Wissen Sie, nach dieser Woche die sehr bestimmt war von ebenso unblogbaren wie unsäglichen Ereignissen in der Kohlenstoffwelt hatten wir uns sehr gefreut, dass wir am Samstagabend ins Ruhrgebiet fahren und uns dort zwei Stunden lang von der Jazzrausch Bigband die Woche aus dem Kopf bangen* lassen würden.
Samstag Morgen so gegen fünf träumte ich von wirklich fieser Migräne, so gegen fünf nach fünf wachte ich davon auf, dass es kein Traum war. Der Kopf klarte den ganzen Tag nicht auf und wir fuhren nicht.
Ich hatte mich so sehr vorgefreut, dass die Band selbst darauf aufmerksam geworden war und mir schon DMs schrieb. Der Moment, als ich einsah, dass es wirklich nicht gehen würde, der war scheiße. Nuff said.
*) Klingt doof, ist aber nur ein Wortspiel mit dem aktuellen Albumtitel „Bangers only“
„Wenn Du morgen früh mit klarem Kopf aufwachst, fahren wir nach Holland, kaufen Vinyl und andere Sachen und trinken Chocomel und essen Appelgebak“, sprach die Liebste gegen Ende dieses Dreckstages und ich hielt das für eine gute Idee.
Was für ein ausgezeichnter Plan. Als wir ankamen, dümpelten die Holländer noch im Schlafanzug rum und wir saßen in einem großen Frieden eines leeren Innenstadt-Cafés und wurden mit den Zuckerbomben erfreut, die man dort Kuchen und Kakao nennt. Dann wechselten wir in den Schallplattenladen und ich besorgte etwas Nachschub für Abende vor dem Plattenspieler. Ich hab inzwischen ein ganz solides Bauchgefühl dafür entwickelt, was für Musik ich gerne auf Vinyl haben möchte und in der Gebrauchtabteilung dort finde ich fast immer was.
Da die wenigsten der dort erworbenen Platten einen Barcode auf der Hülle haben, kann ich sogar davon ausgehen, dass die meisten Alben echt ganz schön alt, wenn nicht gar Erstauflagen sind und ich liebe das sehr.
Wir besuchten noch – nicht unerfolgreich ein – paar Kleidungsläden, fanden zufällig für die Verwandschaft, die die Tage eins wird, etwas passendes und auch ein Albert Heijn durfte nicht fehlen, damit wieder Cassis und Zimtschnecken im Haus sind. Und fuhren friedlich und unanstrengend nach Hause.
Note an mein 20-jähriges ich: Du wirst im Ausland – na gut und in ausgesuchten Städten auch im Inland – eine Parhaus-Einfahrt entlang fahren. Die Schranke wird ohne das unwürdige aus-dem-Fenster-Hängen-und-nach-dem-Ticket-fuddeln aufgehen. Und wenn Du wieder rausfährst, wird die Schranke wieder aufgehen, ohne dass Du in einer Schlange stehen und nach Kleingeld fischen musstest und Du musst auch kein Ticket irgendwo reinstecken, während vor Dir noch der letzte in der offenen Schranke steht und hinter Dir schon jemand hupt.
Als wir wieder über die Grenze fuhren, erwischte mich eine kleine Welle sehr großen Hasses darüber, dass die uns tatsächlich die Grenzen wieder zumachen wollen – weil sie es nicht auf die Reihe bekommen, vernünftige Bildungs- oder Gesundheitspolitik zu machen und von ihrem kompletten Scheitern ablenken müssen. Es kotzt mich so sehr an.
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Schön, dass der Kopf wieder klar ist!
Praktisches Parkhaus-Erlebnis hatten wir neulich in Schweden: Beim Reinfahren leuchtete ein Display: „Willkommen, *unsere Autonummer*!“
Am Automaten habe ich später die Nummer eingegeben – aha, steht hier seit zwei Stunden, bezahlt (bargeldlos natürlich), Schranke ging auf: „Danke und bis nächstes Mal, *unsere Autonummer*!“
Parkautomaten in schwedischen Innenstädten sind sonst oft ziemlich umständlich, verlangen eine App und oft noch eine persönliche Identifikationsnummer.
Wie ich das mit dem Nummernschild im Parkhaus jetzt datenschutztechnisch finde, weiß ich nicht genau – praktisch war‘s auf jeden Fall!
Genau, die Vorstufe kannte ich aus Holland auch schon. Und dann hab ich die QPark-App installiert und spare mir auch noch das Zettelchen. Das Thema Datenschutz habe ich an dieser Stelle ausgeblendet. Mit einem missmutigen „Hm“ im Kopf.
Gut, dass der Kopf wieder nach Holland fahren konnte!
Wir haben diese Parkhäuser mit Nummernschildfoto hier in D an der Ostsee und in Bawü jetzt mehrfach erlebt. Da sie neu sind, ist die Warteschlange an den Bezahlautomaten manchmal recht lang, aber freundliche Wartende helfen den Neulingen. Woran scheitern die Kunden beim Nummernschild eingeben?
O-Ton 1: Weißt du unser Nummernschild auswendig?
O-Ton 2: Ich lauf mal schnell hin.
O-Ton 1 zu den Umstehenden: Dauert nicht lang, wir parken gleich in der nächsten Reihe.
Nummernschild eingeben – manche Automaten wollen nach den Buchstaben der Stadt ein Leerzeichen, manche wollen das ganze Schild ohne Leerzeichen. Natürlich muss man, wenn man es falsch gemacht hat, (das steht ja nirgends) wieder von vorne anfangen. Nicht immer sind die Menschen doof, manchmal verkorksen es auch die Maschinen.
Haha, ok – DEN Faktor hatte ich nicht mit einbezogen. Aber ich weiß auch fast alle meine Kennzeichen, seit ich mit 18 das erste Auto hatte noch heute. (Alle 5.)
Und: ja genau. Die Unwägbarkeiten der kennzeichen-Eingabe trieben mich auch direkt weiter zur App.
Wobei es in DE, unter dem Namen „Fair parken“ oder so eine App gibt, die kommt direkt aus der Hölle. Die war nach 5 Minuten wieder gelöscht.
Wenn man sich auf den Weg nach Venlo macht, dann ist ein Schlenker über Mönchengladbach kein großer Umweg. Vor zwei Jahren hat hier ein neuer Plattenladen eröffnet. https://fortherecord.store/ Zwar mit seltsamen Öffnungszeiten, aber mit gutem Ruf.
Wir hatten so einen Parkplatz im Urlaub an der deutschen Ostseeküste. Der Automat verriet uns nur, dass der Parkschein bezahlt sei. Ich nehme an, irgendjemand hatte vergessen, die Verbindung zwischen eigener App und Kreditkarte mit dem Kennzeichen des Mietwagens wieder zu lösen. (Auch ein schönes Thema: Mietwagen, gekoppelte Mobiltelefone und Datenschutz.)
Haha, ja: Leihwagen und gekoppelte Handys. Da könnte man gutes Geld mit verdienen, wenn man regelmäßig da die Adresse auslesen würde. Hab ich da nicht mal drüber geschrieben?
Ach ja, da: https://techniktagebuch.tumblr.com/post/81699176644/marz-2013