25.10.2021 – we’re not worthy?

Nachtrag, weil’s doch irgendwie ziemlich süß war: Gestern auf dem Marktplatz, wir sitzen und essen, eine Familie mit einem kleinen Kind kommt vorbei. Auf einmal, zur Verwirrung aller anderen Beteiligten, wetzt das Kind los, offensichtlich sucht es ein Blatt auf dem Boden. Aber ganz offensichtlich nicht nach irgendeinem Blatt, sondern nach einem besonderen. Einem ganz besonderen; verschiedene Blätter werden hochgenommen, begutachtet aber wieder verworfen. Die Rufe vom Mama und Oma verhallen ungehört, es gibt hier schließlich etwas zu tun.
Aber schau mal, wir haben doch schon ganz viele Blätter“ versucht es die Oma und deutet auf die sehr beachtliche Blättersammlung im Gürtel. Nein, die Suche geht weiter.
Doch dann, plötzlich ist in der großen Auswahl das richtige Blatt gefunden. Stolz kommt die Kleine angelaufen und zeigt es allen – denn sie hat es gefunden: Das Extrablatt.
Kurze Verwirrung, aber dann stellte sich heraus: Eltern und Oma hatten so etwas gesagt wie: „Ach schau, hier ist ja auch ein Extrablatt“ – also die Kurzform für „Ach schau, hier ist jetzt auch ein Café Extrablatt“.
Und die kleine kannte natürlich die Café-Kette nicht, aber mit Blättern, da kannte sie sich aus. Und ein Extrablatt, das wollte sie natürlich gerne haben.


Die Herbstferien sind zu Ende, fast hätte ich mich selbst zitiert und gesagt: „Das Katz und ich streichen durch die leeren Hallen“ – aber ich streiche ja inzwischen alleine.

Die Konzentrationsstörungen und ich ringen den Hügel in der Inbox* nieder und machen Kleinigkeiten. Telefonieren Menschen hinterher, freuen uns über Zusagen zur Zusammenarbeit und telefonieren lange über Konzepte für Kundinnen, die ganz offensichtlich selbst nicht auf den Punkt bringen können, was sie eigentlich geschäftlich so tun.
Das ist übrigens verbreiteter als man denkt – meist entweder bei sehr, sehr jungen Unternehmungen oder bei welchen, die schon seit achtzehnhundertund im Familienbesitz sind.
Wissen Sie genau, was und vor allem warum Ihr Arbeitgeber tut, was er tut?

*) Nebenbei habe ich endlich ein wirklich erstaunlich gut funktionierendes System gefunden, um Spam aus dem Blickfeld zu sortieren. Ja, shabbashabba, wir alle kriegen Spam, aber sortieren macht trotzdem keinen Spaß und für Postfächer bei der Domainfactory hab ich jetzt ein super System. Bei Interesse melden.

Fassungslos zugeschaut, wie sich Teile meiner Twitterbubbble beschossen. Wenn ich mir den Tonfall ansehen, der inzwischen auch im engeren Kreis herrscht, dann haben die gewonnen.

Gestern Abend noch die Geschichte unseres Stadtmarketings auf Twitter ein bisschen weiter diskutiert und ich will das gerne auch hier noch etwas klarer machen: Nein, ich schranze da nicht gegen die Menschen, die da im Büro sitzen. Die haben zwar recht offensichtlich einen Denkfehler gemacht, am Freitagnachmittag noch zu so einer Aktion aufzurufen und nicht zu bedenken, dass Stories nur 24h alt werden und sie sie am Wochenende nicht sehen werden – was übrigens deutlich besser ist, als wenn sie sich 24/7 unbezahlt verantwortlich fühlen würden und die Stories in ihrer Freizeit bearbeiten würden. Ich tippe aber darauf, dass dort Menschen sitzen, die sich mit IG nicht so super auskennen und das bedeutet: Die nicht vernünftig geschult wurden.
Which is simply sad.
Um bei allem Lästern mal deutlich zu sein: Ich habe das sehr gefeiert, als die Funktion des Stadtmarketings aus einem Vorzimmer raus in eine eigene Abteilung befördert wurde. Dieses Kaff hier schrumpft nämlich seit Jahren und das imho unter anderem, weil es keinerlei klare Haltung dazu gibt, was die Stadt überhaupt sein will.

Was ganz anderes: In der letzten Zeit begegnet mir öfter mal dieses Sharepic …

… und wenn das unser neues Lebensmotto ist, dann hoffe ich – als nicht vollkommen leistungsfähiger, manchmal fröhlicher, manchmal aber auch trauriger und zusätzlich auch noch monogam lebender Mensch – dass ich wenigstens immer inspirierend genug bin in meiner Krankheit, um in jedermensch Leben bleiben zu dürfen. Und allen anderen wünsche ich, dass sie nie krank, kraftlos oder schwach werden, damit sie noch in das Leben ihrer Freunde „gehören“.
Oder, wie letztens jemand kluges zu mir im Wochenend-vormittäglichen Chat sprach:

Man muss [immer] etwas TUN. Es reicht nicht, zu SEIN. (Außer, man ist ein Sonnenschein)

So sieht’s wohl aus.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

2 Kommentare

  1. Dieser ständige Optimierungswahn in manchen Kreisen/Generationen macht mich fertig. Wann begreifen diese Menschen endlich, dass das nur Druck schafft. Wenn man immer nur glaubt, man hätte noch besser sein können/müssen, stellt sich niemals Zufriedenheit ein, aber immer der Druck, du schaffst es nicht, du bist nicht gut genug. Es kann schön sein, mal nichts auf die Reihe zu kriegen und abends zu denken, ja, war halt ’n Tag.
    P.S. versuchen Sie nicht in Ihrer Krankheit inspirierend zu sein. Das schafft nur Stress. Es ist schlimm genug, dass Sie so viele schlechte Tage haben. Ich wünsche Ihnen einfach, so unbeschadet wie möglich durchzukommen.

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