Vorweg kurz der Tagebuch-Teil
Geht Ihnen das eigentlich auch so? Die Zeit ist komisch dieses Jahr. Also nicht nur, dass wir den 276sten März haben, sondern auch: Die einzelnen Tage sind zäh wie Butter, aber die Tage fliegen weg wie nix. Haben wir nicht erst gestern den September begonnen?
Ich arbeite übrigens gerade an ein paar Angeboten speziell für Blogger. Also, wenn ich Sie wäre und ein Blog hätte, dann würde ich ja langsam echt neugierig.
Falls Sie mir auf Instagram folgen und dieses Blog nicht kennen … ok, das war jetzt etwas unlogisch. Auf jeden Fall habe ich mich gerade von linktree verabschiedet and I feel fine.
In einer langen Zeile HTML kann man schließlich auch seine verschiedenen online-Dependancen unterbringen und dann landen Ihre Daten nicht wieder auf irgendeinem amerikanischen Server.
Darf ich Sie um etwas bitten? Es gab jetzt letztens Vewirrung um den Link zu meiner Wishlist. Und um auszuschließen, dass ich dumm war (wenigstens einmal) würde ich gerne wissen, wo Sie landen, wenn Sie den Link klicken. Die Frage ist wirklich ernst gemeint, da winkt kein Zaunpfahl und ich möchte gerade keine geschenke damit phishen. Ehrlich nicht.
Es gibt erschreckend viele Antwortmöglichkeiten – weil es soviele doofe Möglichkeiten gibt: Landen Sie auf Ihrer oder meiner Wishlist? Sind Sie gerade bei amazon eingeloggt? Oder haben Sie gar keine Wishlist angelegt?
Also, es geht um diesen Link. Wohin führt der Sie?
Wo landen Sie, wenn Sie auf diesen Link klicken?
- Ich habe gar keine Wishlist, bin nicht eingeloggt und lande auf meiner (Christians) Wishlist. (35%, 45 Votes)
- Ich bin nicht bei amazon eingeloggt und lande auf meiner (Christians) Wishlist (28%, 36 Votes)
- Ich bin bei amazon eingeloggt und lande auf meiner (Christians) Wishlist (24%, 30 Votes)
- Ich habe gar keine Wishlist, bin eingeloggt und lande auf meiner (Christians) Wishlist. (10%, 13 Votes)
- Ich bin bei amazon eingeloggt und lande auf der eigenen Wishlist (2%, 2 Votes)
- Ich lande auf der Start- bzw einer Fehlerseite von amazon. (1%, 1 Votes)
- Ich bin nicht bei amazon eingeloggt und lande auf der eigenen Wishlist (0%, 0 Votes)
Total Voters: 127
Ich weiß, das wirkt wie eine echt dumme Frage – aber ich mache ja zum Glück nichts mit dem Internet. Oh, wait …
Mittags waren die Liebste und ich im Nachbarstädtchen; sie ließ sich kurz einen Wattestab in die Nase stecken und danach gingen wir einmal um den kleinen See.
Nun aber zum Schulgipfel:
Apropos „ich mache ja nichts mit dem Internet“ – wissen Sie, wer auch nichts mit dem Internet macht? Richtig: deutsche Schulen. Brüller, nicht wahr? Sorry, musste sein. Vorgestern war Schulgipfel und Gipfel das klingt ja immer, als hätte man so richtig was erreicht. Hm, schauen wir mal.
Die Zeit zum Beispiel schreibt:
Diese Pläne sind allerdings alle nicht neu. […] Doch in jedem Bundesland und an jeder Schule gab es andere Vorgaben und Anschaffungen. In Nordrhein-Westfalen etwa galt auch vor dem Treffen der Kanzlerin mit der Kultusministerkonferenz schon, dass jeder Lehrer und jede Lehrerin ein Gerät von der Schule erhalten soll. In Sachsen-Anhalt sollten Lehrerinnen selbst für ihre Fortbildungen sorgen.
zeit.de: Schulgipfel – Laptops für Lehrerinnen, sonst nicht viel Neues
[…]
Sind die Mittel des Digitalpakts bereits ausgeschöpft?
Nein. Über ein Jahr nach Beginn des Digitalpakts Schule sind […] von den 5 Milliarden Euro des Bundes nur knapp 16 Millionen Euro ausgezahlt worden. […] Allerdings sind weitere 242 Millionen Euro bereits bewilligt. 15,7 Millionen Euro von 5 Milliarden Euro – die Summe ist lächerlich gering. Die Schulen könnten längst weiter sein.
[…]
Warum wurden so geringe Mittel tatsächlich abgerufen?
[…] Dass zu wenig Geld abgerufen wurde, hängt auch damit zusammen, dass der erste Digitalpakt vielen Beteiligten als ein „Bürokratiemonster“ gilt. Verlangt wird, dass eine Schule erst ein Digitalkonzept erstellt und dieses dem Schulträger vorlegen muss, der die Anträge gesammelt ans Land weiterleitet. Das Land genehmigt dann die Anträge – oder auch nicht, manchmal scheiterten sie an Formalien – und beantragt erst dann das Geld vom Bund.
Die Süddeutsche titelt „Bildungspolitik aus der Kreidezeit“
Die Politik hat die „Herausforderungen des digitalen Wandels in der Bildung“ messerscharf erkannt und ein „Handlungskonzept“ vorgelegt. Bis 2021 soll möglichst jede Schülerin und jeder Schüler in Deutschland „einen Zugang zum Internet“ sowie „eine digitale Lernumgebung“ – man könnte auch Laptop sagen – nutzen können. Die Lehrkräfte werden schnell und strategisch fortgebildet, um „die Potenziale digitaler Medien“ im Unterricht nutzen zu können. Das alles steht in einem Strategiepapier der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2016. Am Montagabend, 21. September 2020, fand nun ein Bildungsgipfel im Kanzleramt statt und danach drängt sich ein bisschen der Eindruck auf, als hätten die Gesprächsteilnehmer das Papier von damals noch einmal hervorgeholt und gesagt: Jetzt gehen wir das aber wirklich mal an!
süddeutsche.de: Schulgipfel – Bildungspolitik aus der Kreidezeit
Drei Stunden saß [Angela Merkel] mit Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU), der SPD-Ko-Chefin Saskia Esken sowie den Kultusministern der Länder zusammen. Für Bund-Länder-Verhandlungen soll es ein „sehr harmonischer Abend“ gewesen sein. Prima, geht doch. Aber was am Ende dabei herauskam, ist fast schon wieder spektakulär unspektakulär. Konkrete Beschlüsse jenseits des bereits Beschlossenen wurden so gut wie keine gefasst. Stattdessen sind sieben „Handlungsstränge identifiziert worden“.
Und die taz macht mal was ganz mutiges: Sie denkt über den Hardware-Tellerrand und überlegt, was möglich wäre, wenn man erstmal auf neue Hardware verzichtet:
Lehrkräfte in Deutschland, im Durchschnitt verdienen sie etwa 55.000 Euro im Jahr, haben in der Regel ihre eigenen Laptops. Auch wenn der Einwand berechtigt ist, dass Privatgeräte am Arbeitsplatz nichts verloren haben – es fehlt zurzeit dringender an anderen Stellen. Zum Beispiel an geeigneter Software für den Unterricht zu Hause.
taz.de: Bildungsgipfel vor Corona-Herbst – Falsche Baustelle
[…]
Letztlich ist aber auch die beste Maschine nichts wert, wenn sie nicht richtig genutzt wird. Und an dieser Stelle sind die Lehrkräfte selbst gefragt: „Medienkompetenz“ darf nicht länger als Worthülse behandelt werden, die keine Anwendung in der Praxis findet. Digitales Arbeiten ist mehr, als Arbeitsblätter am PC zu entwerfen. Ein genauer Plan für die anvisierten „digitalen Kompetenzzentren“, die Lehrkräfte fortbilden sollen, steht ebenfalls noch aus.
Ich erwähne es an der Stelle gerne noch einmal: Ich bin fast-fertig ausgebildeter Pädagoge und arbeite und lebe seit Dekaden online. Ich kann ganz gut konzeptionell denken und weiß, wovon ich spreche. Ich hatte das auch schon mal ausführlicher aufgeschrieben.
Wenn Sie also in diesem Moment begreifen: „So jemand fehlt uns bei diesem ganzen Schul-Digitalisierungszeug“, sprechen Sie mich gern an.
Ach: Mein flapsiger Tonfall gehört dazu – also zum digitalen Leben. Aber inhaltlich bin ich eher ernst und anspruchsvoll, keine Sorge.
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.
Nachtrag. Bei den ersten paar Versuchen wollte Browser den link wohl mit der Amazon shopping app öffnen und hat dann beides lahmgelegt. In Desktop Ansicht ging es dann aber
Der Link führt direkt auf Ihre Wunschliste bei a.ma nochwas.
1. Test mit iPhone aus dem Feedly Reader, nicht in Amazon eingeloggt. Ich lande auf Deiner Wishlist.
Merci vielmals! :)
Der Link führt zwar zu Ihrer Wunschliste. Aaaaaber…: habe die Cookie-Einstellungen angepasst (alle Cookies aus, außer solche, die technisch sein müssen), die Änderung bestätigt und schwupps, war ich auf der Amazon-Startseite – und irritiert. Allerdings war der Cookie-Dialog in einem anderen Browser-Tab geöffnet worden, das hab ich nur nicht gleich bemerkt. Die eigentliche Wunschliste war im ursprünglichen Tab nämlich noch da.
Android 10.irgendwas, Browser: Opera.
Halten wir fest: Sowohl der alte als auch der neue Link, den man von großen A bekommt (ich hab nämlich zwischendurch getauscht) tun nur so 90% zuverlässig was man denkt, was sie tun. Das finde ich … bemerkenswert.
Late to the party, aber ich hab’ den Link jetzt im Feedreader (Reeder auf dem iPhone, integrierter Browser, ich bin nicht in mein Ama-Konto eingeloggt) und auf dem Mac (Safari, bin eingeloggt) angeklickt. Kam beide Male direkt auf Deine Wunschliste, Du wirst mir jetzt mit Deiner Liste in Amazon als Freund angezeigt.