22.8.2022 – The forest’s doing fine. Is it?

Na, das war mal ’ne richtig schlechte Nacht. Zum Ausgleich früh ein Stückchen raus aus dem Städtchen in den Wald und frische Luft für die Woche tanken. Das war dann aber auch gleich wieder so ein Downer. Aber was soll ich als Fotograf schon machen, außer es festzuhalten?

(Darunter geht’s dann weiter)

Auf dem Rückweg kam ich an der Schule der Liebsten vorbei – ich mach dann gern einmal den Schlenker direkt durch die Straße, denn da fühl ich mich ihr nah; diesmal sogar ganz besonders, denn sie saß gerade mit einem einzelnen Kind unten an der Strasse. Und es war ein Sonderpädagoginnen-Moment der Extraklasse, wie sie alle Zeit und alle Aufmerksamkeit der Welt für ein einzelnes Kind hatte.
Einen winzigen Moment stach mein Herz etwas, denn genau für diese Momente hatte ich, der ich ja damals aus Jugendtreff- und Jugendamts-Arbeit kam, auch begonnen das zu studieren. Die anderen Lehrerinnen und die Bürokratie waren es, die mich dann davon abbrachten. Im Rückblick gesehen absolut die bessere Entscheidung – und die Kinder der Stadt haben ja jetzt sie.

Später: Eine Absage schreiben, den leider hatte jemand am Telefon nicht- oder missverstanden, dass „Ich bin bis mindestens Ende des Jahres mehr als gut ausgelastet“ bedeutet, dass ich bis Ende des Jahres mehr als gut ausgelastet bin. Und hatte mir als Antwort einen Projektfahrplan für September, Dezember und Januar geschickt. Nun ja, passiert.

Telefon-Besprechung mit dem Gestalter aus der Stadt fürs Lieblings-Projekt. Wir mussten einfache Benutzbarkeit im Admin-Bereich gegen Gestaltungs-Finessen abwägen. Mein Standpunkt wäre da eigentlich klar, aber an dieser Stelle war es eine Diskussion wert – und tatsächlich hatten wir uns in diesem Fall erst gegen den Komfort im Backend entschieden. Um dann im weiteren Verlauf des Telefonates über das gemeinsame Reden mich daran zu erinnern, dass ich im Lieblings-CMS einmal einen Schalter gesehen (aber noch nie gebraucht) hatte, der verschiedene Felder ineinander verschachtelt und dass das alle unsere Probleme lösen könnte*.
Sehen Sie, deswegen telefoniere ich oft gerne: Es ist nicht so selten, dass zwei Menschen im Gespräch so lange um ein Thema drehen, dass sich auf einmal noch ein bis dahin ungesehener Weg auftut.

*) Eine kurze Suche im Forum bestätigte die Idee. Hurra!

Mittagspause mit der Liebsten in der Stadt. Wir versuchen’s einfach immer wieder und sowohl Eisschokolade als auch Eiskaffee waren gut. Geht doch.
Dann noch Code-Flöz und später vermutlich Manifest. Wir sind uns immer noch nicht einig, ob die eigentlich richtig guten oder die richtig schlechten Teile der Serie überwiegen und sind darüber in Staffel drei gelandet. Und wollen schon jetzt wissen, „wie’s ausgeht“. Einig sind wir uns nur darin, dass die Synchronstimme von Penny aus TBBT die vollkommen falsche Wahl für die Wissenschaftlerin ist.
Naja, für Penny eigentlich auch schon.
Vielleicht ist auch dieses Overacting, was vor allem Frauenstimmen seit ein paar Jahren in der deutschen Synchron-Szene an den Tag legen das Problem.

Im Gespräch mit der Schwester im Herzen noch ein vages Gefühl endlich mal klar formulieren können – und zwar geht es um die Formulierung „mein innerer Monk“. Ich hab die Serie damals nicht gesehen, kannte also zuerst Hihihi-Formulierungen wie „mein innerer Monk läuft Amok, wenn die Gabeln nicht Löffelchen liegen“.
Und dann lief die Wiederholung und ich guckte und war entgeistert: Wie kann denn bitte die ganze ach so woke neurodiversitäts-achtsame Bubble lustig finden, wie dieser Mann unter seinen OCDs leidet? Sind das die gleichen Menschen? Sehen die nicht, dass der Mann im autistischen Spektrum ist (ok, eine Ferndiagnose einer Fernsehfigur, aber …) und vor allem, ich wiederhole mich: Wie der leidet?

Zeugs

Und während wie allen Menschen sagen, sie sollen ihr Profil schärfen, sollen als Botschafter in die Öffentlichkeit treten und dort mit Haltung und Individualität auftreten, rettet sich das Radio – Sie erinnern sich: Radio? – mit ebenso viel Anlauf wie Absicht in die vollkommene Profil-Losigkeit:

Im Tagesprogramm müssen wir gefälliger werden, weil wir mit der musikalischen Vielfalt niemanden so richtig zufriedenstellen. Wir werden deshalb künftig tagsüber die Spitzen und Kanten aus der Musik herausnehmen. Hier wollen wir mehr Mainstream und dadurch eine höhere Durchhörbarkeit erreichen.

SWR-Jugendwelle „DASDING“ Programmchefin Mira Seidel im Interview mit DWDL:
„Mit musikalischer Vielfalt stellen wir niemanden richtig zufrieden“

Nehmen Sie sich ein Stündchen und hören Sie diesen Podcast zur Lage der Digitalisierung in Deutschland – dann erfahren Sie, warum man für 3 Windräder 36.000 Blatt Papier braucht.
Und dem Webrocker ist nichts hinzuzufügen: „Die neue @LageNation Folge über Digitalisierung in Ämtern und Behörden ist super. Dringende Anhörempfehlung. Als was mit web mensch bereitet das teilweise körperliche Abwehr-Reaktionen beim Hören, aber alles nicht wirklich überraschend


Dieses Video hatten Sie alle gesehen, oder? (via Kaltmamsell)

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2 Kommentare

  1. Monk kann ich genauso wenig schauen wie Stromberg. Letzteres ging früher noch ganz gut, mittlerweile ertrage ich die kognitive Dissonanz nicht mehr…

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