23.9.2025 – Schnipsel

Na, da ist ja gestern auch niemandem aufgefallen, dass ich Beifang angekündigt aber dann nicht geliefert hatte? So gehen Sie also mit meinen sorgsam hingeschluderten Headlines um, jaja.
Wenn ich am Ende des Artikels dran denke, reiche ich das heute nach.

Denn der Geisteszustand ist und bleibt verwirrt. Unblogbares hat wieder das Kommando über unseren Alltag übernommen und nachdem ich das im Vergleich winzige Problem mit den Übergängen in und aus dem Wochenende ja so fluffig weg-organisiert habe, muss ich jetzt wohl noch größeres lernen auf meine alten Tage. Wie gesagt, verbloggen lässt sich das nicht, aber lassen Sie mich festhalten: Es ist wirklich beeindruckend, was ein charakterlich minder ausgestatteter Mensch mit seinen Mitmenschen so alles anrichten kann.

Heute morgen war ich vor Ort bei einer Kundin und neben langen ToDo-Listen, die auf beiden Seiten entstanden fand ich mich auf einmal in einem Telefongespräch mit dem Vertreter eines Dienstleisters der Kundin wieder. Ein Dienstleister, der eine Büro-Software liefert und gestern Nachmittag hatte er in einer etwas seltsamen Salami-Taktik ein paar Anweisungen „an den Webdesigner“ geschickt, immer schön eine Zeile nach der anderen in folgenden Mails, so dass ich einen Moment brauchte um zu verstehen, wohin die Reise gehen sollte. Als ich es sah, hatte ich gestern allerdings auf die Bremse getreten, denn die Reise portierte alle E-Mail-Adressen der Kundin weg von ihrem eigenen Webhoster in die Microsoft365-Welt.
In other words: Von einem deutschen Anbieter zu einem amerikanischen.
In noch other words: Von einer kostenlosen bzw inklusiven Adresse zu einer für ein paar Euro im Monat.
Und dass dabei alle bisherigen Mails auf dem bisherigen Server nicht mehr erreichbar sein würden, das hat er selbst auf direkte Nachfrage heute Morgen zwar zugegeben, aber sein Versäumnis, vielleicht vorher mal darauf hinzuweisen, das war kein Wort wert.
Unangenehme Situation, denn natürlich möchte und soll die Kundin ihrem Dienstleister da vertrauen – aber ins Unglück laufen lassen wollte ich sie ja nun auch nicht.

Hey, ich hab dran gedacht:

Zeugs

In Anbetracht dessen, dass ich heute tasächlich nach meinem Versuch letztens eine Unterseite in leichter Sprache für eine Kundin angelegt habe, muss ich fürs Karma-Gleichgewicht schnell einen „KI ist doof“-Artikel empfehlen. Und für die Ambiguitätstoleranz ists auch gut.
Philippe Wampfler schreibt über den Stil, mit dem uns die GPTs dieser Welt beglücken und was das wiederum mit schreibenden Menschen macht:

Nun zum Problem: So wie ich schreibe, wenn ich mir wirklich Mühe geben, schreiben viele KIs. Lese ich Texte, die ich stilistisch gelungen finde, denke ich sehr oft, dass da jemand KI zur Überarbeitung eingesetzt hat. Meine Fähigkeit, so zu schreiben, wie ich schreibe, ist doppelt entwertet worden:
Durch KI können Menschen ohne das Training, das ich durchlaufen habe, so schreiben, wie ich schreibe.
Mein Schreibstil ist keine positive Qualität mehr, sondern führt zum Verdacht, ich würde eine Abkürzung verwenden.

Philippe Wampfler:
Das Stil-Problem – wie KI Skills entwertet

Ein bisschen Dänemark-Liebe im Allgemeinen, Aarhus-Liebe im besonderen. ich mag ja immer, wenn andere auch begründet finden, dass es da super ist:

Es gibt Momente auf Reisen, da schaut man nicht nur, sondern vergleicht. Und manchmal tut dieser Vergleich weh. Aarhus, zweitgrößte Stadt Dänemarks, hat mir so einen Moment beschert – direkt am Hafen, zwischen salziger Brise, Holzdecks und Menschen, die den öffentlichen Raum sichtbar leben […] Hier ist nichts hochglanzpoliert im Sinne eines Investoren-Renderings. Es wirkt wie gewachsen – und genau das macht es so angenehm […] Aarhus zeigt hier, wie User Centricity im städtischen Raum aussehen kann. Es ist nicht nur ein „Ort“, es ist ein System von Orten: Freizeit, Sport, Gastronomie, Begegnung – alles nahtlos verbunden. Man kann von der Sauna direkt zum Espresso, vom SUP ins Meer und anschließend barfuß durch den Sand zurück in die Stadt.
Technik, Design und Aufenthaltsqualität greifen ineinander. Die Stadtplanung orientiert sich am Menschen, nicht am maximalen Quadratmeterpreis.

Henning:
Aarhus Hafenbad: Was Dänemark richtig macht – und Hamburg vergessen hat
via Flusskiesel

Und dann noch ein langes Interview mit einem vielleicht provokanten Titel. Aber Dinge systemisch zu sehen, tut manchmal dem einzelnen weh:

Statistisch gesehen ist ein Mann das größte Risiko für seine Frau, Gewalt zu erfahren. Kann man da eigentlich noch mit ihnen zusammenleben? Und wenn ja, wie? Manon Garcia hat die Frage für sich mit ja beantwortet […]
Viele Männer hier halten sich für ziemlich feministisch. Müssen die wirklich noch so viel dazulernen?
Selbst dem queer-feministischsten Kreuzberger würde ich sagen: Denke nicht, dass dich das nichts angeht. Frage auch du dich, was du mit den 50 Tätern rund um Pélicot gemeinsam hast. Ich bin mir sicher, dass auch du schon mindestens Zeuge von inakzeptablen Szenen gewesen bist. Bist du bereit, dich dem zu stellen? Das ist dein Beitrag zu einer Welt, in der so etwas nicht mehr vorkommt.

Nina Roßmann im Interview mit der Philosophin Manon Garcia:
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Männern, die vergewaltigen und Männern, die keine Wäsche waschen

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