23.9.2023 – großer Onkel

Zwei Wochentage, die so langsam die Beschreibung „weitgehende Normalität“ verdienen. Ganz viel von dem Kleinkram weggearbeitet, der da so lag und ich könnte arbeitstechnisch fast entspannt sein, wenn da nicht dieser eine Job wäre, der Ende des Monats fertig sein soll und der überraschenderweise mehr als eine Woche brauchen wird. Andererseits sollte der zwischendurch auch schon April, Mitte des Sommers und Ende August fertig sein und mal sehen.

Die Freude eines guten Hausputzes genossen. Ebenfalls aufgeräumt: Den Fernsehempfang. Der TV-Anbieter – auch so ein Wort, das mein jüngeres Ich nicht verstanden hätte – hatte beiläufig mitgeteilt, die Fernsehsender würden neu geordnet und an einem Gerät bedeutete das ich alles neu ordnen musste, um meine Reihenfolge wieder zu haben. Meine Reihenfolge bedeutet hauptsächlich, dass alle Dokusender ganz vorn beieinander liegen, um nachts schnell erreichbar zu sein, wenn Insomnia und Serotoninmangel Ablenkung erfordern.

(Symbolbild „heute“)

Gestern Abend lösten Frau Mellcolm und ich ein paar Kriminalfälle, ich genoss Gesellschaft, Wachsein und gute Laune und wachte logischerweise heute Morgen mit heftiger Migräne auf, die mir auch den ganzen Tag erhalten blieb.
Und mit – und das möchte ich auf keinen Fall zu wenig feiern – mit einem Foto einer erschöpften Nichte auf dem Handy, im Arm einen neuen Menschen und verdammte Hacke, jetzt bin ich Großonkel.

Zeugs

Es gibt ja nicht nur Til Schweiger, es gibt noch weitere Abgründe des deutschen Films

… mit diesen Worten beginnt Wolfgang M. Schmitt seine Analyse der Filmreihe Bibi und Tina und das beides zusammen begeisterte mich natürlich sehr. Und dann höre ich dem FDP-looking jungen Mann zu und bin begeistert, dass sich jemand solche Gedanken macht:
Die kapitalistische Ideologie in BIBI & TINA


Wir erinnern uns: Während der Pandemie wurden wir alle sehr streng wissenschaftlich. Also, jedenfalls, wenn die Wissenschaft das sagte, was wir wollten; wenn die Wissenschaft z.B. sagte, dass Gegenrede gegen Schwurbler auf Twitter sogar kontraproduktiv ist, dann war sie wieder nicht so wichtig aber ich schweife ab und was ich sagen wollte ist, dass Theresa Bäuerlein ein sehr interessantes Gespräch mit einer Forscherin darüber geführt, was einer Wissenschaftlerin so zwischen Shitstorm und dem ungefragten Mitteilen der Masturbationsphantasien des Gegenübers so alles passiert, wenn ihr Forschungsobjekt Porno heißt.

Seit ich mich entschieden habe, Pornos wissenschaftlich zu erforschen, sind und waren permanent Menschen gegen das, was ich tue. Feministinnen. Talkshow-Teilnehmer:innen. Rechte Trolle. Am Anfang sogar meine Mutter. Das war und ist nicht immer einfach für mich. Vom Naturell bin ich eher ein People-Pleaser und hätte mir nie ausgesucht, so viel anzuecken. Schon an der Uni musste ich erleben, dass Wissenschaftler:innen und Promovierende mir meines Themas wegen die Kompetenz abgesprochen haben. Wenn du in einer Runde alteingesessener weißer Herren über Pornos promovieren willst, wirst du entweder sexualisiert oder nicht ernst genommen.

Theresa Bäuerlein interviewt Madita Oeming auf krautreporter.de:
Madita Oeming forscht über Pornos. Dabei hat sie vieles gelernt, das überhaupt nichts mit Sex zu tun hat.

Beim Flusskiesel gefunden: Diese ziemlich spooky Dokumentation, wie rechte Netzwerke und Maskulinisten sich vernetzen und hinter sozial und positiv klingenden Formulierungen gegen Frauen aktiv und nicht unerfolgreich Lobbyismus betreiben:

Krude Thesen, ausgefeiltes Lobbying und jede Menge Frauenhass: Sogenannte Väterrechtler machen vehement Einfluss in Politik und Justiz geltend – und untergraben den Gewaltschutz von Frauen und Kindern. CORRECTIV zeigt, wie ihre Netzwerke funktionieren.

Correctiv:
Väterrechtler auf dem Vormarsch

Und noch was Schönes.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Sie möchten meine kuratierten und kommentierten Linksammlungen unterstützen? Hier finden Sie die virtuelle Kaffeekasse und hier eine Wishlist für die, denen Mammon zu schnöde ist.

Die Website setzt 1 notwendiges Cookie. Ich nutze Matomo, um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Matomo ist lokal installiert es werden keine Cookies gesetzt, so dass Sie dort vollkommen anonym bleiben. Externe Dienste werden erst auf Ihre Anforderung genutzt.