivi-Kollege mal nachts in eine Kapelle eingestiegen ist undd a Musik gemaht hat, weil ihm der Hall so gut gefiel.

      Ach ja: beide Altäre haben danach nie einen Bischof gesehen – es wusste ja niemand, was wir gemacht hatten. Und wir wussten es auch nicht …

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