23.2.2023 – wem gehört nochmal die Website?

Eigentlich auch ein ganz nettes Datum, nicht wahr?
Die Schlaflosigkeit der letzten Wochen schlug gestern Abend gegen neun in eine abrupte Totalmüdigkeit um, die auch heute Morgen, als die Liebste ging, nicht befriedigt schien. Aber ganz offensichtlich bin ich dann wohl aufgestanden und losgefahren und habe mit Frau Doktor ein paar nette Worte gewechselt, während sie mir die Vitamine ins Sitzfleisch rammte.
Wieder zu Hause wollte ich eigentlich in Ruhe ein paar Dinge abarbeiten, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren, aber die Abstimmungshölle von gestern ging dann direkt weiter.
$Kundin versteht natürlich nicht, warum es so schwer sein soll, eine hübsche E-Mail zu gestalten und ich gebe zu, es ist schwer zu erklären, dass ausgerechnet Microsoft sich halt nicht an Standards hält und deswegen Outlook immer einen Sonderweg braucht. Vor allem wenn MS das einzig bekannte Maß der Dinge ist.

Außerdem: Für mich ist es ja vollkommen normal: Etwas tippen, es testen, es korrigieren, es testen, nach ein paar Runden fertig sein. da die Testrunde aber in der IT der Kundin stattfinden muss, dauert diesmal alles etwas länger – und ich verstehe, dass das ohne das Wissen, das Programmieren immer diverse Testrunden mit sich bringt etwas seltsam sein kann.

By the way #serviceblog ein paar Ratschläge für Sie – für den Fall, dass sie eine Website betreiben:

  • Die Domain sollte Ihnen gehören. Falls Sie einen Verein oder eine Firma repräsentieren, gehört die Domain bitte dem Verein oder der Firma (sog. „juristische Person“)
  • Der sog. „Admin-C“, quasi der rechtliche Ansprechpartner für die Domain sind Sie oder eine Angestellte der Firma/Vertreter des Vereins.

    (Hintergrund: Da die Inhaberin den Admin-C bestimmt, kann so die Admin-C getauscht werden, wenn sie Firma oder Verein verlässt. Gehört dieser Person aber auch die Domain, bekommt Firma/Verein sie nur wieder, wenn Sie im Frieden mit dieser Person sind.)
  • Klären Sie, wem was gehört und wer was benutzen darf. Im Urheberrecht sind nämlich ein paar Dinge festgelegt, die nach meinem Laienverständnis* ganz grundsätzlich folgendes bedeuten: Die Gestaltung gehört der Grafikerin. Die Programmierung der Programmiererin. Die Fotos** der Fotografin. Die Texte der Texterin.
    Das heißt: Sie kaufen nichts davon, sondern Sie erwerben ein Nutzungsrecht. Achten Sie darauf, dass dieses Nutzungsrecht zeitlich und räumlich uneingeschränkt ist – im Internet ist das irgendwie logisch, aber rein rechtlich kann (Beispiel) Ihre Print-Grafikerin Ihnen verbieten, Ihre Flyer in Österreich zu verteilen, wenn sie Ihnen nur das Nutzungsrecht für Deutschland eingeräumt hat. Oder die Flyer nach Silvester 2022 noch zu benutzen, wenn es eine zeitliche Einschränkung gibt.
  • Wenn Sie meinen, dass Sie selbst auch an der Programmierung basteln wollen, dann brauchen Sie dazu das Bearbeitungs-Recht – klären Sie das.
  • Legen Sie fest, wer sich um Updates, und Backups kümmert und wo und in welcher Form die gespeichert werden. Das ist nämlich überraschenderweise nicht automatisch Ihre Webdesignerin!
  • Heften Sie das nicht nur alles in irgendeinen Ordner, sondern bestehen Sie darauf, dass die Zuständigkeiten der Person, die das alles irgendwie regelt, auch in der Aufgabenbeschreibung nieder geschrieben werden. Schon damit eine eventuelle Nachfolgerin weiß, warum Sie auf einmal der Webhoster anruft und ihr erklärt es gäbe da ein Problem.

*) Ich darf ja hier keinen rechtlich verbindlichen Rat geben – bitte verstehen Sie meine thematischen Hinweise hier auch nicht so. Sprechen Sie im Zweifelsfall immer mit einer Fachanwältin!
**) Fotos sind übrigens noch ein Sonderfall, denn wenn auf einem Foto eine Person abgebildet ist, hat die auch noch ein Mitspracherecht. Vor allem, wenn es sich um Ihre Vereinsmitglieder oder Mitarbeiterinnen handelt, bedarf es dort einer Klärung.

Ja, das ist unangenehmer Scheiss – aber wenn Sie wissen, woran Sie sind, dann treten später keine Probleme auf und Sie fühlen sich nicht unsicher, wenn Sie mit Ihrer Fachfrau sprechen müssen. Nicht, dass dann aus Unsicherheit Übersprungshandlungen entstehen …

Später haben wir versucht, die angelaufenen Nerv-Faktoren mit Torte zu bekämpfen.

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